Rosenfeld

„Miles for Trees“: Was den gebürtigen Täbinger Ultrarunner Manuel Rasch antreibt

13.03.2024

Von Rosalinde Conzelmann

„Miles for Trees“: Was den gebürtigen Täbinger Ultrarunner Manuel Rasch antreibt

© Privat

Manuel Rasch liebt Steigungen beim täglichen Training in Südamerika.

Er liebt sportliche Herausforderungen, brennt für den Klimaschutz und hat für 2025 ein Ziel vor Augen: die schnellste Überquerung der Via Alpina, ein Langstreckentrail von Triest nach Monaco mit 2000 Kilometern und 110.000 Höhenmetern quer durch alle acht Alpenstaaten in Rekordzeit. Der gebürtige Täbinger Manuel Rasch will das in weniger als 30 Tagen schaffen. Derzeit ist er auf Weltreise und erzählt der ZAK-Redaktion, was seine persönliche Laufleistung mit dem Klimaschutz zu tun hat.

Zur Vorbereitung ist Manuel Rasch, der in Täbingen aufgewachsen und 2021 nach Düsseldorf gezogen ist, im Januar zu einer einjährigen Weltreise aufgebrochen. Start war in Brasilien. Und weil der 26-jährige, der von seiner Freundin Lisa Krumm begleitet wird, nicht nur für den Rekord trainieren und fremde Kulturen erleben will, hat er ein Umweltprojekt ins Leben gerufen: „Miles for Trees“.

Eine ganz besondere Mission

Die Idee dazu, wie kann es anders sein, ist ihm beim Laufen gekommen, erzählt der Extremsportler, den wir in Peru telefonisch erreicht haben. Rasch geht es bei seinem „Klimaschutz-Run“ darum, andere für das Thema zu sensibilisieren und sich natürlich auch selbst aktiv für den Schutz der Umwelt und der Natur einzubringen. Und, weil er alles, was er tut, mit viel Leidenschaft und Perfektion umsetzt, ist „Miles for Trees“ eine ganz besondere Mission.

„Miles for Trees“: Was den gebürtigen Täbinger Ultrarunner Manuel Rasch antreibt

© Privat

In der Wüste ist er der einzige Läufer.

Bislang ist der fast zwei Meter große Sportler in Südamerika fast 900 Kilometer gelaufen und 937 Bäume wurden schon in Nepal gepflanzt. Bis Ende 2025 sollen es 100.000 Bäume sein. Warum Nepal? „Weil es eines der am stärksten von Klimakatastrophen betroffenen Länder weltweit ist“, sagt der gelernte Forstwirtschaftsmeister, der bis zu seinem Kurzausstieg in der Immobilienbranche gearbeitet hat, weil er mal wieder eine neue „Challenge“ suchte.

Begegnung mit Schlangen und einem Kaiman

Bislang lief alles planmäßig. In Sao Paulo und Rio de Janeiro habe er sich aber bei seinen Läufen unwohl gefühlt. „Man muss sehr aufpassen, die Lage dort ist brenzlig“, erzählt er. Glücklicherweise sei nichts passiert. Wachsam war er auch bei den Laufeinheiten im Dschungel oder der Wüste, wo ihm immer wieder Schlangen und einmal auch ein junger Kaiman begegnet sind. „Toi, toi, toi, das sind ruhige Tiere“, meint er lachend.

In den Bergen in Bolivien ist Rasch in eine Gewitterfront geraten. „Das war kein Spaß“, sagt er im Nachhinein. Er habe sich sogar überlegt, abzuwarten, bis es aufhört, sei dann aber im Gewittergroll zurückgelaufen.

Im Mai werden die Bäume in Nepal gepflanzt

Letzte Etappe in Südamerika ist Kolumbien. Das Paar lässt sich auch treiben, entscheidet spontan, wie es weitergeht. Fest steht aber, dass es nach Südamerika wieder zurück nach Europa in den Alpen und dann nach Asien geht. Denn im Mai werden in Pokhara in Nepal die weiteren Bäume gepflanzt. Danach wollen die beiden Asien erkunden.

„Miles for Trees“: Was den gebürtigen Täbinger Ultrarunner Manuel Rasch antreibt

© Privat

In dieser herrlichen Landschaft macht das Lauftraining Spaß.

Rasch finanziert das Baumprojekt größtenteils aus eigener Tasche, kann aber auch auf Mitstreiter zählen und freut sich über jeden, der das Klimaschutzprojekt in irgendeiner Form unterstützt. Seine Eltern Hans-Jürgen und Karin Rasch, die noch immer in Täbingen leben, verfolgen die Aktivitäten ihres umtriebigen Sohnes auf dem Live-Tracker seiner Website (milesfortree.de). Ebenso wie seine zwei Brüder und seine Schwester, die in der Region leben.

Vom Vater die Liebe zum Sport gelernt

Die Liebe zum Sport hat der 26-Jährige von seinem Vater geerbt, der ein begeisterter Läufer und Radfahrer war und seine Kinder mit eingebunden hat. Manuel Rasch steigt ebenso gerne aufs Fahrrad wie er die Laufschuhe schnürt. Es wäre aber zu kompliziert geworden, sein Rad auf die Weltreise mitzunehmen, erzählt er. Denn das Paar will bei seiner Reise seinen CO2-Fußabdruck so gering wie möglich halten und reist mit öffentlichen Verkehrsmitteln und übernachtet vor allem in Hostels.

Der Ultrarunner, der immer wieder nach Veränderung strebt, hat auch nach 2025, wenn er sein persönliches sportliches Ziel erreicht und das 100.000-Bäume-Projekt verwirklicht hat, Ideen für weitere Klimaschutzprojekte, verrät er zum Schluss.

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