Handball

Württembergliga im Blick: Meister gastiert beim Schlusslicht, „Füchse“ stecken im Abstiegskampf

17.04.2024

Von Daniel Drach

Württembergliga im Blick: Meister gastiert beim Schlusslicht, „Füchse“ stecken im Abstiegskampf

© MOSCHKON

Die HSG Albstadt will die Konzentration und die Spannung hochhalten – auch beim Schlusslicht in Fellbach.

Die HSG Albstadt steht als Meister fest, will aber den Fuß auch beim SV Fellbach nicht vom Gaspedal nehmen. Der Ligarivale aus Weilstetten empfängt derweil dezimiert den ungleichen Tabellennachbarn Schozach-Bottwartal. Und die „Füchsinnen“ hoffen zu Hause auf eine Überraschung.

Fellbach - Albstadt (Sonntag, 17.30 Uhr).

Nach dem Meisterstück folgt die Kür für die HSG Albstadt, die am Sonntag auf dem Papier als klarer Favorit zum SV Fellbach reist. Doch Albstadts Trainer Michael Gruber warnt davor, das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen.

Mit einem souveränen 38:30-Heimsieg gegen die SG Lauterstein machten die Schwarz-Roten am vergangenen Wochenende die Württembergliga-Meisterschaft perfekt. Der Jubel kannte danach keine Grenzen. „Es war schön, vor allem in der Halle, als alle gemeinsam gefeiert haben“, berichtet Gruber. „Das Team ist dann auch noch weiter gezogen und hat schon ausgiebig gefeiert – ich war nicht so lange dabei.“

Denn nun gilt der Fokus auch schon wieder dem Handball, noch sind drei reguläre Saisonspiele zu absolvieren. Zwar haben diese für die Albstädter nur noch statistischen Wert, doch Coach Gruber betont, dass man auch die übrigen Duelle ernst nehmen wolle. „Das Ziel ist, bis zum Ende alles gewinnen und unsere Serie fortsetzten“, so der HSG-Coach. Die Aufstiegsrelegation gegen den noch nicht feststehenden badischen Meister wirft dabei natürlich bereits den Schatten voraus. „Es ist schon wichtig, die Konzentration und die Spannung hochzuhalten“, betont Gruber. „Wenn man da jetzt nachlässig wird, wird es schwierig, den Schalter wieder umzulegen.“

Verzichten muss Gruber neben den Verletzten Jannis Mezger und Frank Raible auch auf A-Junior Magnus Betz, der tags zuvor mit der JSG Balingen-Weilstetten in Kiel spielt, sowie die frisch gebackenen Väter Julian Mayer und Eike Schmiederer. „Jeder aus der zweiten Garde kann jetzt zeigen, dass er in den Kader gehört und sich für die Aufstiegsspiele bewerben“, sagt der HSG-Trainer, der im Saisonendspurt den internen Konkurrenzkampf noch mal entfachen will. „Wir werden also mit einem guten 14er-Kader nach Fellbach reisen.“

Dass der Gegner abgeschlagen am Tabellenende liegt, darin liege auch die Gefahr, meint Gruber. „Sie können völlig befreit aufspielen und haben nichts zu verlieren“, betont er. „Und die Vergangenheit hat gezeigt, dass jedes Team gegen den Tabellenführer auf Top-Niveau spielt.“ Auch das Hinspiel gewannen die Albstädter zu Hause nur relativ knapp mit 37:33 – und sind daher gewarnt. „Ich glaube aber, dass wir in dieser Saison oft genug gezeigt haben, dass wir immer fokussiert an die Spiele herangehen“, meint Gruber. „Die Motivation, gewinnen zu wollen, ist in der Mannschaft einfach riesig. Und wir Trainer sind dafür da, dass die Spannung auch oben bleibt. Wenn doch mal einer nachlässig wird, müssen wir eben auch mal einen ‚Arschtritt‘ austeilen.“

Weilstetten - Schozach-Bottwartal (Samstag, 20 Uhr).

