Fußball

Landesliga im Blick: Harthausen und Straßberg im Abstiegskampf, Albstadt will Reaktion zeigen

23.05.2024

Von Daniel Drach, Von Marco Schneider, Von Dieter Frank

Landesliga im Blick: Harthausen und Straßberg im Abstiegskampf, Albstadt will Reaktion zeigen

© Moschkon

Sebastian Dahlke & Co. müssen im Kellerduell gegen Ochsenhausen dringend punkten.

Während die TSG Balingen 2 in der Landesliga als designierten Meister nach Riedlingen reist, möchte der FC 07 Albstadt die Pleite unter der Woche vergessen machen. Der TSV Straßberg und der TSV Harthausen kämpfen indes um wichtige Punkte im Tabellenkeller.

Harthausen - Ochsenhausen (Sonntag, 15 Uhr).

Nach der 0:3-Niederlage im Nachholspiel gegen Mietingen leuchtet die rote Laterne weiter in Harthausen. Nun empfangen die Scher-Kicker am Sonntag den SV Ochsenhausen zum vorentscheidenden Kellerduell.

Am Mittwoch gab es für den TSV Harthausen gegen den starken SV Mietingen nichts zu holen. Spielertrainer Akin Aktepe und seine Schützlinge gingen nach vielen Englischen Wochen augenscheinlich auf dem berühmten Zahnfleisch, das hatte auch der Coach „bereits ab der ersten Minute“ gemerkt. Die Devise nach der Heimniederlage war aber schnell klar: „Köpfe hoch, den Blick nach vorne richten“, sagte Aktepe. „Das heute müssen wir einfach abhaken. Solche Spiele kommen vor. Jetzt hatten wir die letzten vier, fünf Wochen immer wieder gute Phasen, heute war es mal wieder schlecht. Aber man muss auch sagen, dass Mietingen irgendwo auch nicht unsere Kragenweite ist. Sie sehe ich in derselben Kategorie wie Balingen und Wangen. Daher geht auch der Sieg in Ordnung, weil der Gegner einfach besser war und mehr investiert hat.“

Das 0:1 unmittelbar vor der Pause spielte den Mietingern in die Karten, nach dem 0:2 nach etwas mehr als einer Stunde war der Widerstand der Scher-Kicker gebrochen. „Das 0:1 kommt natürlich extra ungünstig“, wusste auch Aktepe. „Wir können eigentlich mit einem 0:0 in die Halbzeit gehen. Und das ist auch so ein bisschen was, was uns jetzt begleitet, weil wir oft vor der Halbzeit ein Tor kriegen. Das ist jetzt nicht zum ersten Mal passiert – und dann auch immer so, dass der Gegner nicht viel machen muss.“ Nach dem 0:2 sei die „Puste dann raus“ gewesen, so der TSV-Coach weiter. „Aber ich merke jetzt auch jedem Spieler an, dass alle einfach die letzten Wochen die Wege gehen mussten. Und dass die Beine dann einfach schwer sind, ist auch irgendwo normal.“

Mit 19 Punkten liegt Harthausen zwei Spiele vor dem Saisonende auf dem letzten Tabellenplatz. Der kommende Gegner, der SV Ochsenhausen, bekleidet mit 25 Punkten den 13. Rang. Noch ist nicht klar, wie viele Absteiger es am Saisonende geben wird. Doch um auch den SVO noch einholen zu können, müssen Aktepe & Co. am Sonntag ihr finales Heimspiel gewinnen.

„Wir haben noch zwei Spiele“, so der TSV-Spielertrainer. „Einen Sieg brauchen wir auf jeden Fall. Wir spielen wieder zu Hause und ich bin mir sicher, dass wir am Sonntag ein anderes Gesicht zeigen werden. Das haben wir in der Rückrunde schon oft getan hier auf dem Platz.“ Ochsenhausen sei ein Gegner auf Augenhöhe, betonte Aktepe. „Dann ist das schon wieder ein ganz anderes Spiel für uns. Wir werden die Chance wahrnehmen, auch im letzten Spiel in Laupheim – und wollen einfach noch das Maximale rausholen.“

Der SV Ochsenhausen hat zuletzt das Derby gegen den FV Olympia Laupheim daheim mit 2:1 gewonnen und schielt nun sogar noch nach oben in der Tabelle, um die letzten Zweifel in Sachen Klassenerhalt auszuräumen. Der TSV Straßberg liegt nämlich nur noch fünf Zähler vor der Mannschaft von Trainer Oliver Wild. „Jetzt sind wir wieder auf Schlagdistanz zum rettenden Ufer“, meinte dieser nach dem Derbysieg. „Wir müssen weiter dranbleiben und sind auf Schützenhilfe angewiesen. So ein Spiel gibt aber Selbstvertrauen.“ Und zum Kellerduell auf der Scher sagte Wild: „Da müssen wir gewinnen!“

Straßberg - Ravensburg 2 (Sonntag, 15 Uhr).

