Balingen

Verbindung zwischen Altort und Zentrum: Frommern bekommt eine neue Brücke in der Mühlstraße

12.02.2024

Von Jasmin Alber

Verbindung zwischen Altort und Zentrum: Frommern bekommt eine neue Brücke in der Mühlstraße

© Jasmin Alber

Die Brücke in der Mühlstraße ist marode und muss ersetzt werden.

Die Brücke über die Eyach in der Frommerner Mühlstraße ist marode. Schon seit längerem ist sie für den Kraftfahrverkehr gesperrt. Nun soll sie durch einen Neubau ersetzt werden. Mit einer Änderung im Vergleich zur Durchfahrtsberechtigung vor der Sperrung: Künftig ist die Brücke allein für Fußgänger und Radfahrer nutzbar, so zumindest der Vorschlag der Verwaltung. Vorbild der neuen Konstruktion ist die Brücke hinter dem Balinger Freibad.

Das Schadensbild, das ein Ingenieurbüro ermittelt hat, ist groß: „So sind die Tragkonstruktion sowie die Abdeckung darauf, stark unter anderem durch den Einsatz von Streusalz korrodiert, weshalb die Brücke zuletzt nur noch für den Fußgängerverkehr zugelassen werden konnte“, schreibt Tiefbauamtsleiter Markus Streich in den Unterlagen der kommunalen Gremien.

Vor allem der Rost ist also für die Schäden an der bestehenden Brücke verantwortlich, die aus einer Stahl-/Eisenabdeckung auf der Tragkonstruktion besteht, die mit einer Platte aus Beton und Asphalt abgedeckt ist. Insgesamt handelt es sich um „erhebliche, tiefgreifende Schäden“, wie er in der Sitzung des Technischen Ausschusses ausführte. „Der Zustand der Tragkonstruktion lässt eine Sanierung schon seit langer Zeit nicht mehr zu.“

Keine Durchfahrt für Autos

Da die Ertüchtigung sowohl technisch als auch wirtschaftlich nicht mehr möglich ist, muss also ein Neubau her. Ein Ersatz ist unausweichlich, handelt es sich doch um eine wichtige Verbindung zwischen dem Altort und dem südlichen Frommern mit Buhren, Schulzentrum und Bahnhof. Der Neubau wird allein für Fußgänger und Radfahrer geplant. Denn für den Kfz-Verkehr habe diese Eyachquerung ob der Verbindungen via St.-Gallus- und Balinger Straße mit kurzen Umwegen eine eher untergeordnete Bedeutung, argumentiert die Verwaltung. Mittels Pollern soll geregelt werden, dass keine Autos widerrechtlich die Brücke befahren. Die Durchfahrt ist allein möglich für die Fahrzeuge des Bauhofs, beispielsweise die schmalen Räum- und Streufahrzeuge, wie Streich auf Nachfrage aus dem Gremium erklärte.

Die Bedeutung als „wichtige Achse für den Schulweg“, unterstrich Ortsvorsteher Stephan Reuß in der Sitzung. Er berichtete zudem vom Konsens im Ortschaftsrat, dass die Brücke künftig autofrei sein soll.

Neue Alu-Brücke wird deutlich länger

Die bestehende Brücke habe eine verhältnismäßig geringe Spannweite. Mit dem neuen Bauwerk wird diese aufgeweitet, die Brücke insgesamt 6 Meter länger. Das Ganze im übrigen ohne Eingriffe in Eyach und Böschung. Die bestehenden Widerlager bleiben zudem stehen. Die lichte Breite für den Rad- und Fußverkehr wird 3 Meter betragen.

Die neue Aluminium-Fertigteil-Brücke wird vorproduziert und am Stück geliefert. Zwei Vorteile nannte Streich: Durch die Vorproduktion in einem Werk und den Einbau am Stück steht die Brücke schnell wieder zur Verfügung. Außerdem rostet Aluminium nicht. Beim Belag setzt die Verwaltung auf sehr rutschfestes, beschichtetes Alublech. Es gibt im Stadtgebiet bereits eine in der Ausführung und Nutzung vergleichbare Brücke: jene, die hinter dem Balinger Freibad, vorbei an Bizerba, führt.

Stadt hofft auf Fördermittel

Kostenpunkt des Ersatzneubaus: 660.000 Euro. Die Verwaltung hat bereits einen Förderantrag gestellt und rechnet – die Bewilligung freilich vorausgesetzt – mit rund 140.000 Euro aus dem Topf des Förderprogramms nach dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG).

Der Beschluss für den Neubau fiel im Technischen Ausschuss schließlich einstimmig. Das letzte Wort hat der Gemeinderat in seiner Februarsitzung.

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