Balingen

Musiker aus 20 Nationen bilden bei „Schwäbische.Klassik.Sterne!“ in Balingen eine Einheit

26.04.2024

Von Daniel Seeburger

Musiker aus 20 Nationen bilden bei „Schwäbische.Klassik.Sterne!“ in Balingen eine Einheit

© Roland Beck

Der Cello-Solist Arne-Christian Pelz ganz in seinem Element.

Konventionell war gestern. Jung, frisch, spritzig ist heute. Das vom ZOLLERN-ALB-KURIER und Schwäbisch Media präsentierte Konzert mit der Neuen Philharmonie Berlin und dem Solisten Arne-Christian Pelz in der Balinger Stadthalle zeigte klassische Musik einmal anders. Und das begann schon beim ersten Programmpunkt.

Manchmal, wenn das Publikum besonders begeistert ist, gibt das Orchester eine Zugabe, die natürlich auch einstudiert werden muss. Bei den Proben zur Zugabe für Balingen habe man aber nach einer gewissen Zeit festgestellt, dass es nach einem solchen Titan wie Brahms erster Sinfonie in c-moll unpassend ist, noch einen draufzusetzen, erzählte der Geschäftsführer von Schwäbisch Media, Lutz Schumacher, der die Veranstaltung moderierte und in die Werke einführte. Also habe man sich kurzerhand entschieden, auf die Zugabe am Schluss zu verzichten und diese einfach zu Beginn des Konzerts, also quasi als Vorspiel zum Programm, erklingen zu lassen.

Klassik mal anders: Impressionen vom Konzert der Neuen Philharmonie Berlin in Balingen

Konventionell war gestern. Jung, frisch, spritzig, anders ist heute. Das vom ZOLLERN-ALB-KURIER und Schwäbisch Media präsentierte Konzert mit der Neuen Philharmonie Berlin und dem Solisten Arne-Christian Pelz in der Balinger Stadthalle zeigte klassische Musiker einmal anders. Roland Beck war mit der Kamera unterwegs und hat den Abend in Bildern festgehalten.

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Impressionen vom Konzert der Neuen Philharmonie Berlin in Balingen.

© Roland Beck

Impressionen vom Konzert der Neuen Philharmonie Berlin in Balingen.

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Impressionen vom Konzert der Neuen Philharmonie Berlin in Balingen.

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Impressionen vom Konzert der Neuen Philharmonie Berlin in Balingen.

© Roland Beck

Was sich die Neue Philharmonie und ihr Dirigent Andreas Schulz ausgedacht hatten, wäre auch als Zugabe ungewöhnlich gewesen. Mit Emil von Rezniceks Ouvertüre zu „Donna Diana“ tauchte man zwar auch in die romantische Musikwelt ein, allerdings ins leichte Fach. Lutz Schumacher stellte den Komponisten vor – und da war dann klar, dass er heute nicht deshalb nahezu vergessen ist, weil er kein Meister seines Fachs war, sondern weil er im Dritten Reich Schwierigkeiten mit dem Regime bekam und nun fast alle seine Werke in den Dornröschenschlaf gefallen sind und bis zum heutigen Tag kaum mehr gespielt werden – außer eben die Donna-Diana-Ouvertüre.

Paradekonzert der Romantik

Mit Antonin Dvoraks Cello-Konzert in h-moll stand ein Paradesolokonzert der Romantik auf dem Programm – mit ausschweifender Melodik und spritzigen Rhythmen. Lutz Schumacher wies auf die Entstehungsgeschichte des Werks hin. Auf Dvoraks Verbundenheit zu seiner böhmischen Heimat, zu seinem Heimweh, das er bei einem dreijährigen beruflichen Intermezzo in den USA hatte.

Musiker aus 20 Nationen bilden bei „Schwäbische.Klassik.Sterne!“ in Balingen eine Einheit

© Roland Beck

Balingens Bürgermeister Ermilio Verrengia (rechts) zusammen mit Schwäbisch-Media-Geschäftsführer und Moderator Lutz Schumacher.

