FUSSBALL

TSG Balingen in Nagold: Lukas Foelsch und Co. freuen sich auf das erste Testspiel

27.01.2023

Von Marcel Schlegel

TSG Balingen in Nagold: Lukas Foelsch und Co. freuen sich auf das erste Testspiel

© Moschkon

Lukas Foelsch dirigiert auch auf dem Platz.

Am heutigen Samstag bestreitet die TSG Balingen in Nagold das erste Testspiel der laufenden Wintervorbereitung. Parallel stehen Vertragsgespräche an: unter anderem mit dem spielenden „Co“ Lukas Foelsch.

Die erste Trainingswoche der Wintervorbereitung liegt hinter den Fußballern der TSG Balingen. Im Kader von Trainer Martin Braun dürfte das schweißtreibende Prozedere kein Spieler besser kennen als Lukas Foelsch. Denn: Nach aktiven Jahren ist in Reihen des Regionalliga-Klubs keiner länger dabei als der mit 35 Jahren ältesten Spieler (dienstältester Balinger ist Keeper Marcel Binanzer). „Es ist gut, dass es jetzt wieder losgegangen ist“, sagt Foelsch vor dem heutigen ersten Testspiel der Schwaben im neuen Jahr, das um 14 Uhr beim VfL Nagold angepfiffen wird. Vier Einheiten standen zum Auftakt in der Soccerhalle und auf dem Kunstrasen am Rande der Bizerba-Arena auf dem Programm. Letzterer musste mit einem kleinen Schneepflug geräumt werden und war dennoch stellenweise vereist. „So ist das eben auf der Alb“, sagt Foelsch. „Wir kennen die Bedingungen, aber es könnte auch schlimmer sein – das nehmen wir so an.“

Man spürt: Foelsch freut sich auf die übrigen fünfeinhalb Wochen der Rückrunden-Vorbereitung – und auf die Rest-Rückrunde selbst (4. März in Fulda), in die er mit seinen Kollegen überraschend als Tabellenzweiter und damit als erster Verfolger des SSV Ulm 1846 gehen wird.

Foelsch möchte spielender „Co“ bleiben

Noch nie waren die Balinger Amateure erfolgreicher. Und noch nie hatte es der Spieler Lukas Foelsch in der Kreisstadt so schwer. Als Jugendlicher schloss sich der aus Laufen stammende Kreativfußballer der TSG Balingen an. Eine zweijährige, von Verletzungen und Pech geprägten Episode als Profi beim VfR Aalen ausgenommen, kehrte er seinem selbsterklärten Heimatverein nie wieder den Rücken. Er war dabei, als die TSG im Jahr 2008 in Wangen den Oberliga-Aufstieg feierte. Er gehörte zu den Leistungsträgern, als die Balinger zehn Jahre später als Oberliga-Meister ebenfalls erstmals in die Regionalliga aufstiegen. Heute ist er der stets positiv gestimmte Mentor der jungen Spieler – der Dirk Nowitzki der TSG Balingen.

Doch der Erfolg der Balinger Mannschaft ging zuletzt zulasten des 35-jährigen Ex-Aaleners. Mittlerweile kämpft Foelsch um Einsatzzeiten und irgendwie auch gegen das Karriereende. Nachdem der Kreisstadtklub zu Wochenbeginn verkündete, dass Martin Braun seinen Trainervertrag um die kommende Saison verlängert hat, wünscht sich auch Foelsch, mindestens ein weiteres Jahr als Co-Trainer und Spieler dranhängen zu können. „Ich fühle mich fit, bin nach wie vor konkurrenzfähig und habe noch immer viel Spaß am Fußball“, sagt der Familienvater, im Hauptberuf Realschullehrer. Geschäftsführer Jan Lindenmair kündigte bereits Vertragsgespräche mit dem Trainerteam an.

