Balingen

„Stunde der Wintervögel“: Peter Faber vom NABU Balingen beantwortet häufige Fragen

04.01.2022

von Peter Faber

„Stunde der Wintervögel“: Peter Faber vom NABU Balingen beantwortet häufige Fragen

© Peter Faber

Die Blaumeise ist neben der Kohlmeise unsere häufigste Meisenart.

Vom 6. bis 9. Januar rufen der NABU und der Landesbund für Vogelschutz dazu auf, eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Im Mittelpunkt der Aktion stehen vertraute Vogelarten wie Meisen, Finken, Rotkehlchen und Spatzen. So funktioniert die Teilnahme.

Vögel zählen: Die Aktion findet im Siedlungsraum statt, im Garten, am Balkon, Fenster oder im Stadtpark. Man sucht sich einen Platz, von wo aus gut beobachtet werden kann. Man beobachtet eine Stunde lang und notiert dabei von jeder Vogelart die höchste Anzahl, die in diesem Zeitraum gleichzeitig zu sehen war. Das vermeidet Doppelzählungen. Eine besondere Qualifikation außer dem Interesse an der Vogelwelt ist für die Teilnahme nicht nötig. Auf nabu.de gibt es eine Zählhilfe zum Ausdrucken.

Beobachtungen online oder in der App melden

Hierzu nutzt man das Online-Meldeformular oder die App, die man ebenfalls auf nabu.de findet. So spart man Kosten und die Beobachtungen fließen live in die Auswertung ein. Das Formular ist vom Aktionsbeginn am 6. Januar bis zum Ende der Meldefrist am 17. Januar freigeschaltet.

Peter Faber beantwortet häufig gestellte Fragen

Warum findet die Stunde der Wintervögel an mehreren Tagen statt?

Peter Faber: Wie bei der „Stunde der Gartenvögel“ haben wir ein langes Wochenende von Freitag bis Sonntag gewählt. Möglichst viele Menschen sollen teilnehmen und sich an einem dieser Tage für eine Stunde der Vogelbeobachtung widmen können.

Warum soll ich nur im Garten oder in einem Park zählen?

Die Beschränkung auf den Siedlungsbereich – also Gärten, Parks, Friedhöfe, aber auch Innenhöfe oder Balkone – entspricht der Schwesteraktion „Stunde der Gartenvögel“ im Mai. Im Mittelpunkt beider Aktionen stehen die häufigeren Vögel rund um Haus und Garten. Über deren Bestände wissen wir zum Teil weniger genau Bescheid als über manche Seltenheit in der Vogelwelt. Der Luftraum zählt übrigens dazu. Ein Vogel muss sich nicht im Garten oder am Futterhäuschen niederlassen, es zählt auch, wenn er vorbei- oder drüber fliegt.

Kann ich auch an mehreren Orten zählen?

Dem Engagement sind hier keine Grenzen gesetzt. Wer Zeit und Gelegenheit hat, im Laufe der vier Tage mehrfach zu zählen, kann das gerne tun. Wichtig ist, dass es sich um verschiedene Orte handelt.

Warum wird nach Futterhäuschen gefragt?

Wir möchten einerseits erfahren, wie verbreitet Futterstellen eigentlich sind. Zuverlässige Zahlen gibt es nämlich nicht. Außerdem gibt es immer wieder Diskussionen darüber, welche Arten denn überhaupt an Futterhäuschen kommen.

Das Wetter hat großen Einfluss auf die Ergebnisse. Warum wird es nicht ebenfalls protokolliert?

Da das Wetter innerhalb des Wochenendes und in den verschiedenen Region Deutschlands stark variieren kann, werten wir diesen Effekt auf die Vogelzählung als Zufallsfaktor.

Fotostrecke

Während meiner Beobachtungsstunde habe ich weniger Vögel gesehen als üblich. Verfälscht das nicht die Ergebnisse?

Jede Zählung ist immer nur eine Momentaufnahme. Je mehr Menschen aber an der Stunde der Wintervögel teilnehmen, desto genauer werden die Ergebnisse. Abweichungen und auch einzelne Fehlbestimmungen werden auf diese Weise minimiert.

Was macht der NABU mit den Ergebnissen?

Die Beobachtungsdaten werden überprüft und erkennbare Fehler korrigiert. Am Ende steht eine bundesweite Auswertung nach Vogelarten, Bestandszahlen, Bestandstrends (falls möglich) und Beobachtungsorten. Diese Ergebnisse können eine wichtige und hilfreiche Grundlage für Aktivitäten im Vogelschutz sein.

Was sagt uns die Stunde der Wintervögel?

Ziel der Aktion ist es, ein sowohl deutschlandweites als auch regional möglichst genaues Bild von der Vogelwelt in unseren Städten und Dörfern zu erhalten. Dabei geht es nicht um exakte Bestandszahlen aller Vögel, sondern vielmehr darum, Häufigkeiten und Trends von Populationen zu ermitteln. Damit dies repräsentativ ist, sollen die Populationsdaten über mehrere Jahre verglichen werden. So werden neue Kenntnisse zur Entwicklung einzelner Vogelarten sowie zu regionalen Unterschieden gewonnen.

Diesen Artikel teilen: