Bisingen

Sanierung des Bisinger Stadions ist nicht in Sicht: Das sind die Gründe für die Verzögerung

18.04.2024

Von Julia Siedler

Sanierung des Bisinger Stadions ist nicht in Sicht: Das sind die Gründe für die Verzögerung

© Julia Siedler

Das Bisinger Schulsportstadion ist bekanntlich in die Jahre gekommen. Der Beginn der Sanierungsarbeiten zieht sich allerdings – und damit auch der Abschluss dieser.

Die Sanierung des Bisinger Schulsportstadions wird 2024 nicht wie geplant beendet, sondern bestenfalls begonnen. Warum sich der ursprüngliche Plan derart verzögert hat und wer davon betroffen ist.

Eine verloren wirkende Plane vor der Sandgrube, eine verwahrloste Aschenbahn und ein riesiges Fußballfeld, das darauf wartet, bespielt zu werden – das Bisinger Schulsportstadion hat eine Sanierung dringend nötig. Das hatte auch der Gemeinderat festgestellt. Doch den ursprünglichen Plan, also ein Start der Sanierungsarbeiten im jetzigen Frühjahr und die Beendigung dieser bis Ende des Jahres, hat die Gemeindeverwaltung bereits im vergangenen Jahr ausgeschlossen. Damals beschloss der Gemeinderat, einen Bebauungsplan für das Areal aufzustellen. Warum hat sich der Plan verschoben und wer ist vom verzögerten Sanierungsbeginn betroffen?

Passus im Fördermittelverfahren verzögert Beginn der Sanierungsarbeiten

Der Gemeinde stehen bekanntermaßen Fördermittel für das Vorhaben in Aussicht, das bestätigt auch Armin Schaupp vom Bisinger Bauamt. „Im Rahmen des Fördermittelverfahrens muss genauer dargelegt werden, was schon alles gemacht wurde“, erklärt er. Dabei stieß man auf einen Passus, der die Notwendigkeit des Planungs- und Baurechts verdeutlicht habe. „Weil der Sportplatz im Außenbereich liegt, brauchen wir einen Bebauungsplan plus Bauantrag.“ Letzterer wäre unnötig, wenn am Stadion nichts verändert werden würde. Doch „neben der Weitsprunganlage soll es eine Speerwurfanlage geben“, auch der Belag soll anders gestaltet werden. Das Vorhaben Kunstrasen zieht offenbar mehr Arbeit nach sich, als Laien denken würden. „Wir brauchen somit eine neue Drainage“, erläutert Schaupp.

Sanierung des Bisinger Stadions ist nicht in Sicht: Das sind die Gründe für die Verzögerung

© Julia Siedler

Vor der Sandgrube liegt eine große Abdeckplane, im Hintergrund ist eines der Tore im Stadion und der Friedhof zu sehen.

Generell soll das Stadion so saniert werden, dass es auch „wirklich gut genutzt werden kann“. Möglicherweise auch mit einer Flutlichtanlage; doch auch diese ist noch Zukunftsmusik. „Ich hätte den Bagger auch lieber schon oben stehen“, gesteht Schaupp. „Doch das Bebauungsplanverfahren ist zeitintensiv.“ Im Moment werde bis voraussichtlich Anfang Mai die Offenlage durchgeführt, um die Öffentlichkeit an der Planung zu beteiligen. Im Rahmen der frühzeitigen Beteiligung am Bebauungsplan wurden bereits Bürger und Institutionen befragt; die Deutsche Bahn will auf dem Laufenden gehalten werden und am Verfahren beteiligt bleiben. Parallel laufe auch der Versuch, die Genehmigungsfähigkeit des Unterfangens mit der Baurechtsbehörde abzustimmen.

Sanierung kann nicht in diesem Jahr fertiggestellt werden

Als Gesamtkosten für die Sanierung führte die Gemeinde 2,2 Millionen Euro an. „Wenn wir in die Ausführungsplanung kommen, werden wir da noch mal draufschauen.“ Dabei könne gut möglich werden, dass „wir uns manches gar nicht leisten können“. Betroffen von der Sanierung sind in erster Linie Schul- und Sportvereine. „Der FC Steinhofen hat bereits angefragt, ob sie wieder trainieren und Spiele austragen können.“

Die jetzige Sportfläche könne man noch nutzen; auch, wenn das Stadion ein wenig „zerfranst“ aussehe, wie Schaupp einräumt. „Derzeit befindet sich das Bebauungsplanverfahren Schulsportstadion/Kita in der öffentlichen Auslegung bis Anfang Mai“, erklärt er. „Nach dieser Auswertung kann der Bauantrag gestellt werden. Planungsrecht und Baugenehmigung bilden die Grundlage für die Fördermittel. Erst mit dem Baurecht prüft der Fördergeber den Förderantrag und gibt die Gelder frei“, so Schaupp. Diese wurden zuvor auf 980.000 Euro festgelegt. „Erst nach Freigabe der Mittel kann dann die Baumaßnahme ausgeschrieben werden. Derzeit befinden wir uns in der Leistungsphase 3 bis 4.“ Klar ist, dass die Sanierung des Schulsportstadions dieses Jahr, „wie geplant, auch nicht fertig fertiggestellt werden wird“.

Auch Übergangs-Kita soll schnellstmöglich umgesetzt werden

Die Stadionsanierung soll Hand in Hand gehen mit der Errichtung einer „Übergangs-Kita“ auf der Fläche zwischen Stadion und Realschule. „Im vorderen Bereich sollen Modulbauten errichtet werden, damit wir, wenn die Kindergärten saniert werden, eine Ausweichmöglichkeit haben.“ Die geplante Kita ist auch der Grund für die Änderung des Flächennutzungsplans, so Schaupp. Wenn möglich, solle beides schnellstmöglich realisiert werden: „Wir hoffen, dass wir im Herbst in die Ausschreibung gehen können.“

Als er im April vergangenen Jahres zur Gemeinde gekommen war, „hätte niemand gedacht, dass wir da einen Bebauungsplan brauchen. Wir dachten nur, da ist das Stadion und das sanieren wir – wir verschieben es ja nicht“, lacht Schaupp. „Wir ertüchtigen es.“ Selbst der Planer sei überrascht gewesen. Wann nun mit der Fertigstellung der Sanierung gerechnet werden kann, könne man nicht sagen. „Das wäre, wie in eine Glaskugel zu schauen.“

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