Hechingen

Neues Fasnetskonzept in Hechingen: Parkdeck-Party nimmt zu später Stunde Fahrt auf

10.02.2024

Von Michael Würz

Neues Fasnetskonzept in Hechingen: Parkdeck-Party nimmt zu später Stunde Fahrt auf

© Ralf Biesinger

Das Wetter hat es am Donnerstag gut mit den Narren gemeint. Und wer im neuen Narrendorf fröstelte, konnte sich am offenen Feuer aufwärmen.

Am Schmotzigen Donnerstag feierte das Hechinger Narrendorf Premiere: Es ist eine Antwort der Hechinger Narrenvereine auf das Kneipensterben. „Auf den ersten Blick herrscht eine positive Stimmung gegenüber der Neuerung“, hieß es am Freitag seitens der Zoller-Hexen.

Vorsichtig zurückhaltend klangen die Worte der „Oberalten“ Carola Kunz bei der Entmachtung von Hechingens Bürgermeister Philipp Hahn am Schmotzigen Donnerstag. „Keiner weiß, ob das ist der richtige Weg und die Fasnet wird gut“, hatte sie auf das neue Narrendorf auf dem Parkdeck Münzgasse angespielt. Und weiter gereimt: „Aber in neuen Situationen braucht man auch für neue Wege Mut.“

Neues Fasnetskonzept in Hechingen: Parkdeck-Party nimmt zu später Stunde Fahrt auf

© Ralf Biesinger

Die „Oberalte“ Carola Kunz entmachtet Bürgermeister Philipp Hahn.

Gemeint waren freilich die zunehmend fehlenden Wirte und Kneipen, die in der Hechinger Fasnet einst bekanntermaßen eine tragende Rolle gespielt hatten. Wie ausführlich berichtet, hatten sich die Hechinger Narrenvereine zusammengeschlossen, um in diesem Jahr erstmals ein Narrendorf zu organisieren – als Antwort auf das grassierende Wirtshaussterben.

Zunächst war der Andrang noch verhalten

Am Donnerstagabend, nach der Entmachtung des Bürgermeisters, schien der Andrang auf dem Parkdeck dann noch verhalten. Was sich jedoch auch damit erklären ließ, dass die Narren nach dem Sturm aufs Rathaus in ebendiesem noch ganz traditionell verweilten – und beispielsweise auch in der Ratsstube, die Zunftsstube der Zoller-Hexen, ausgiebig gefeiert wurde.

Später bietet sich ein anderes Bild

Gut beraten jedenfalls schien, wer sein Urteil über die „neue Hechinger Fasnet“ erst zu späterer Stunde fällte, als sich ein anderes Bild bot. „Nach ersten Eindrücken des gestrigen Abends lässt sich festhalten, dass das Parkdeck gut besucht war“, hieß es dann gestern aus der Vorstandschaft der Zoller-Hexen auf Anfrage des ZOLLERN-ALB-KURIER.

Narren erhalten positive Rückmeldungen

Die erste Bilanz: „Positive Rückmeldungen der Besucher, auch im Zoller-Hexen-Zelt und in der Zunftstube.“ Und: „Die Stimmung war bis in die frühen Morgenstunden ausgelassen“, wusste Marina Knetschke, Sprecherin der Zoller-Hexen zu berichten. „Auf den ersten Blick herrscht eine positive Stimmung gegenüber der Neuerung.“ Abgesehen davon sei man „offen für weitere Anregungen oder Verbesserungen“, lassen die Zoller-Hexen wissen.

„Zum Glück ist jetzt Fasnet“

Eine weitere Bewährungsprobe muss das neue Narrendorf am traditionellen Hechinger „Lumpenmontag“ bestehen – der einst ebenfalls fester Bestandteil der Kneipenfasnet in der Zollernstadt (und als solcher weithin bekannt) war.

So oder so hatte die „Oberalte“ Carola Kunz am Donnerstag mit Blick auf die Lage der Welt bereits befunden: „Zum Glück ist jetzt Fasnet, wenn auch in Hechingen anderst, wie es schon war.“

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