Meßstetten

Wenn alle Anlagen störungsfrei arbeiten, wird das Trinkwasser in Meßstetten nicht knapp

28.07.2022

Von Gudrun Stoll

Wenn alle Anlagen störungsfrei arbeiten, wird das Trinkwasser in Meßstetten nicht knapp

© Gudrun Soll

Das Trinkwasser auf dem Heuberg wird nicht knapp, sofern es zu keinen Störungen in den Anlagen kommt. Dennoch sollte der Verbraucher mit dem kostbaren Nass sorgsam umgehen.

Schmiecha und Bära tragen kaum Wasser, die Hitzewelle hält an, Experten warnen vor den Folgen eines sinkenden Grundwasserspiegels. Müssen sich die Heuber-Bewohner Sorgen machen um ausreichend Trinkwasser?

Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft ist Verbandsvorsitzender des Zweckverbandes Wasserversorgung Hohenberggruppe und spricht von einer großen Herausforderung, die der Zweckverband in den letzten Tage zu bewältigen hatte, um für die Haushalte im Versorgungsgebiet frisches Trinkwasser in ausreichender Menge und bester Qualität zur Verfügung zu stellen.

Verband versorgt 102.000 Einwohner

Immerhin beliefert der Zweckverband Hohenberggruppe rund 28 Städte und Gemeinden und den Zweckverband Kleiner Heuberg mit Trinkwasser und versorgt rund 102.000 Einwohner mit diesem Grundnahrungsmittel. Wasser ist Leben, oder anders gesagt: Ohne Wasser kann kein Leben existieren.

Frank Schroft betont, dass die Trinkwasserversorgung auf mehrere Standbeine aufgestellt seit. Durch das neue Wasserwerk im Donautal habe der Zweckverband die Möglichkeit, eine größere Trinkwassermenge (früher 110 l/s jetzt 130 l/s) aus dem Pumpwerk Großschmiedebrunnen aufzubereiten und über den Hochbehälter Ellmaide und dem Wasserwerk Hammer zu den einzelnen Hochbehältern zu fördern.

Es gibt ausreichend Quellen

Neben dem Wasserwerk im Donautal werden am Standort des Wasserwerkes Hammer die Kohlwaldquelle, die Hasenquelle, die Galgenquelle und Ensisheimerquelle aufbereitet, welche als eine weitere Bezugsquelle eine Entnahme von über 40 l/s zulässt. Bei langanhaltender Trockenheit schütten diese jedoch nur rund 50 Prozent der genannten Entnahmemenge, also rund 20 l/s.

Sorge müssten sich die Heuberg-Bewohner nicht machen: Mit den vorhandenen Eigenwasservorkommen verfüge der Zweckverband über mehr Wasservorkommen als derzeit von den Mitgliedern benötigt werde.

Hochbehälter sind gut gefüllt

Da die Tagesabnahmen immer natürlichen Schwankung unterstehen, betreibt der Zweckverband zur Abdeckung von Spitzenentnahmen Hochbehälter mit einem Gesamtspeichervolumen von über 20.000 Kubikmetern. „Diese halten wir derzeit stets im oberen Drittel gefüllt“, fügt der Meßstetter Rathauschef im Gespräch an.

Dieses Speichervolumen diene der Trinkwasserversorgung auch im Falle einer Störung. Bei Totalausfall der Förderung zum Beispiel durch einen Stromausfall sei die Versorgung über einen kompletten Tag sichergestellt.

Auch Reaktivierung ist möglich

Würde der Wasserbedarf weiter ansteigen, könnte zusätzlich das Pumpwerk Beuron mit einer Fördermenge von 30 Litern pro Sekund innerhalb kürzester Zeit an das Netz geschaltet werden und weitere 2600 Kubikmeter Wasser pro Tag fördern.

Bei einer noch höheren Wasserabnahme wäre es auch möglich, das derzeit stillgelegte Wasserwerk Neidinger Mühle mit rund 70 l/s wieder zu aktivieren. Dies bedürfte zwar etwas Vorlaufzeit, räumt Schroft ein, aber pro Tag könnten 6000 Kubikmeter Wasser gefördert werden.

Viele Maßnahmen zur Vorsorge getroffen

Zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung habe der Zweckverband in den vergangenen Jahren viele Maßnahmen eingeleitet und umgesetzt, resümiert Schroft. Wenn alle Anlagen störungsfrei arbeiten, könne der Zweckverband daher auch bei länger anhaltender Hitze und Trockenheit die Trinkwasserversorgung in vollem Maße aufrechterhalten, sodass es zu keiner Verknappung kommen wird.

Maximale Kapazität stresst auch Anlagen

Trotz ausreichender Wasservorkommen appelliert der Verbandsvorsitzende an die Verbraucher, in diesen Tagen mit dem kostbaren Gut Trinkwasser verantwortungsvoll und sparsam umzugehen. Die Trinkwasserbereitung und deren Verteilung mit maximaler Kapazität sei für alle Beteiligten sowie die Anlagen der pure Stress. Rohrbrüche, defekte Pumpen oder Armaturen, aber auch Stromausfälle bei Sturm und Gewitter könnten trotz aller Vorsorge zu kurzen Versorgungsunterbrechungen in Teilbereichen führen.

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