Meßstetten

Security-Mitarbeiter soll ukrainische Mädchen im Meßstetter Ankunftszentrum missbraucht haben

18.05.2022

von Staatsanwaltschaft Hechingen und Polizei

Security-Mitarbeiter soll ukrainische Mädchen im Meßstetter Ankunftszentrum missbraucht haben

© Gudrun Stoll

Ein 24-jähriger Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma soll zwei Mädchen im Ankunftszentrum für ukrainische Geflüchtete in Meßstetten missbraucht haben (Symbolfoto).

Ein 24-jähriger Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma soll am Montag zwei Mädchen im Meßstetter Ankunftszentrum für Geflüchtete sexuell missbraucht haben. Die Staatsanwaltschaft Hechingen und das Balinger Kriminalkommissariat ermitteln. Das Regierungspräsidium prüft die weitere Zusammenarbeit mit dem entsprechenden Sicherheitsunternehmen.

Die Staatsanwaltschaft Hechingen und das Kriminalkommissariat Balingen ermitteln seit Montagnachmittag gegen einen 24 Jahre alten Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma. Das geben die Behörden in einer Pressemitteilung am Mittwochmittag bekannt.

Dem Mann werde vorgeworfen, im Ankunftszentrum für ukrainische Geflüchtete in Meßstetten zwei Kinder sexuell missbraucht zu haben. Der Tatverdächtige befinde sich mittlerweile in Untersuchungshaft.

Mütter schalten sich ein

Ersten Ermittlungen zufolge soll der 24-Jährige in den Nachmittagsstunden zwei Mädchen im Alter von sechs und sieben Jahren in der Unterkunft bedrängt und unsittlich berührt haben.

Die Kinder offenbarten sich laut Polizei im Anschluss ihren Müttern, die die Leitung des Sicherheitsdienstes informierten. Der Security-Mitarbeiter wurde noch im Laufe des Montagnachmittags vorläufig festgenommen.

Seit Dienstagnachmittag in Vollzug

Der 24-jährige Mann wurde am Dienstagnachmittag der Haftrichterin beim Amtsgericht Hechingen vorgeführt.

Diese erließ den von der Staatsanwaltschaft Hechingen beantragten Haftbefehl und setzte ihn in Vollzug. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen dauern an.

Mitarbeiter vom Dienst freigestellt

Als absolut inakzeptabel bezeichnet Regierungspräsident Klaus Tappeser in einer Zumeldung den Vorfall. Das Regierungspräsidium Tübingen unterstütze in Abstimmung mit dem Landratsamt Zollernalbkreis die Aufklärung.

Der aktuell inhaftierte Mitarbeiter sei vom Dienst freigestellt und erhalte keine Zutritt mehr auf das Gelände des Ankunftszentrums. Die weitere Zusammenarbeit mit dem in der Einrichtung tätigen Sicherheitsunternehmen werde derzeit geprüft.

Die Mütter und die beteiligten Kinder befinden sich gemeinsam mit Dolmetschern im Gespräch mit der Sozial- und Verfahrensberatung vor Ort. Eine psychologische Betreuung sei geplant. Mit dem Verein Feuervogel stehe man bereits in Kontakt, ebenso mit dem Weißen Ring.

Prüfung war unauffällig

Die Mitarbeitenden der beauftragten Sicherheitsfirma müssen ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen und werden sicherheitsüberprüft, informiert das Regierungspräsidium.

Die Zuverlässigkeitsprüfung nach Paragraph 42 Polizeigesetz erfolge über das Landeskriminalamt. „Bei der Prüfung des inhaftierten Mitarbeiters lagen keine Erkenntnisse beim Landeskriminalamt vor“, betont Pressesprecherin Katrin Rochner.

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