Meßstetten

Wasserturm vor neuer Bestimmung? Gremium berät über die Nutzung des Meßstetter Wahrzeichens

19.05.2023

von Pressemitteilung

Wasserturm vor neuer Bestimmung? Gremium berät über die Nutzung des Meßstetter Wahrzeichens

© Stadt Meßstetten

Der Meßstetter Wasserturm gilt als das Wahrzeichen der Stadt.

Der Wasserturm ist das Wahrzeichen von Meßstetten. Rund 60 Jahre alt, einst von immenser Bedeutung für die Wasserversorgung, wird er dafür heute aber nicht mehr genutzt. Der Zahn der Zeit hat deutliche Spuren hinterlassen, eine Sanierung kommt ziemlich teuer. Vor allem dann, wenn er künftig für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könnte.

Der Gemeinderat Meßstetten hatte eine betontechnische Untersuchung des Wasserturms in Auftrag gegeben. Das Ingenieurbüro BWN aus Albstadt hat das Wahrzeichen auf dem Rauhen Bühl genau unter die Lupe genommen und einen umfangreichen Bericht erstellt. Dieser war nun Thema bei der jüngsten Sitzung der Gemeinderäte des Technischen Ausschusses.

Altersbedingte Schäden

Wie ist der Zustand des schlanken, rund 34 Meter hohen Bauwerks? Stadtbaumeister Claus Fecker erläuterte die Fakten, welche die Ingenieure vermerkt hatten. Korrosionsschäden am Stahlgerüst, das mit Beton ummantelt ist, sowie Abplatzungen an verschiedenen Stellen der Fassade waren aufgrund des Alters zu erwarten und im üblichen Rahmen.

Sorge macht vielmehr ein Riss, der durch den gesamten betonierten Wasserbehälter (Fassungsvermögen 150 Kubikmeter) geht. Dieser ist zylindrisch im oberen, ausladenden Teil des Bauwerks untergebracht, wird aber seit einigen Jahren nicht mehr genutzt und ist deshalb leer.

Feuchtigkeit macht zu schaffen

An anderer Stelle macht der Wasserturm seinem Namen aber noch alle Ehre: Die dünne Teerschicht, die als Dämmung zwischen dem eigentlichen Wasser-Betonbehälter und der Außenwand liegt, ist komplett durchnässt. Diese Feuchtigkeit, die bei Minusgraden im Winter natürlich gefriert und sich ausdehnt, war vermutlich auch der Auslöser für den Riss.

Claus Fecker gab im Ausschuss aber gleich Entwarnung: „Es geht absolut keine Gefahr vom Turm aus und da stürzt auch nichts ein, aber wir müssen das halt richten, wenn der Turm weiter genutzt werden soll.“ Wofür aber soll der Turm genutzt werden? Seit die Wasserversorgung Hohenberggruppe, welcher der Turm aktuell noch gehört, die neue Druckerhöhungsanlage „Rauer Bühl“ in Betrieb genommen hat, ist das Bauwerk quasi bedeutungslos. Aus den Reihen des Gemeinderates bildete sich deshalb eine Arbeitsgruppe „Wasserturm“, die Ideen sammelt und sich Gedanken für eine Nachnutzung des Meßstetter Wahrzeichens macht.

Was ist finanziell machbar?

Laut Bürgermeister Frank Schroft hat nämlich die repräsentative Bürgerbefragung im Rahmen des Stadtentwicklungskonzeptes „Agenda Meßstetten 2030“ ergeben, dass der Wasserturm den Meßstettern sehr am Herzen liegt und ihr Wahrzeichen Nummer eins ist. „Wir müssen also schauen, was finanziell machbar ist und was uns der Turm wert ist“, fasst der Schultes zusammen.

Denn es wird nicht billig. Wie die Fachleute ermittelten, kostet allein die Sanierung der vorhandenen Schäden an der Stahlarmierung und der Fassade sowie des Rückbaus des Wasserbehälters unter dem Strich rund 1,2 Millionen Euro. „Heraus kommt dann ein sanierter Rohbau“, wie Claus Fecker es nennt. Will man den Turm aber beispielsweise der Öffentlichkeit zugänglich machen, dürften spürbare Folgekosten hinzukommen.

Öffentlichkeit einbeziehen

Welche Zukunft dem Meßstetter Wasserturm beschieden ist, wird sich in den nächsten Monaten herausstellen, wenn die Ideen der Arbeitsgruppe vorliegen: zugängliche Besucherplattform, saniertes Ruhe-Denkmal oder gar schmerzender Abriss? „Ich bin gespannt, welche Vorschläge die Gemeinderäte unterbreiten werden“, freut sich Bürgermeister Frank Schroft auf die Ideen. Arbeitskreis-Sprecherin Heike Sieber versicherte, von Anfang an die Öffentlichkeit mitzunehmen und „auf dem Boden zu bleiben“.

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