Balingen

Verbindung zwischen Weilstetten und Frommern: Fünf mögliche Varianten für Hurdnagelausbau

04.04.2024

Von Jasmin Alber

Verbindung zwischen Weilstetten und Frommern: Fünf mögliche Varianten für Hurdnagelausbau

© Jelena Marjanov

Die Hurdnagelstraße, die unter der B463 hindurchführt, verbindet Frommern und Weilstetten. Die rege genutzte Straße soll breiter und vor allem für Radfahrer sicherer werden.

Immer wieder ist der Hurdnagelausbau und -anschluss an die Bundesstraße ein großes Thema in Frommern und Weilstetten. Schleppend voran ging es vor allem deshalb, weil die Maßnahme eng mit dem dreispurigen Ausbau der B463 zwischen Albstadt und Balingen verknüpft ist – und dieser zieht sich ebenso lange. 2022 wurde der Beschluss gefasst, dass Balingen den Ausbau der maroden, engen Verbindungsstraße in einem ersten Schritt realisiert. Fünf Varianten liegen dafür nun vor.

Die Hurdnagelstraße verbindet Frommern und Weilstetten. Das Sträßle, das unter der B463 hindurchführt, wird rege genutzt – von Fußgängern, Radfahrern und Autofahrern gleichermaßen, ist aber seit Jahren schon marode. Nicht nur der Straßenzustand, sondern auch der Ausbau des nur mit Baken abgetrennten Streifens für nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer sind vor allem bei der aktuellen Frequenz nicht mehr zeitgemäß. Der Ausbau der Straße schien eine unendliche Geschichte zu sein. Bis 2022, als der Gemeinderat beschlossen hat, den Ausbau in Eigenregie voranzutreiben – zwar in enger Abstimmung der Planungen mit dem Regierungspräsidium Tübingen, aber quasi unabhängig vom dreispurigen Ausbau der Bundesstraße zwischen Albstadt und Balingen.

Seit diesem Beschluss Ende 2022 wurden vom damals beauftragten Planungsbüro verschiedene Varianten für den Ausbau der Straßenverbindung vorgelegt.

Ein oder zwei Kreisel?

Wesentlich unterscheiden sich diese in der Anzahl an Kreisverkehren, die den Verkehr von der Hurdnagelstraße zu den geplanten Aufschleifungen der Bundesstraße leiten (beziehungsweise bei der Abschleifung retour): Fix ist in allen Varianten jener, der auf der „Weilstetter Seite“ die Anbindung an die beziehungsweise von der B463 ermöglichen soll. Für die Bundesstraßenanbindung auf „Frommerner Seite“ gibt es zwei Möglichkeiten: entweder ebenfalls mit Kreisel, der an dieser Stelle aber einen etwas höheren Flächenverbrauch und einen größeren Eingriff in die Böschung hätte als die Option mit einer klassischen Einmündung in die Hurdnagelstraße ohne Kreisverkehr.

Ebenso geht es in den Varianten um verschiedene Möglichkeiten, wie der Fuß- und Radweg entlang der Hurdnagelstraße geführt werden kann. Diese haben, je nachdem, auf welcher Straßenseite sie sind, unterschiedlich viele Stellen, an denen die Kraftfahrstraßen überquert werden müssen – insbesondere dann, wenn Kreisverkehr(e) beziehungsweise Auf- und Abschleifung auf die B463 gebaut werden. „Jede dieser Querungen beinhaltet eine gewisse Unfallgefahr“, schreibt Tiefbauamtsleiter Markus Streich in den Unterlagen dazu.

Diese Variante schlägt die Verwaltung vor

Die Stadt präferiert Variante 1: also die Planung mit zwei Kreisverkehren an den jeweiligen Auf- und Abschleifungen der B463 sowie dem Radweg östlich der Hurdnagelstraße (von Weilstetten kommend auf der rechten Seite der Straße).

Bei den Kosten unterscheiden sich die verschiedenen Varianten übrigens nur unwesentlich: Die geschätzten Baukosten von Variante 1 und 2 liegen laut Sitzungsvorlage bei jeweils 2,7 Millionen Euro, die Varianten 3 bis 5 bei je 2,8 Millionen Euro.

Die Räte des Technischen Ausschusses werden sich in der Sitzung am kommenden Mittwoch (17 Uhr, Kleiner Saal in der Stadthalle) mit den Vor- und Nachteilen der fünf Varianten befassen – und vorberaten, ob sie dem Verwaltungsvorschlag folgen wollen.

Zeitplan hängt von Förderprogramm an

Zum weiteren Vorgehen heißt es in den Unterlagen, dass basierend auf der Variantenentscheidung des Gremiums – diese trifft final der Gemeinderat am 23. April – die städtischen Planungen in enger Abstimmung mit dem RP Tübingen fortgeführt werden. Ebenso soll es mit dem zugehörigen Bebauungsplan, der 2022 auf den Weg gebracht wurde, weitergehen. Langfristig geht es bei den Verhandlungen und Vereinbarungen auch darum, so Streich in seinen Ausführungen, „gegebenenfalls eine Umstufung der Hurdnagelstraße zur Landesstraße anzustreben“.

Und natürlich auch darum, einen gemeinsamen Bauablauf festzulegen, damit zum einen der Ausbau der Hurdnagelstraße so früh wie möglich umgesetzt werden kann. Zum anderen aber geht es darum, dass mit deren Ausbau der Ausbau der B463 „mit dem Neubau der dortigen Brücken bestenfalls begünstigt oder zumindest nicht unnötig erschwert“ wird. Denn dies alles habe Einfluss auf die Antragstellung von Fördermitteln.

Baubeginn spätestens 2030

Eben die Fristen und Kriterien des Förderprogramms von der Antragsstellung über die Programmaufnahme bis hin zum Vorliegen des Förderbescheids – für den kommunalen Straßenbau seien Fördermittel in Höhe von zirka 50 Prozent in Aussicht – sind die Grundlage, auf denen Streichs Ausführungen beruhen, dass spätester Baubeginn 2030 sein würde. Dieser Zeitplan gebe – vorbehaltlich der Mittelbereitstellung im städtischen Haushalt – „allen Beteiligten ausreichend Zeit, die notwendigen Planungen und Abstimmungen durchzuführen“, so Streichs Fazit.

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