Bisingen

Verwirrung um Buslinie: Wieso Bisinger Grundschüler in dieser Woche plötzlich umsteigen mussten

12.04.2024

Von Michael Würz

Verwirrung um Buslinie: Wieso Bisinger Grundschüler in dieser Woche plötzlich umsteigen mussten

© Julia Siedler

Schulzentrum Bisingen, Freitag um 11.50 Uhr. Der Bus der Linie 305 holt Schüler ab, die in Thanheim, Wessingen und Zimmern wohnen. Nach einigen Wirrungen fährt er jetzt auch wieder direkt durch.

Eine Kommunikationspanne zwischen dem Landratsamt und dem Busunternehmen HVB Wiest und Schürmann hat in dieser Woche in Bisingen für Aufregung gesorgt. Grundschüler, darunter wohl auch Erstklässler, mussten an mehreren Tagen am Bahnhof plötzlich umsteigen.

Wenn mittags die Schule aus ist, steigen Grundschüler aus Thanheim, Wessingen und Zimmern um 11.50 Uhr in den Bus der Linie 305. Der steuert – eigentlich – die Ortsteile an und bringt die Kinder so sicher von Bisingen aus nach Hause. Eigentlich. Denn in dieser Woche war bereits am Bahnhof Schluss; die jungen Fahrgäste mussten plötzlich umsteigen.

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Besorgte Eltern-Mail aus der Grundschule

Eine besorgte Rundmail der Grundschule hat deshalb in dieser Woche Eltern erreicht und für Aufregung gesorgt. „Sollte die Situation Ihr Kind betreffen, ist es unabdingbar, dass Sie den Ablauf und das Umsteigen mit Ihrem Kind besprechen“, schrieb Rektorin Nicole Heyder. Und weiter: „Bitte verzichten Sie auf Beschwerden an die Schule.“ Die könne Eltern schließlich nur informieren. Vielmehr ist die Ursache für die Aufregung freilich beim Busunternehmen zu suchen, oder beim Landratsamt.

Verwirrung um Buslinie: Wieso Bisinger Grundschüler in dieser Woche plötzlich umsteigen mussten

© Michael Würz

Besorgt hat man sich seitens der Bisinger Grundschule in dieser Woche an Eltern gewandt. Die E-Mail der Rektorin wurde rasch in Whatsapp-Gruppen diskutiert. Auch Erstklässler sollen von der Situation betroffen gewesen sein.

Bei der Kreisverwaltung aber beteuert man auf ZAK-Anfrage: „Das Landratsamt Zollernalbkreis hat keine Änderungen hinsichtlich Route, Fahrplan und Fahrzeit vorgenommen. Nach wie vor handelt es sich hierbei um eine Verbindung ohne Umstieg, wie sämtliche Fahrten zum und vom Schulzentrum Bisingen der Linien 305 und 307.“ Hat es sich bei der Rundmail der Rektorin gar um eine Falschmeldung gehandelt? Nein: Denn tatsächlich hatte das Landratsamt das Hechinger Busunternehmen HVB Wiest und Schürmann beauftragt, aufgrund von Kapazitätsproblemen der Linie 309 einen Fahrzeugwechsel vorzunehmen.

„Der Fahrzeugwechsel hätte zu keiner Zeit zu einer Auswirkung auf den bisherigen Ablauf führen dürfen“

Unglücklicherweise, heißt es auf ZAK-Anfrage aus dem Landratsamt, habe dieser aber dann am Bahnhof in Bisingen stattgefunden, also mitten auf der Route. Mit der Folge, dass die Kinder eben plötzlich umsteigen mussten. „Dies wurde nun umgehend umorganisiert“, sagt Landratsamtssprecherin Marisa Hahn. Sprich: Der Bus fährt wieder am Stück durch. Und Hahn erklärt: „Der Fahrzeugwechsel hätte zu keiner Zeit zu einer Auswirkung auf den bisherigen Ablauf führen dürfen.“

Der Verwirrung lag ein Missverständnis zwischen Kreisverwaltung und Busunternehmen zugrunde

Offenbar selbst irritiert von den Vorgängen, ist man im Landratsamt jedenfalls auf Ursachenforschung gegangen: „Unsere Recherche hat ergeben, dass der Fahrzeugwechsel aufgrund eines Missverständnisses zwischen dem Landkreis und dem Verkehrsunternehmen offenbar entgegen unserer Planung nicht für den gesamten Fahrzeugumlauf vollzogen, sondern innerhalb des Umlaufs am Bahnhof Bisingen durchgeführt wurde.“

Landratsamt reagiert – Buslinie fährt wieder durch

Die Route wurde also auf zwei verschiedene Fahrzeuge aufgeteilt. „Wodurch die Grundschulkinder in den letzten drei Tagen leider umsteigen mussten“, wie man im Landratsamt bedauert. Von der unglücklichen Situation habe man erst am Donnerstag erfahren und deshalb dann auch erst reagieren können, berichtet Hahn. „Die Schule wurde ebenfalls umgehend darüber informiert“, heißt es aus dem Landratsamt.

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