Albstadt

Rad-Demo der Grünen in Albstadt: Die Fahrt mit dem Drahtesel endet immer wieder im Nichts

25.07.2021

Von Horst Schweizer

Rad-Demo der Grünen in Albstadt: Die Fahrt mit dem Drahtesel endet immer wieder im Nichts

© Horst Schweizer

Rund 40 Radler machten mit ihrer Teilnahme an der von den Grünen organisierten Demo auf Problemstellen aufmerksam.

Wie lückenhaft und problematisch das Radwegenetz in Albstadt ist, zeigte der Ortsverband der Grünen mit über 40 Unterstützern am Samstag bei einer Rad-Demo auf. Schwerpunkt bei dieser ersten Rad-Demo war der Albstädter Stadtteil Ebingen. Es werden allerdings noch weitere Termine folgen. Die nächste Rad-Demo ist für den 11. September geplant.

Die von den Grünen initiierte Rad-Demo begann am Samstag, zunächst mit einer kleinen Schar, am Ebinger Skilift. Doch bei jeder der fünf folgenden Stationen kamen mehr Radler dazu, über 40 waren es im weiteren Verlauf und bei der Abschlusskundgebung am Rathaus in der Ebinger Fußgängerzone. Damit alles sicher ablief, bildete Detlef Wysotzki von der Verkehrspolizei Balingen mit seinem E-Bike die Spitze des Feldes bei der Tour durch die Stadt. Seine Kollegen sperrten die jeweiligen Zufahrten kurz ab, wenn der Tross unterwegs war.

Schwerpunkt Ebingen

Schwerpunkt dieses ersten Teils der auf mehrere Termine angelegten Rad-Demo war der Albstädter Stadtteil Ebingen. Ganz vorne im Feld fuhr Initiator Markus Ringle. Auf seinem angehängten Gefährt war die Technik und die Musik, mit welcher es ebenso wie durch Klingeln oder Trillerpfeifen durch die Stadt ging. Denn Aufmerksamkeit war gewünscht. Die Grünen wollten zeigen, um welche Problematik es bei der Demo ging.

Rad-Demo der Grünen in Albstadt: Die Fahrt mit dem Drahtesel endet immer wieder im Nichts

© Horst Schweizer

Abschlusskundgebung vor dem Rathaus in der Ebinger Fußgängerzone: Die Teilnehmer der Rad-Demo wünschen sich die schnelle Umsetzung des beschlossenen Radverkehrskonzepts.

Die Kritik am Albstädter Radwegenetz ist nicht neu, sondern hält seit Jahren an. Doch es tue sich halt nichts, meinte Markus Ringle. Bereits 2015 habe der Albstädter Gemeinderat ein Budget über 1,5 Millionen Euro dafür hinterlegt und zwei Prioritätsstufen für die Umsetzung festgelegt: 2015 bis 2017 und 2018 bis 2019. Passiert sei so gut wie nichts.

Radwege enden im Nichts

Die Gefährlichkeit wurde den 40 Teilnehmern vor Ort erläutert. Nach dem ersten Halt an der Schalksburgschule ging es auf dem recht guten Radweg auf der Ost-West-Achse stadteinwärts. Dieser endet bei der Augustenhilfe. Rechtsseitig geht es auf einem Radstreifen weiter, doch irgendwann endet auch dieser. „Man muss dann schauen, dass man irgendwo Richtung Oststadt kommt“, sagte Ringle. „Würde man einem Autofahrer so etwas zumuten, gäbe es einen Aufstand“.

Oststadt ist weißer Fleck im Radwegenetz

Die Oststadtschule sowie das gesamte Gebiet dort sei, so der Initiator, ein weißer Fleck im Radwegenetz und wäre nicht sicher zu erreichen. „Welche Angst müssen Eltern um ihre Kinder haben, wenn sie mit dem Fahrrad zur weiterführenden Schule fahren?“, gab Ringle zu bedenken. Beispielhaft zeigten vier Erwachsene am Halt vor der Hochschule auf, wo das Problem liegt.

Lautstarker Chor

Der Radweg aus Richtung Innenstadt endet an der Ampel zwischen zwei Fahrzeugspuren. „Wie findet man den Weg nach links, wenn alle Ampeln auf Grün schalten?“. An allen Stationen gab es einen lautstarken Chor in Richtung Oberbürgermeister, als Markus Ringle nach dem Schildern sowie fehlenden Fahrradständern fragte: Auf „Wer macht‘s nun?“ kam die Antwort „Der Klaus macht‘s“. Und: „Wann macht es der Klaus?“ Darauf lautet der vielfach geäußerte Wunsch: „Er macht es jetzt!“

Abschlusskundgebung in der Stadtmitte

Das Ergebnis bei der Abschlusskundgebung war eindeutig: Die Radwegeinfrastruktur fehlt. Es brauche dringend eine Lösung. Gefordert wurde, dass das beschlossene Radverkehrskonzept endlich umgesetzt und das Radwegenetz geschlossen werde.

Mehrere Termine geplant

Der Ortsverband der Grünen, so Markus Ringle, sei seit zwei Jahren an dem Thema dran, habe Prioritäten geliefert, doch bislang ohne Erfolg. „Deshalb gehen wir jetzt noch vier Mal auf die Straße“, kündigte Ringle an. Die nächste Rad-Demo ist am 28. August und führt von Ebingen nach Onstmettingen und zurück.

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