Bitz/Leimen

21-Jähriger aus Bitz bei archäologischen Grabungen in Leimen tödlich verunglückt

30.11.2023

Von Pascal Tonnemacher, Von Jelena Marjanov

21-Jähriger aus Bitz bei archäologischen Grabungen in Leimen tödlich verunglückt

© picture alliance/dpa

Zahlreiche Rettungskräfte waren am Montag in Leimen im Einsatz, nachdem ein 21-Jähriger unter Steinen und Erde verschüttet wurde.

In Leimen (Rhein-Neckar-Kreis) ereignete sich am Montag ein tödlicher Unfall. Ein 21-Jähriger aus Bitz wurde unter Steinen und Erdreich begraben.

Wie das Polizeipräsidium Mannheim in einer Pressemitteilung schreibt, ereignete sich der Unfall am Montag kurz nach 15.30 Uhr in der Bürgermeister-Lingg-Straße in Leimen (Rhein-Neckar-Kreis).

Unter Steinen und Erde verschüttet

Demnach seien bei archäologischen Grabungsarbeiten an einem historischen Steingewölbekeller aus bislang unbekannter Ursache Steine und Erdreich abgerutscht, die einen 21-Jährigen, der zum Ausgrabungsteam gehörte und am Kellerboden arbeitete, unter sich begruben.

Mithilfe eines Baggers habe man den Verschütteten, der laut Hubert Schiele, Bürgermeister von Bitz, aus Bitz stammt, geborgen. Nach der Reanimation vor Ort verstarb der junge Mann später im Krankenhaus an seinen Verletzungen, schreibt die Polizei. Ermittler der Kriminalpolizeidirektion Heidelberg haben die Ermittlungen zu Unfallursache übernommen.

Im Leimener Rathaus liegt eine Kondolenzliste aus

In Leimen ist man über den Unfall sehr betroffen und schockiert, teilt Pressesprecher Michael Ullrich auf Nachfrage des ZOLLERN-ALB-KURIER mit. Der Familie habe man bereits kondoliert. Außerdem liege im Rathaus eine Kondolenzliste aus; viele Bürgerinnen und Bürger hätten sich bereits eingetragen. Ebenso gibt es eine Gedenkstätte an der Unfallstelle und der Gemeinderat werde in seiner Sitzung am Donnerstagabend eine Gedenkminute abhalten.

21-Jähriger aus Bitz bei archäologischen Grabungen in Leimen tödlich verunglückt

© Stadtverwaltung Leimen

An der Unfallstelle wurde eine Gedenkstätte mit Kerzen und Blumen eingerichtet.

Auch das Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart ist bestürzt über den Todesfall des 21-Jährigen. „Unser Mitgefühl und unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und Freunden des jungen Mannes“, so Pressesprecherin Stefanie Paprotka.

Arbeiten ruhen derzeit

Die Grabungen in Leimen hätten der Untersuchung eines größeren innerstädtischen Areals vor der geplanten Überbauung gedient. Es seien Spuren die unter Umständen bis ins Spätmittelalter zurückreichen, Siedlungsfunde aus dem Hohen Mittelalter sowie möglicherweise aus römischer und vorgeschichtlicher Zeit erwartet worden. Entsprechende Funde seien im Lauf der aktuellen Grabung durch die Firma Südwest-Archäologie aufgedeckt und dokumentiert worden.

Bei Rettungsgrabungen in Baden-Württemberg, die vom Veranlasser finanziert sind, seien die Arbeitssicherheit- und Unfallverhütungsmaßnahmen vor Ort vom jeweiligen archäologischen Fachunternehmen umzusetzen, so Paprotka. Das Landesamt für Denkmalpflege betreue als zuständige Behörde alle Rettungsgrabungen in denkmalfachlichen Belangen.

Die Arbeiten an der Grabungsstelle wurden eingestellt und ruhen derzeit, informiert Michael Ullrich. Wann sie wieder aufgenommen werden, entscheide das Landesamt für Denkmalpflege, heißt es.

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