Ratshausen

Vorläufig letztes Baugebiet in der Gemeinde Ratshausen: Arbeiten für Ban II sind gestartet

20.06.2022

von Daniel Seeburger

Vorläufig letztes Baugebiet in der Gemeinde Ratshausen: Arbeiten für Ban II sind gestartet

© Daniel Seeburger

Die Erschließung von Ban II ist angelaufen.

Die Erschließung des Ratshausener Baugebiets Ban II am Fuße des Ortenbergs ist vor einigen Tagen gestartet. Noch bis Ende des Jahres werden die umfangreichen Arbeiten andauern.

So richtig glücklich ist Ratshausens Bürgermeister Heiko Lebherz nicht. Denn wenn die Bauplätze im neuen Neubaugebiet erst einmal verkauft sind, wird es Schluss sein mit Bauen auf der grünen Wiese in den Ortsrandlagen. Die Gemeinde hat dann keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr nach außen.

Wie prekär die Lage in der kleinen Schlichemtalgemeinde ist, zeigt die große Nachfrage auf die Bauplätze in Ban II. 21 Bauplätze mit einer Fläche von 4,6 bis 8 Ar werden entstehen. Verkauft worden sei bisher noch keiner, die Nachfrage nach Baugrund sei aber sehr groß in der Kommune, sagt Bürgermeister Lebherz. Und so freut er sich einerseits darüber, dass die Gemeinde Bauland anbieten kann. Er hat aber andererseits auch schon die Zeit nach Ban II im Auge. Und da gibt es für die Gemeinde nur noch sehr eingeschränkte Möglichkeiten.

Bauen im Dorfkern

Beispielsweise Bauen im Ortskern. Wie in anderen Gemeinden auch, gibt es in Ratshausen im Ort alte Gebäude, die zwischenzeitlich unbewohnt sind und abgerissen werden können, um dort neu zu bauen. Bestes Beispiel ist hier die alte Hohnerfabrik, mitten im Ortskern. Sie wurde von einem privaten Investor gekauft. Dort entsteht nun ein Mehrfamilienhaus. Allerdings müssen in diesen Fällen nicht nur der Neubau finanziert, sondern auch die Abbruchkosten und die Entsorgung eingerechnet werden.

Das nun entstehende Neubaugebiet war von Beginn an umstritten in der Gemeinde – nicht aber bei den Gemeinderäten. Denn für die neuen Bauplätze muss ein Biotop weichen, das an anderer Stelle neu angelegt werden muss. Aus diesem Grund war die Gemeinde verpflichtet, einen öffentlich-rechtlichen Vertrag mit der Unteren Naturschutzbehörde beim Landratsamt aufzusetzen, in dem die ökologische Baubegleitung festgelegt ist. Mehrere Maßnahmen sind bereits verwirklicht. So sind rund 140 Obstbäume gepflanzt und ein Eidechsenhügel angelegt worden. Zusätzliche Kosten für die Gemeinde: 30.000 Euro, die auf die Bauplatzpreise umgelegt werden. Von rund 120 Euro pro Quadratmeter geht man seitens der Gemeinde aus.

Günstige Ausschreibung

Dafür ist die Ausschreibung für die Erschließung um rund 400.000 Euro günstiger als bei der Kostenberechnung erwartet. Ob das Auswirkungen auf die Bauplatzpreise hat, steht allerdings noch nicht fest. Letztlich muss die Gemeinde aber jetzt für die Erschließung anstatt 1,3 Millionen Euro nur 904.000 Euro bezahlen.

Parallel zu der Erschließung von Ban II werden die Wasserleitungen in diesem Gebiet saniert. Das ist im Rahmen der Eigenkontrollverordnung notwendig, um die Wasserversorgung problemlos gewährleistet zu können. Hierbei werden die Kanäle in verschiedene Schadensklassen eingeteilt. Sind große Schäden offensichtlich, muss zwingend ausgebessert werden. Angesichts der Tatsache, dass das Neubaugebiet erschlossen wird und deshalb Baumaschinen vor Ort sind, hat sich diese Maßnahme aufgedrängt. Aber auch hier muss die Gemeinde tief in die kommunalen Kassen greifen. Rund 180.000 Euro soll das Vorhaben, das in den nächsten Wochen abgeschlossen sein wird, kosten.

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