Solist Arne-Christian Pelz, erster Solocellist der Deutschen Oper Berlin, überzeugte vom ersten Ton an. Das Zusammenspiel mit der Neuen Philharmonie war in sich stimmig. Gerade bei Solokonzerten ist es wichtig, die Mitte zwischen Solist und Orchester richtig auszuloten, Allüren zu vermeiden und miteinander, nicht gegeneinander zu spielen. Wie sehr Pelz dem Werk und der orchestralen Interpretation von Dirigent Andreas Schulz zugetan war, zeigte sein sichtbares und spürbares Eintauchen in die Struktur des Werks. So wurde dieser Dvorak nicht zu einer nur solistenfixierten Interpretation, sondern zu einer gemeinsamen Glanzleistung von Solist, Dirigent und Orchester. Und nur so kommen auch die Brüche in der Partitur bestens zum Ausdruck.

Sinfonischer Titan

Mit Johannes Brahms‘ erster Sinfonie in c-moll stand schließlich ein echter sinfonischer Titan auf dem Programm. Vor wenigen Wochen konnte man schon die zweite Sinfonie von Brahms in einer Interpretation der Arcademia Sinfonica unter Leitung von Dietrich Schöller-Manno in der Stadthalle hören.

Musiker aus 20 Nationen bilden bei „Schwäbische.Klassik.Sterne!“ in Balingen eine Einheit

© Roland Beck

Vor kurzem dirigierte Dietrich Schöller-Manno mit der arcademia sinfonica die zweite Sinfonie von Brahms in der Stadthalle. Am Donnerstag weilte er unter den Gästen.

Man kann von dieser ersten Sinfonie nicht sprechen, ohne Beethoven zu erwähnen. Das tat Lutz Schumacher bei der Einführung dann auch, verwies auf die Freundschaft von Brahms zu Robert und Clara Schumann und auf Robert Schumanns Ansinnen, Brahms zum legitimen Nachfolger Beethovens zu machen.

Nachfolger Beethovens?

„Für Schumann war Beethoven wie ein Fixstern, seine Bewunderung kannte keine Grenzen“, schreibt Stephan Eisel in seinem Essay: „Robert und Ludwig als Seelenverwandte“. Für Johannes Brahms war diese Nachfolgefrage, so unsinnig sie auch war, ein echtes Problem. Er werde wohl nie eine Sinfonie komponieren können, weil er stets den Riesen Beethoven hinter sich marschieren hat, sagte der Komponist einmal. Er brauchte dann auch 15 Jahre, bis er mit seiner Sinfonie zufrieden war. Erst 1876 war sie fertig, Brahms war damals schon 43 Jahre alt. Aber stellte sich diese Nachfolgefrage überhaupt? Nach Beethovens Tod 1827 waren die fünf Sinfonien Mendelssohn-Bartholdys, die vier Sinfonien von Schumann selbst und drei von Anton Bruckner geschrieben worden. Die Sinfonie als musikalische Form lebte nach Beethoven weiter – wenn auch in unterschiedlichen Ausprägungen.

Was dann Brahms schuf, steht heute eigenständig in der Musikgeschichte und ist in seiner Anlage und Ausarbeitung unabhängig von Beethoven deutbar. Vor allem die beiden Ecksätze sind fundamental. Das von wuchtigen Paukenschlägen vorangetriebene Zueilen auf das erste Thema im ersten Satz oder die unterschiedlichen Stimmungslagen im vierten Satz stehen für Brahms und nicht für einen Beethoven-Nachfolger.

Hervorragend disponiert

Wie hervorragend disponiert die Neue Philharmonie ist, zeigt einer der wohl heikelsten Abschnitte des Werks – die Pizzicato-Stellen zu Beginn des vierten Satzes, die von sämtlichen Streichern gespielt werden. Wird hier nicht punktgenau und dynamisch perfekt zusammengearbeitet, ist die Binnenspannung weg und die kurz darauf folgende Modulation in die Dur-Passage verschwimmt.

Gerade hier zeigt sich, welch homogenes Orchester Andreas Schulz geformt hat. Lutz Schumacher sprach dann auch von „jungen, engagierten Menschen“ aus über 20 Nationen, die zwar nicht dieselbe Sprache sprechen, aber durch die Musik verbunden seien.

Als sich dann nach dem Schlussapplaus die jungen Musikerinnen und Musiker umarmten war klar, dass das Konzert nicht nur den Zuhörerinnen und Zuhörern Spaß gemacht hat, sondern auch dem Orchester.

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