Geislingen

„I pass druff uff“: Chef der Geislinger Feuerwehr bekommt Dienstwagen mit Hybridantrieb

30.06.2022

Von Rosalinde Conzelmann

„I pass druff uff“: Chef der Geislinger Feuerwehr bekommt Dienstwagen mit Hybridantrieb

© Rosalinde Conzelmann

Bürgermeister Oliver Schmid hat den neuen Dienstwagen an Stadtkommandant Marc Brobeil übergeben.

Marc Brobeil ist der erste Geislinger Feuerwehrkommandant, der einen Dienstwagen bekommt. Bürgermeister Oliver Schmid sprach von einem guten Tag für die Geislinger Feuerwehr und die Sicherheit der Bürger, als er das Hybridfahrzeug, ein rot-weißer Ford Kuga, am Mittwoch offiziell an Marc Brobeil im Beisein mehrerer Kameraden aus allen Abteilungen und der Stadträte übergab.

„Das ist ein klares Signal der Wertschätzung für das Ehrenamt“, betonte der Stadtchef. Bislang habe der Kommandant keinen festen Sitzplatz bei Einsätzen. „Wir sorgen dafür, dass er nun mit als Erster am Einsatzort ist“, so Schmid. Dies ist nun dank der Sonderrechte eines Feuerwehrfahrzeuges möglich.

Der Stadt war es wichtig, das Fahrzeug bei einem örtlichen Händler zu ordern. Evi Brenner vom Binsdorfer Autohaus Bauer bedankte sich für den Auftrag und gab technische Details bekannt: Die elektrische Reichweite des Ford Kuga 2.5 Duratec PHEV, den die Stadt least, beträgt im Stadtverkehr 64 Kilometer; möglich sind bis zu 88 Kilometern. Er hat 225 PS unter der Motorraube. Ford gewährt acht Jahre Garantie auf die Batterie.

Modell ist nicht mehr lieferbar

Das Auto wurde im Herbst 2021 bestellt. „Aktuell könnten wir das Modell nicht mehr liefern“, so Brenner. Marc Brobeil bedankte sich bei der Stadt. Er ist bislang mit seinem Privatauto rund 1000 Kilometer jährlich zu Einsätzen gefahren, was versicherungstechnisch problematisch war. „I pass druff uff“, versicherte er und demonstrierte noch, welchen „Krach“ das Signalhorn macht.

Eine Mogelpackung in der Klimastadt?

Geislingen nimmt seit Jahren den Klimaschutz sehr ernst und hat sich den Titel Klimastadt auf die Fahne geschrieben. Und dann fährt der Stadtkommandant ein Hybridauto? Bekanntlich eine klimapolitische Mogelpackung, die vor allem der Verschwendung von Steuergeldern anstatt dem Klimaschutz dient. Die Frage ist berechtigt, sagt Bürgermeister Oliver Schmid, der sich zuerst für ein rein elektrisches Auto ausgesprochen hatte und den Grund nennt, warum es dann anders gekommen ist: „In unsere Überlegungen sind die Erfahrungen aus dem Ahrtal eingeflossen.“ Dort hatte Bauhofchef Andreas Koch beim ehrenamtlichen Einsatz hautnah erlebt, dass es über Tage keinen Strom gab. Deshalb sei die Verwaltung dem Wunsch der Wehr nach einem Hybrid-Wagen nachgekommen. Im Übrigen fahre Brobeil überwiegend elektrisch; die 50 bis 80 Kilometer Reichweite reiche ihm täglich aus. Auf dem Parkplatz beim Bürgerhaus, seinem Arbeitsplatz, kann er an der E-Ladesstation „tanken“. Der Hybrid sei ein erster Schritt. Im nächsten – aufbauend auf den gemachten Erfahrungen – habe man dann vielleicht mehr Mut, auf ein reines E-Fahrzeug zu setzen.

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