Abstecher in die AH

„Ich bin gespannt und gehe die Sache gelassen an“, beteuert Foelsch, dessen Vertrag am Saisonende ebenso ausläuft wie die Papiere von Torwarttrainer Wolfgang Stolpa und Athletikcoach Stefan Vogler. Die Co-Trainer Rainer Huss und Fabian Fecker haben über die Saison 2022/23 hinaus gültige Verträge. „Ich denke, es ist kein Geheimnis, dass ich gerne in dieser Konstellation weitermachen würde“, sagt der spielende „Co“ Foelsch, der selbst die A-Trainerlizenz besitzt. Dass Martin Braun als Chefcoach an Bord bleibt, freue ihn. „Ich denke, ich spreche auch für die Mannschaft, wenn ich sage: Wir finden es sehr gut, dass Martin bleibt. Er hat gezeigt, dass er uns immer weiterentwickeln kann und sich dabei auch selbst immer weiterentwickelt“, so Foelsch.

Zur Erinnerung: Ursprünglich übernahm der 54-jährige Braun, für die TSG zuvor beratend tätig, im Januar 2020 die Mannschaft mit der Aussicht, über kurz oder lang von Foelsch als Chefcoach beerbt zu werden. Doch davon spricht am Rande der Eyach aktuell niemand, auch Foelsch nicht. „Martin hat einen riesigen Anteil daran, dass es derzeit bei uns so gut läuft“, sagt er. „Man merkt Martin auch immer an, dass er Freude an der Arbeit hat. Wir alle können viel von ihm lernen. Ich schaue mir auch vieles von ihm ab.“

Vor knapp zwei Wochen nahm Lukas Foelsch an der Seite alter TSG-Gefährten wie Di Lucia, Pesket, Pflumm, Todorovic, Willig, Schreyeck oder Schelling an einem AH-Hallenturnier teil. Foelsch selbst hatte das Happening organisiert. Und wenn im Vergleich mit den Balinger Routiniers, die sich größtenteils längst in den Sport-Ruhestand verabschiedet haben, eines deutlich wurde, dann dass Foelsch noch lange nicht zum alten Eisen zählt.

Viele Neue beim SGV Freiberg Seit Montag befindet sich der SGV Freiberg in der Wintervorbereitung. Und die kommt beim württembergischen Regionalligisten schon fast einem Neustart gleich. Zwei neue Trainer, zwei neue Spieler, ein neuer Teammanager und fünf mutmaßliche Abgänge – so liest sich die personelle Winter-Bilanz des abstiegsbedrohten Aufsteigers. Mit dem früheren Aalener Roland Seitz (58) hat am Wasen ein neuer Trainer das Kommando übernommen. Seitz beerbte den Sigmaringer Ramon Gehrmann, der erst im Sommer von den Stuttgarter Kickers zum SGV zurückgekommen war und vor der Winterpause ebenso zurücktrat wie Ex-Spieler respektive Ex-Funktionär Marco Grüttner. Dessen Position als Teammanager und Sportdirekter übernahm kommissarisch nun Dieter Gerstung, der in Freiberg bereits bis 2019 in selbst Position wirkte. Unterdessen hat Seitz auch einen Co-Trainer gefunden: Der frühere Profi Kushtrim Lushtaku wird Seitz assistieren. Der 33-jährige Lushtaku, in aktiver Zeit unter anderem Spieler von 1860 München, war in der Saison 2014/15 bereits Fußballer unter Seitz bei Eintracht Trier. Neu im Team sind zudem Filimon Gerezgiher (vom VfB Stuttgart 2) und Emir Kuhinja (vom FSV Frankfurt). Weiterhin legte der Profiverein den die drei Sommer-Neuzugänge Mohamed Baroudi, Amar Cekic und Lirim Hoxha sowie Marcel Hofrath nahe, sich einen neuen Klub zu suchen. Das Quartett ist vom Training freigestellt. Der 20-jährige Angreifer Baroudi war erst vor der Saison vom Oberligisten Stuttgarter Kickers zum benachbarten Regionalliga-Aufsteiger gekommen. Baroudi wird nun mit Kickers-Ligarivalen SG Sonnenhof Großaspach in Verbindung gebracht. Auch Freibergs Regionalliga-Konkurrent TSG Balingen (Regionalliga) hatte in der Vergangenheit die Fühler nach Baroudi ausgestreckt. Adrien Koudelka hat die Freiberger ebenfalls verlassen. Der 20-Jährige nahm ein Angebot des dänischen Drittligisten Akademisk Kopenhagen an.

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