Traditioneller Diebstahl am 1. Mai: Geislingen vermisst sein Ortsschild
01.05.2019
Wie schon in den Vorjahren ist in der Mainacht ein Geislinger Ortsschild gestohlen worden. Bürgermeister Oliver Schmid nimmt es mit Humor und lobt Freibadkarten als Belohnung für den Finder aus. Wir blicken auf die Vorjahresdiebstähle in Geislingen und andere Maischerze im Zollernalbkreis in diesem Jahr.
Die Nachricht dürfte in Geislingen für wenig Verwunderung sorgen: In der Nacht zum 1. Mai ist eines der Geislinger Ortsschilder gestohlen worden.
Eine der beiden Tafeln am Ortsausgang in Richtung Rosenfeld wurde aus dem Rahmen montiert – wie schon des Öfteren in den vergangenen Jahren. Bislang fehlt laut Bürgermeister Oliver Schmid jede Spur.
„Wir haben uns inzwischen dran gewöhnt, dass am Tag der Arbeit leider ein oder mehrere Ortstafeln verschwinden“, sagt Schmid. In den vergangenen Jahren sei sie beispielsweise in Bitz oder Geisingen wieder aufgetaucht.
Diebstahl hat schon Tradition
In den Vorjahren haben Maiwandergruppen die Ortstafeln beispielsweise im Straßengraben in Richtung Erzingen gefunden und freundlicherweise ins Rathaus gebracht, erzählt Schmid.
Vor zwei Jahren sei am Friedhof mit roher Gewalt ein komplettes Schild mit Halterung aus dem Boden gerissen und in ein naheliegendes Waldstück geworfen worden.
Dubioser Fall aus dem Jahr 2017 bleibt ungeklärt
Nach wie vor dubios bleibt laut Schmid der Fall aus dem Jahr 2017. Damals wurde die Geislinger Ortstafel in der Mainacht in einer Gemeinde am Hochrhein in den Schilderhalter am Ortseingang montiert.
Deren Ortstafel wurde in der selben Nacht in Geislingen eingesetzt. „Dahinter steckt durchaus eine große Fahrtstrecke oder ein Rendevouzsystem,“ sagt Schmid. Schon tags darauf wurde das dortige Rathaus informiert und die Rückabwicklung eingeleitet.
Bis heute lässt sich nicht nachvollziehen, wie das Geislinger Ortsschild trotz Absprache innerhalb weniger Tage im dortigen Rathaus am Hochrhein verloren gehen konnte. Begründet wurde es auf mehrfache Nachfrage hin mit der dortigen Bürgermeisterwahl. Die Hintergründe werden wohl nie geklärt, glaubt Schmid.
Dem Finder winken Freibadkarten
Die Tafeln tauchen üblicherweise nach kurzer Zeit wieder auf und aus dem Rathaus gibt es eine kleine Aufmerksamkeit, in diesem Jahr Karten fürs Schlossparkbad.
So käme die Sonnenstadt noch günstig davon, kostet eine neue Ortstafel doch laut Schmid 400 Euro.
Verwaltung wartet noch mit Anzeige
Der Scherz könnte jedoch ernste Konsequenzen nach sich ziehen: Durch die Demontage, so Schmid, greifen die unbekannten Scherzbolde jedoch auch in den Straßenverkehr ein und gefährden diesen. Üblicherweise erstattet die Verwaltung erst nach kurzer Zeit Anzeige, wenn die Tafel nicht wieder auftauche.
Der Bürgermeister nimmt es dennoch mit Humor: „Die Sonnenstadt Geislingen ist nunmal eine interessante Gemeinde, da nimmt es nicht Wunder, dass das Ortsschild gern als Trophäe mitgenommen wird“, sagt Schmid augenzwinkernd.