Das Warten auf Zählbares geht beim TSV Straßberg auch nach der 1:5-Derby-Pleite gegen den FC 07 Albstadt weiter. Am Sonntag steht für die Schmeien-Kicker das letzte Heimspiel der Saison gegen den FV Ravensburg 2 an.

Zwei Spieltage vor Saisonende trennen den TSV Straßberg fünf Punkte vom SV Ochsenhausen, der den ersten direkten Abstiegsplatz innehat. Mit einem „Dreier“ gegen den Ravensburg wären Stefan Bach und seine Mannschaft gerettet. „Wir wollen auf der ganz sicheren Seite sein und mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Dementsprechend haben wir diese Woche trainiert“, erzählt der Spielertrainer. Um das Ziel zu erreichen muss der TSV die Anfälligkeiten in der Defensive abstellen und zeitgleich die sich bietenden Kontermöglichkeiten konsequenter ausspielen. 25 Gegentore in den vergangenen fünf Partien sind zu viel, um Punkte zu sammeln. Auch in der Offensive läuft weiterhin wenig zusammen. Drei erzielte Treffer in den letzten fünf Spielen unterstreichen die Problematik.

„Wir müssen die einfachen Gegentore vermeiden“, fordert Bach. „Unsere Gegner müssen aktuell nicht viel Aufwand betreiben, um Tore gegen uns zu erzielen. Genauso werden wir sicher wieder unsere Umschaltmomente bekommen und müssen diese endlich effizient ausnutzen.“ Für die Gäste um Coach Thomas Gadek geht es bei 42 Punkten um nichts mehr, der Platz im Tabellenmittelfeld ist gesichert. Möglicherweise könnte dies den Schmeien-Kickern in die Karten spielen. „Ich denke, es könnte auf die Tagesform ankommen. Wir werden sehen, was uns erwartet“, so Bach.

Personell sieht es für das letzte Heimspiel der Saison gut aus, außer Moritz Binder und Christopher Kleiner stehen Bach voraussichtlich alle Mann zur Verfügung. Auch ein Einsatz von Sascha Wissenbach ist nicht unwahrscheinlich. „Es müssen die Jungs richten, die da sind. Die Spieler, die uns verlassen, werden verabschiedet und bestreiten ihr letztes Heimspiel. Wir stehen ihnen gegenüber in der Pflicht zu versuchen das Spiel zu gewinnen und einen schönen Abschluss vor heimischer Kulisse zu besorgen“, so Bach.

Sulmetingen - Albstadt (Sonntag, 15 Uhr).

Die 1:2 Niederlage im Nachholspiel beim SV Hohentengen vom Mittwochabend ist analysiert und abgehackt. Die letzte Auswärtsfahrt dieser Saison führt den FC 07 Albstadt am Sonntag zum SV Sulmetingen.

Aus der durchaus anvisierten Revanche gegenüber der 1:2-Heimniederlage gegen den SV Hohentengen im Hinspiel wurde es aus Albstädter Sicht nichts – dagegen fast eine Blaupause zum Hinspiel im Albstadion: Zu fehlerhaft und uneffektiv agierte ein allerdings personell urlaubs-, krankheits- und verletzungsbedingt arg dezimiertes Albstädter Team über weite Strecken der Partie. Das war aber keine wirkliche Ausrede für FC 07-Coach Armin Hotz. Vor allem die schwache erste Hälfte lag dem Albstädter Übungsleiter Coach noch lange nach Spielende schwer im Magen: „Im ersten Abschnitt war es eine erschreckende Leistung, alles in allem haben wir hier keine Punkte verdient.“ Auch sein Trainerkollege Samed Akbaba war bedient und derselben Meinung. „Das war eindeutig zu wenig, trotz Leistungssteigerung in Halbzeit zwei, der Sieg für Hohentengen geht absolut in Ordnung.“

Das eigentlich kickende, aber aktuell verletzte FC 07-Trainerduo Akbaba/Hotz erwartet nun gegen das Kellerkind Sulmetingen eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber dem letzten Match in Hohentengen „Wir wissen, dass es ein unangenehmer Gegner ist“, so Hotz. „Gerade nach dem Spiel gegen Hohentengen tun wir aber gut daran, zunächst auf uns selbst zu schauen, dass wir mit der richtigen Einstellung in das Spiel gehen. Wichtig wird für uns sein, dass wir die Grundtugenden wieder auf den Platz bringen. Dann können wir auch einen guten Auswärtsabschluss in der Saison hinbekommen. Wenn wir das aber nicht schaffen und so auftreten wie am Mittwoch, dann werden es sicherlich wieder zähe 90 Minuten.“ Akbaba ergänzt: „Wir wollen am Sonntag eine Reaktion zeigen, das war am Mittwoch eindeutig zu schwach.“

Personell gibt es wieder Fragezeichen. Samed Güngör ist zwar wieder zurück, David Villing meldete sich vor dem Spiel in Hohentengen krank. „Da müssen wir abwarten, wie es Richtung Wochenende aussieht“, berichtet Hotz.

Riedlingen - Balingen 2 (Sonntag, 15 Uhr).

Am Sonntag gastiert die U23 der TSG Balingen beim TSV Riedlingen. Obwohl es für beide Mannschaften rechnerisch um nichts mehr geht, dürfte die Unterhaltung bei dieser Partie nicht zu kurz kommen.

Während Balingen nämliche die beeindruckende Serie von 18 Spielen ohne Niederlage ausbauen möchte, wollen die Gastgeber dem souveränen Meister beim letzten Heimspiel der Saison ein Bein stellen. Trotz der Tatsache, dass die TSG Balingen 2 seit zwei Wochen als Titelträger der Landesliga feststeht, hat sich die Mannschaft von Denis Epstein in der Folge nicht zurückgelehnt – im Gegenteil: Gegen den TSV Heimenkirch, der selbst noch Ansprüche auf den Relegationsplatz stellt, setzte sich der Regionalliga-Unterbau souverän mit 5:0 durch. Gegen den SV Mietingen ging die TSG trotz angespannter Personalsituation vor Wochenfrist über ihre Grenzen hinaus und fuhr am Ende ein 1:1-Unentschieden ein.

„Die Mannschaft zeigt besonders jetzt ihren unglaublichen Charakter. Wir sind mit 14 Mann nach Mietingen gereist, haben alles gegeben und die Jungs waren stehend K.O.! Obwohl wir nicht mehr auf die Punkte angewiesen sind, wollen wir natürlich auch gegen Riedlingen so auftreten“, erzählt Balingens Co-Trainer Ralf Brandstetter. Nach 28 Spieltagen beträgt der Vorsprung auf den Tabellenzweiten FC Wangen beeindruckende 13 Punkte. Der TSV Riedlingen hingegen hat 40 Zähler auf der Habenseite, rangiert auf Platz neun und kann damit bereits für die nächste Landesliga-Saison planen. „Ich gehe davon aus, dass es aufgrund der Gegebenheiten keinen Fight auf der letzten Felge gibt. Dennoch geht es für die Gastgeber um schöne Rahmenbedingungen für ihren Saisonabschluss“, meint Brandstetter. Das letzte Heimspiel gegen den Meister zu bestreiten, hat sicher seinen Reiz, von spielerischer Unterhaltung auf hohem Niveau darf nicht zuletzt aufgrund der sich entspannenden Personalsituation bei der TSG ausgegangen werden.

„Ich hoffe, dass Silas Bader dabei ist. Constantin Zeyer wird wieder zur Mannschaft stoßen und dann haben wir in der Kreativ- und Offensivabteilung wieder mehr Möglichkeiten. Das alles sind gute Voraussetzungen, um die Partie am Ende auch zu gewinnen. Von uns wird erwartet, dass wir gut performen und das versuchen wir natürlich umzusetzen. Wir wollen die Leistungen der Saison fortsetzen, guten Fußball spielen und wenn möglich die drei Punkte mit nach Balingen nehmen“, sagt Brandstetter. Für Bader geht es in den letzten beiden Partien noch um persönliche Ziele: Mit 26 Treffern rangiert er auf Platz eins der Torjägerliste, Albstadts Denis Mazrekaj (21 Tore) und Wangens Okan Housein (20) sind dem TSG-Offensivakteur allerdings dicht auf den Fersen.

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