Meßstetten

Mit „Speed-Dating-Tischen“ näher an junge Menschen rücken: Das 4. Jugendforum in Meßstetten

27.03.2023

Von Peter Franke

Mit „Speed-Dating-Tischen“ näher an junge Menschen rücken: Das 4. Jugendforum in Meßstetten

© Peter Franke

Auf die „Speed-Dating-Tische“ schrieben viele Jugendliche ihre Ideen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge

Interessante Gedanken und Vorschläge, Meinungsäußerungen, Wünsche, Träume und konkrete Kritik waren greifbare Ergebnisse nach dem 4. Jugendforum in Meßstetten. Gesammelt wurden sie an „Speed-Dating-Tischen“, also an Tischen, die mit Papier belegt waren und auf die deshalb einfach drauflosgeschrieben werden durfte. Es wurde gebrainstormt und sich ausgetauscht, was das Zeug hält, und außerdem der Forumsvorstand gewählt.

Etwa zwei Dutzend junge Leute wurden von Bürgermeister Frank Schroft in der Festhalle freundlich begrüßt. Er dankte für das Interesse. Nach der langen Coronapause sei es schön, dass man das Jugendforum wiederbeleben könne, jetzt als vierte Veranstaltung.

Zehn Gemeinderäte hielten sich bereit, um zuzuhören und später ins Gespräch zu kommen. Daniel Klapper vom Diasporahaus ist direkter Ansprechpartner und gleichermaßen Sprachrohr für das Jugendforum. Er wurde begleitet vom Geschäftsbereichsleiter des Diasporahauses, Jürgen Naumann.

Eine Andockstelle für Mitbestimmung

Sinn und Ziel des Jugendforums ist es, von Seiten der Verwaltung näher an die Welt der jungen Leute zu gelangen und diese gleichzeitig zu ermuntern, selbst initiativ zu werden. Die Andockstellen sind für diese Art der Mitbestimmung das nun installierte Jugendforum und für dieses der Gemeinderat. Dort ist den Vertretern des Forums Gehör zugesichert.

Ungeachtet dieser Mitwirkungsmöglichkeiten bleiben die Kanäle über die Homepage der Stadt und der direkte Kontakt zu den Ämtern der Stadtverwaltung offen. Das Forum selbst kann per Email erreicht werden: Jugendbeteiligung@messstetten.de.

Eigenes Budget zur Verfügung

Schroft klärte über die Zusammensetzung des Gremiums auf und über die Rechte. So habe der Gemeinderat die Anliegen des Forums zu hören und die Ergebnisse der Forumsarbeit würden auf der Homepage der Stadt veröffentlicht. Über ein Budget von 500 Euro dürften die Jugendlichen eigenverantwortlich verfügen. Darüber hinaus trage die Stadt die Rahmenkosten der Forumstreffen, gab der Bürgermeister bekannt.

Vorstand wurde gewählt

Noch während der Veranstaltung wurde unter den Jugendlichen der Forumsvorstand gewählt, aus dem heraus bei einem folgenden Treffen die Ämter besetzt werden. Meßstettens Hauptamtsleiter Thomas Berg gab bekannt, wer für ein Jahr Amtszeit gewählt wurde: Tobias Frankenberg, Felix Frankenberg, Jano Häußler, Lucia Krönauer, Akash Kumar, Daria Anastasia Wir, Kevin Werner, Rosa Güler und Karl Seitz in Abwesenheit.

Mit „Speed-Dating-Tischen“ näher an junge Menschen rücken: Das 4. Jugendforum in Meßstetten

© Peter Franke

Bürgermeister Frank Schroft (links) und Daniel Klapper vom Diasporahaus (rechts) mit dem frisch gewählten Vorstandsteam des Jugendforums.

Interessant waren die von Bürgermeister Frank Schroft persönlich bewerteten Punkte, die sich auf den Tischen fanden. Da war die Anregung für eine Tauschbörse für Jugendliche, Abstellmöglichkeiten für Fahrräder an Bushaltestellen oder ein aufgewerteter Jugendraum zu finden.

Lebensnahe Wünsche wie mehr Zebrastreifen zum leichteren Überqueren der Hauptstraße waren ebenso dabei wie die Anhebung von Schachtdeckeln, die bisher von Radfahrern riskant umkurvt werden müssen.

Vielfalt an Themen besprochen

Die Lücken im ÖPNV kamen zur Sprache, aber auch Snack-Automaten. Gerade diese Anregung reizte Schroft zur Nachfrage, wer denn ohne Frühstück aus dem Haus geht. Die vielen Hände, die sich jetzt erhoben, riefen doch einige Fragezeichen auf die Gesichter der Gemeinderäte, erklärten aber gleichzeitig die Ernsthaftigkeit des Anliegens.

Blick über den Tellerrand

Mehrfach stand der Wunsch nach einer Halfpipe auf den Tischen, aber der Wunsch nach mehr Sitzgelegenheiten im Ort zeigte beispielsweise, dass man unter den Jugendlichen durchaus einen Blick über den Tellerrand der eigenen Generation hat.

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