Grosser Heuberg

Metal-Band Defender vom Großen Heuberg mit erstem Album: Wenn Musik zur Lebenseinstellung wird

12.01.2024

Von Milijana Magarewitsch

Metal-Band Defender vom Großen Heuberg mit erstem Album: Wenn Musik zur Lebenseinstellung wird

© Milijana Magarewitsch

Defender haben Bock auf Bühne.

Defender: Das sind Fabi, Dennis, Hannes und Christoph mit einer Leidenschaft fürs Laute. Sie spielen nicht nur Metal, sie lieben und leben auch den Lifestyle dazu. Ende Februar geht es für Aufnahmen zur ersten Platte ins Studio. Grund genug, den Rock vom Großen Heuberg einmal näher vorzustellen.

„Vielleicht denken manche Leute, dass Metal eine Phase im Leben ist und eines Tages abgelegt werden kann, wenn man älter und sozusagen vernünftig wird. Für mich aber ist es eine Lebensweise. Es ist eine Berufung, so wie sie ein Priester oder ein Doktor fühlen sollte. Metal kann man nicht von freitagabends bis sonntagmittags leben und dann wieder auf Normalmodus umschalten. Nicht, wenn man es ernst meint.“ Bassist Joey DeMaio von Manowar hat bereits vor vielen Jahren das auf den Punkt gebracht, wofür auch Defender vom Großen Heuberg heute stehen. Die Musik, den Lifestyle, die Rock-Attitude: all das verinnerlicht und zum Mittelpunkt gemacht.

Lebensphilosophie „Metal“

Defender, das sind Fabi, Dennis, Hannes und Christoph. Schuler, Arbeitskollegen, aber vor allem gute Freunde. In ihrem Proberaum im beschaulichen Heidenstadt hängen Poster von musikalischen Vorbildern wie Mötley Crüe und Kiss, zu Hause bei den Eltern gab’s Pink Floyd und Queen auf die Ohren. Wer jetzt aber denkt, hier trifft sich eine Hobby-Combo, um ein bisschen Musik zu machen und nebenher mal ein Bier zu trinken, liegt völlig daneben. Das Equipment ist professionell, der Wille, etwas zu erreichen, stark. Eine (ausverkaufte) EP gibt es bereits am Markt, Ende Februar geht es für die Aufnahmen zum ersten Album ins Tonstudio. Zehn Songs warten darauf, auf Vinyl gepresst zu werden. Mehr wird aktuell aber noch nicht verraten. Nur so viel: Mit dem Song „Living Runaway“ gab‘s einen kleinen Vorgeschmack auf das neue Werk:

Die Texte entstehen im Zusammenschluss, es wird gehirnt, gespielt, gebrainstormt. Allerdings hätte der Entstehungsprozess doch etwas zu lange gedauert. Corona hätte einiges ausgebremst. 2020 sollte ein Jahr mit vielen Live-Gigs werden, bis auf die ersten drei wurden plötzlich alle abgesagt. Schwierig und fast ein wenig entmutigend, für eine Band, die ihren „Drive“ speziell auch aus dem Gang auf die Bühne zieht. Doch das sei jetzt endlich vorbei und der Blick in die Zukunft gerichtet.

Das Leben in all seinen Facetten

Die Faszination für Metal zeigt sich nicht nur in den lauten Klängen. Lederjacken und lange Haare sind keine Staffage, sondern Ausdruck eines Lebensgefühls. Langfristig von der Musik leben können, auf Tour gehen und die Energie der Bühne spüren – das wünschen sich alle Vier. Das sei eben noch echte, handgemachte Musik, die eine ganze Bandbreite an Emotionen abdecke. Von hart bis gefühlvoll, von melodiös bis dynamisch. Sie wollen sich nicht irgendwo politisch einordnen, textlich stehe das Leben in all seinen Facetten im Fokus. Und das Gefühl von Freiheit.

Metal-Band Defender vom Großen Heuberg mit erstem Album: Wenn Musik zur Lebenseinstellung wird

© Milijana Magarewitsch

Die Liebe zur Musik eint die vier Freunde.

Manchmal hätte ihnen auch der eigene perfektionistische Anspruch im Weg gestanden, drum werden es auch „nur“ zehn Songs aufs Album schaffen. 20 wurden geschrieben, zehn davon wieder verworfen. Auch beim Thema Label sind die Vorstellungen glasklar: Es muss einen weiterbringen, die richtigen Verbindungen und die richtige Reichweite mitbringen.

Begeisterte Fangemeinde

Das eingeschworene Team wird mittlerweile auch von Familie, Freunden und Arbeitgebern unterstützt. Alles wissen um die Ernsthaftigkeit, „was zu reißen“ und stehen hinter ihnen. Festivals und Auftritte gab es schon einige. Sogar im angrenzenden Ausland.

Metal-Band Defender vom Großen Heuberg mit erstem Album: Wenn Musik zur Lebenseinstellung wird

© Milijana Magarewitsch

Bald schon auf dem Weg ins Tonstudio.

Einmal in einer asiatischen Metal-Hochburg spielen, das wäre schon etwas Besonderes. Was viele nicht wissen: Asien – und hier hauptsächlich Japan – verfügt über eine verrückt-wilde Metalgemeinde. Hierhin gingen sogar einige Exemplare der Defender-EP. Das Balinger Bang your Head-Festival wäre ebenfalls ein Traum gewesen, da es leider abgesagt wurde, liegt die Hoffnung jetzt auf dem nicht minder bekannten Rock of Ages. Denn: Wer einmal Bühnenblut geleckt hat, ist angefixt und will das nie mehr missen. Und wenn noch das begeisterte Feedback der Konzertbesucher und der erspielten Fangemeinde hinzukommt: wie ein Sechser im Lotto.

Woher rührt aber eine solche Wirkung der Band auf Musikbegeisterte? Weil man ihnen anmerke, dass nichts zusammengewürfelt und konstruiert, sondern eine ehrliche Männerfreundschaft mit demselben Ziel vor Augen sei.

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