Noch drei Wochen bleiben Trainer Martin Braun, um die Fußballer der TSG Balingen auf das erste Punktspiel (6. August, beim FSV Frankfurt) der neuen Regionalliga-Saison vorzubereiten. Am Samstag erwartet die Balinger nun der erste echte Härtetest der laufenden Sommervorbereitung. Um 15.30 Uhr bestreitet die Braun-Elf in Bubsheim gegen den Regionalliga-Konkurrenten SSV Ulm 1846 ihr viertes Probespiel, bislang hielten sich die Balinger in der Testspielphase schadlos.

Als „das immerwährende Duell“ bezeichnet Balingens Abwehrspieler Matthias Schmitz das Aufeinandertreffen mit dem württembergischen Prestige-Rivalen, an den die TSG in den vergangenen Jahren unter anderem zwei WFV-Pokal-Endspiele (2020, 2021) und zwei Leistungsträger verlor – namentlich Simon Klostermann und Cedric Guarino, dessen Wechsel zu den Stuttgarter Kickers gestern bekannt wurde. Gegen keinen anderen Gegner haben die Braun-Schützlinge seit ihrem Viertliga-Einzug öfter gespielt. „Ulm kommt als Gradmesser zur richtigen Zeit“, meint der Frommerner Schmitz. „Danach werden wir ziemlich genau wissen, wo wir stehen und woran wir noch arbeiten müssen.“

Spielführer-Frage offen

Als Kapitän führte der 28-jährige Schmitz die Balinger in den letzten beiden Spielzeiten jeweils aufs Feld. Wer die Württemberger in der anstehenden Runde als Spielführer leiten wird, sei noch offen, verrät Schmitz, der sich bei der TSG auch zur kommenden Runde in einer Führungsrolle sieht. Als Eigengewächs, die im Balinger Kader seit dem Aufstieg in die semiprofessionelle Regionalliga Südwest, man möchte sagen, fast zwangsläufig weniger geworden sind, hat Schmitz derweil den Vergleich. „Wir sind erneut sehr gut aufgestellt, die Qualität passt, der Konkurrenzkampf ist hoch und die Stimmung ist hervorragend“, so der Innenverteidiger.

Zwischen die vornehmlich jungen Neuzugänge (Andric, Awortwie-Grant, Marksteiner, Vegelin, Zeyer) mischte sich zuletzt mit Moritz Kuhn überraschend ein ganz erfahrener Mann, für Balinger Verhältnisse geradezu ein Edeltransfer. Der 30-jährige vormalige Spieler von Türkgücü München, mit reichlich Zweit- und Drittliga-Erfahrung ausgestattet, zog mit seiner Familie auf die Alb und wird nach langer Profizeit, unter anderem bei Wehen Wiesbaden und dem SV Sandhausen, nun als Amateur bei der TSG weitermachen.

Kuhn startet klasse

Er könnte in der Abwehr fortan an Schmitz' Seite spielen. Beim Last-Minute-Testspiel-Sieg am Dienstag beim Landesligisten VfL Nagold (2:3 nach 0:2; zum Spielbericht) zeigte Kuhn bereits seine Klasse, erzielte den zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich. „Ich sage mal so: Er kann kicken und ist ein klasse Typ“, erklärt Schmitz grinsend. „Moritz passt gut zu uns.“

Dass sich die Balinger in Nagold schwer taten und einen Ausrutscher – immerhin trennen beide Mannschaften drei Spielklassen – gerade noch, in der Nachspielzeit abwenden konnten, erklärt sich Schmitz mit den fünf anstrengenden Tagen im Südtiroler Trainingslager, die dem Vorbereitungsspiel vorangegangen waren. „Das war kein gutes Spiel von uns, aber wir waren auch etwas müde. Wir haben gesehen, in welchen Bereichen wir noch aufholen müssen – und genau dafür sind Testspiele da.“

Vor Liga in Frankfurt kommt Pokal in Empfingen

Im WFV-Pokal wird die Regionalliga-Mannschaft zum Auftakt (Achtung: Vorverlegung auf Freitag, 22. Juli) von der SG Empfingen (Landesliga) erwartet, wo seit dieser Runde der vormalige Balinger Daniel Seemann als spielender Co-Trainer fungiert. Bei einem Sieg heißt der nächste Gegner SV Zimmer o.R. oder SSV Reutlingen 1905, die zweite Runde wird am 30. Juli ausgetragen.