Damit war nicht unbedingt zu rechnen gewesen: Jan Ferdinand ist zurück bei der TSG Balingen. Der 24-jährige Ebinger wechselt mit sofortiger Wirkung vom Regionalliga-Rivalen SG Sonnenhof Großaspach zum Kreisstadtklub, für den Ferdinand schon in der U19 und einem Oberliga-Jahr stürmte. „Wir waren auf der Suche nach einem Angreifer mit nachgewiesener Regionalliga-Qualität und wir sind glücklich, dass wir diesen nun mit Jan gefunden haben“, sagte Cheftrainer Martin Braun am Donnerstag. „Ich halte Jan für einen der guten Stürmer in dieser Liga. Er ist taktisch hervorragend geschult, kopfball- und laufstark, ballsicher und vor allem torgefährlich“, so Balingens Trainer. „Und er passt sehr gut zu uns.“

Nach den Abgängen der Offensivspieler Felix Heim (Rot-Weiß Essen) und Marc Pettenkofer (pausiert) ruhen nun allerhand Hoffnungen auf Ferdinand, der den Typus des klassischen Mittelstürmers verkörpert und Braun vor allem neben Torjäger Simon Klostermann eine weitere Option bietet. In Aspach traf Ferdinand vergangene Saison in 37 Einsätzen vier Mal.

VfB, Hoffenheim, Aspach – und nun wieder TSG

Ferdinand, dessen Heimatverein der FV Rot-Weiß Ebingen ist, hatte die TSG 2015 in Richtung Nachwuchsleistungszentrum des VfB Stuttgart verlassen. Nicht nur einmal hatten sich die Schwaben in der Vergangenheit um eine Verpflichtung des Albstädters bemüht, der hatte sich zuvor aber stets für Lizenz- und Profivereine entschieden – „nachvollziehbar“ findet dies Braun.

Nach den jüngsten Stationen TSG 1899 Hoffenheim 2 und SG Sonnenhof Großaspach (beide ebenfalls Regionalliga Südwest) kehrt der lange Blonde nun in den heimischen Zollernalbkreis zurück, um neben dem Leistungssport auch die berufliche Karriere neben dem Platz voranzutreiben. In Balingen wird Ferdinand daher erstmals seinen Profistatus verlassen, dafür einigten sich SG Sonnenhof und Spieler auf eine Vertragsauflösung. Denn Ferdinand hatte in Aspach ein noch gültiges Arbeitspapier.

Zeit für Freunde und Familie

„Das Gesamtpaket ist für mich in Balingen natürlich sehr gut“, sagte Ferdinand, der noch nicht mit der Mannschaft trainiert hat, aber am Samstag (14 Uhr) im ersten Heimspiel der neuen Saison, gegen den FK Pirmasens, wohl spielberechtigt wäre. „Die Nähe zu meiner Familie und zu meinen Freunden, die berufliche Möglichkeit, die mir angeboten wird und die guten Gespräche mit der TSG – das waren die ausschlaggebenden Gründe für mich“, so der 24-Jährige.

„Ich freue mich, wieder mehr Zeit fürs Privatleben zu haben und gleichzeitig neben dem Fußball etwas für das Leben danach machen zu können. Deshalb bin ich überzeugt davon, dass es für mich der richtige Schritt ist.“

Sein Ziel: den Klassenerhalt mit der Mannschaft zu erreichen, sagt er. „Ich möchte meinen Teil dazu leisten, dass wir das schaffen und versuchen, die an mich gerichteten Erwartungen sowohl sportlich als auch menschlich zu erfüllen.“

Heimspiel am Samstag: Impfen und Freikarte kassieren

Nach einer Corona-Saison fast ohne Zuschauerinnen und Zuschauer darf die TSG Balingen am Samstag wieder Zusehende in die Bizerba-Arena einladen. Um 14 Uhr wird dort das erste Heimspiel der neuen Regionalliga-Runde angepfiffen. Es kommt der FK Pirmasens. Zutritt haben Geimpfte, Genesene oder Getestete. Praktisch: In Kooperation mit dem Landratsamt bietet die TSG eine Impfaktion an. Wer sich vor Ort gegen das Coronavirus impfen lässt, bekommt eine Freikarte fürs Spiel.