Nusplingen

Nusplinger Vereine trauern um ihren „Decker-Jo“

02.05.2024

von Katja Weiger-Schick

Nusplinger Vereine trauern um ihren „Decker-Jo“

© Privat

Josef Decker aus Nusplingen ist mit 70 Jahren gestorben.

Josef Decker war einer, der beim Fußball nie aufgab. Einer, der als Spieler um jeden Ball kämpfte und als Trainer bis ins feinste Detail an der richtigen Taktik feilte. Nun ist er im Alter von 70 Jahren gestorben.

Die Nusplinger werden ihn vermissen, den „Decker-Jo“, wie er im ganzen Flecken genannt wurde. Josef Decker war ein Urgestein des TSV Nusplingen, langjähriger Fußballspieler und -trainer. Einer der Unermüdlichen, der unzähligen Kindern Elfmeterschießen und Abwehrkünste nahebrachte. Einer, der Freude an der Gemeinschaft und Sportsgeist vermittelte. Josef Decker „lebte“ Fußball, er war auf dem Sportplatz daheim. Als Trainer galt er als wahrer Taktikfuchs, der in einem Spiel lesen konnte wie kaum ein anderer. Seine Trainertätigkeit führte ihn aus Nusplingen in andere Gemeinden auf dem Heuberg. Eines blieb allerorten gleich: Seine fußballerische Fachexpertise wurde hochgeschätzt.

Leidenschaftlicher Fan von Borussia Mönchengladbach

Zu vielen seiner einstigen Spieler pflegte er bis zuletzt Kontakt – als Freund und Ratgeber. Als leidenschaftlicher Fan von Borussia Mönchengladbach verfolgte Josef Decker stets alle Partien seiner Mannschaft, unerheblich ob auf internationalem Kurs oder mitten im Abstiegskampf. Als sich in Nusplingen kurz nach der Jahrtausendwende der VfB-Fanclub Bärastark gründete, gehörten Decker und seine Frau Anne trotz ihrer Liebe zu den „Fohlen“ zu dessen Gründungsmitgliedern. Josef Decker lebte eben den alten Fußballgrundsatz: in den Farben getrennt, in der Sache vereint. Das Team des jungen Fanclubs profitierte vor allem in der Anfangszeit von Deckers reichem Erfahrungsschatz.

Zweite große Leidenschaft: der Gesang

Die zweite große Leidenschaft von Josef Decker galt dem Gesang. Viele Jahre lang fungierte er als Vorsitzender des MGV Nusplingen, plante Veranstaltungen und kümmerte sich um organisatorische Aufgaben. Auch hier galt der „Decker-Jo“ als überaus zuverlässig und akribisch. Gleichzeitig sang er im MGV mit und unterstützte den örtlichen Tennisclub, den Fanfarenzug, den Musikverein und den Förderverein Alte Friedhofskirche Sankt Peter und Paul als Mitglied.

Von Beruf war Decker Bäcker, wechselte später aber in die Industrie und arbeitete zuletzt bei der Firma Groz-Beckert in Ebingen. Aufgewachsen war er in einer großen Familie in Nusplingen mit insgesamt sechs Geschwistern.

Fünf Jahre im Gemeinderat

Als passionierter Ehrenamtler saß Josef Decker für die „Junge Liste“ fünf Jahre im Gemeinderat und bestimmte die Geschicke des Ortes mit. Bei seiner offiziellen Verabschiedung aus dem Gremium im September 2004 – Decker hatte sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr zur Wahl gestellt – hob der damalige Bürgermeister Alfons Kühlwein vor allem sein ausgeglichenes Wesen und seine Integrität hervor. Ein schwerer Schlag war für Josef Decker der Tod seiner Frau Anne im Jahr 2012. Das Paar hatte Anfang der 80er Jahre geheiratet.

Trauergottesdienst am Freitag, 3. Mai

Um Josef Decker trauern seine Brüder Walter und Franz sowie seine Nichten und Neffen mit ihren Familien. Der Trauergottesdienst findet am Freitag, 3. Mai, in der Kirche Maria Königin in Nusplingen statt. Beginn ist um 13.30 Uhr.

Diesen Artikel teilen: