Herr Frommer, wie zufrieden sind Sie bisher mit der diesjährigen Auflage?

Gerhard Frommer: Bis jetzt läuft alles sehr gut. Wir sind vom Regen verschont geblieben, am Mittwoch müssen wir da aber zaubern. Der Spielplan ist gemacht, aber es soll ja so instabil werden, dass wir nicht damit rechnen, dass wir alles durchbekommen.

Inwiefern bereitet Ihnen die Wetterprognose Sorgen?

Ein Tag Ausfall ist für den Turnierablauf nie ein Problem. Dann würde man am Donnerstag eben zwei Mal spielen. Das einzige Problem ist für uns der ausbleibende Umsatz. Der Mittwoch ist immer ein Top-Tag. Da hatten wir letztes Jahr 1000 Besucher auf der Anlage – das fehlt dann halt. Bisher ist der Zuspruch zwar sehr gut, aber durch den neuen Ablaufplan – ohne den Qualifikationssonntag – hatten wir ja bereits einen weiteren starken Streichtag.

Was gibt es für Sie während der Turnierwoche organisationstechnisch zu tun?

Es geht hauptsächlich um die Koordination der Ballkinder, Linienrichter, Physios und Turnierärzte. Wir kümmern uns weiterhin um die Unterkünfte der Spielerinnen und den Fahr-Service. Eigentlich um alles, was um das Sportliche herum anfällt.

Wie sehr schmerzt die kurzfristige Absage der topgesetzten Laura Siegemund?

Es ist für das Turnier zwar schade, aber kein Beinbruch. Es passiert oft, dass die Spitzenspielerinnen kurz vor den US-Open auch bei kleineren Verletzungen kein Risiko eingehen wollen. Schade ist es vor allem für unseren Hauptsponsor boso, welcher ja auch Frau Siegemund sponsert.

Wie bewerten Sie das bisherige Abschneiden der TCH-Talente?

Mia Mack hat ganz gut gespielt, ist aber an der Hand verletzt. So hat sie gegen eine sehr gute Gegnerin verloren (in der ersten Runde der Qualifikation Anm. d. Red.) – hat sich aber ordentlich verkauft. Für Alessa Maier (schied ebenfalls in Runde eins der Quali aus) ging es vor allem darum, Erfahrung zu sammeln. Alexandra Vecic hat im Einzel mit der ehemaligen Top-100-Spielerin Barbara Haas ein schweres Los erwischt, aber Alexandra hat sich gut entwickelt.

„Sicher eine absolute Erstrunden-Toppartie“

Nach dem Auftakt in die Hauptfeld-Konkurrenzen sind am Mittwoch die übrigen Erstrunden-Partien angesetzt. Sollte der Wettergott mitspielen, stehen so noch zehn Spiele im Einzel und drei Begegnungen im Doppel auf dem Programm. Dabei kommt es zu einem Kuriosum: Die Auslosung meinte es gut mit den Qualifikantinnen, sodass es gleich zu zwei direkten Duellen zwischen Nachrückern kommen wird.

So treffen die beiden Deutschen Julia Wachaczyk und Tayisiya Morderger ebenso aufeinander wie die Norwegerin Melanie Stokke und die Brasilianerin Teliana Pereira. Zu einem weiteren Duell zweier einheimischer Spielerinnen kommt es zwischen Jule Niemeier und Caroline Werner.

Doch damit nicht genug. Auch ein drittes deutsch-deutsches Match erwartet heute Abend noch das Hechinger Publikum – und das hat es in sich. Die topgesetzte Tamara Korpatsch trifft nicht vor 17.30 Uhr auf dem Center Court auf ihre Landsfrau Stephanie Wagner. „Das ist sicher eine absolute Erstrunden-Toppartie“, blickt Turnierdirektor Thomas Bürkle voraus, „für mich persönlich ist das eine sehr schwierige Auslosung für Korpatsch.“

Ein weiteres Highlight aus Hechinger Sicht wird der Auftritt der clubeigenen Spielerin Alexandra Vecic sein. Die 17-Jährige bekommt es nicht vor 15 Uhr mit der österreichischen Nummer eins Barbara Haas zu tun.