Nur einen Platz, aber neun Punkte liegt die SG Schozach-Bottwartal in der Württembergliga-Tabelle vor dem TV Weilstetten. Am Samstag kommt es in der Balinger Längenfeldhalle zum Duell der Tabellennachbarn.

Nicht nur die Punkteausbeute unterscheidet die Kontrahenten, sondern die Kaderzusammensetzung. Während die Weilstetter vorwiegend auf junge Talente bauen, haben die Gäste auch einige äußerst routinierte Akteure in ihren Reihen. Insbesondere Martin Kienzle, der viele Jahre für den TVB Stuttgart auflief, ist dabei hervorzuheben. Darüber hinaus zählen Johannes Csauth und die beiden Trainer-Söhne Fynn und Levi Fröschle zu den Leistungsträgern der SGSB. Zuletzt unterlag das Ensemble von Coach Henning Fröschle daheim dem Tabellenzweiten MTG Wangen nur knapp mit 31:36. Kienzle stach mit zwölf Treffern einmal mehr hervor.

Beim TV Weilstetten waren es zuletzt vor allem die A-Jugendlichen Fynn Menzel, Maik Walz, Sem Banzhaf, Linus Bee und Vladimir Tadic, die aufgrund von Verletzungssorgen ganz viel Verantwortung schultern mussten – und ihre Sache gut machten. Am Samstag müssen die „Füchse“ aber ohne die Talente auskommen, da die A-Jugend in Kiel das Viertelfinal-Hinspiel der Pokalrunde bestreitet. Bitter für die Weilstetter, die im Abstiegskampf dringend auf Punkte angewiesen sind. Die Aufgabe gegen die Bottwartaler wird so noch schwieriger. Im Hinspiel setzte es für den TVW bereits eine klare 26:39-Pleite.

„Dort haben wir ganz schön eine mitbekommen“, erinnert sich Weilstettens Trainer Felix Euchner. „Daher wird es wieder kein einfaches Spiel. Das ist schon ein starker Gegner, auch wenn es unser Tabellennachbar ist. Die Rollen sind also wieder klar verteilt.“ Der Ausfall der A-Jugendlichen wiege schwer, sagt Euchner. „Wir müssen schauen, wer aufläuft, da der ein oder andere auch krank ist oder war. Aber wichtig wird sein, dass wir im Vergleich zur Vorwoche eine bessere Chancenverwertung an den Tag legen.“ Da unterlagen die „Füchse“ nämlich beim TV Neuhausen/Erms mit 27:35.

Weilstetten - Gerhausen (Samstag, 18 Uhr).

Erwartungsgemäß unterlagen die Württembergliga-Frauen des TV Weilstetten vor Wochenfrist beim Primus in Neckarsulm. Nun soll beim Heim-Debüt von Trainerin Stefanie Hotz am Samstag gegen den TV Gerhausen Zählbares her.

Das Schlusslicht aus Weilstetten war im ersten Spiel unter Hotz-Regie beim Tabellenführer chancenlos. Letztlich stand eine deutliche 20:41-Pleite zu Buche. Im Abstiegskampf wird die Luft nun immer dünner, da der SV Remshalden im Kellerduell gegen die SG Hofen/Hüttlingen gewann und der Abstand der Weilstetterinnen nach oben damit weiter anwuchs. Damit sind die „Füchsinnen“ am Wochenende vor heimischer Kulisse beinahe verpflichtet, Punkt einzufahren. Allerdings reist mit dem TV Gerhausen kein einfacher Gegner an. Die Gäste sind Tabellenvierte und gewannen vier der letzten fünf Partien. Das Hinspiel im Dezember gaben die Weilstetterinnen letztlich kampflos ab – aufgrund von Personalsorgen und einer witterungsbedingt unsicheren Anreise.

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