Harthausen

Harthauser Feldtag bietet interessante Einblicke in die Vergangenheit

26.08.2022

Von Karl-Otto Gauggel

Harthauser Feldtag bietet interessante Einblicke in die Vergangenheit

© Karl-Otto Gauggel

Bei idealen Bedingungen erlebten die Gäste einen gemütlichen Nachmittag auf dem Feld.

Der zweite Feldtag der Bulldog-Kameraden Harthausen stand eigentlich schon für Samstag, 20. August, auf dem Plan, doch eine Unwetterwarnung durchkreuzte diese Pläne. So fand die Freiluftveranstaltung bei besten äußeren Bedingungen mitten in der Urlausbszeit am Mittwochnachmittag statt.

Das gute Wetter war auch dringend geboten, zumal man in diesem Jahr mit einem sogenannten Selbstbinder aus dem Jahr 1957 ein Haferfeld ernten wollte – quasi wie zu Opas Zeiten.

Oldtimerparade durch den Ort

Der Start erfolgte beim Park in der Ortsmitte und die Oldtimer-Parade mit den angehängten Arbeitsmaschinen, begleitet von zwei betagten Mähdreschern, fuhr nach einer laut ratternden Ortsrunde mit Hupkonzerten über den Kapellenweg hinaus in die Feldflur bis zu einem erntereifen Haferfeld vor dem Lieshof.

Harthauser Feldtag bietet interessante Einblicke in die Vergangenheit

© Karl-Otto Gauggel

Der Start zur historischen Getreideernte erfolgte am Park in der Ortsmitte.

Nachdem die herausgeputzten alten Traktoren der Bulldog-Kameraden in Gesellschaft mit so manchem weiteren historischen Schätzchen aus Winterlingen, Benzingen, Straßberg und Veringenstadt unter der Regie von Pascal Braun und Armin Gauggel ihren Parkplatz auf einer benachbarten Wiese gefunden hatten, richteten sich die Blicke an diesem Nachmittag insbesondere auf den 65 Jahre alten alten Garbenbinder der Marke Fahr, Modell B 8. Dieser wurde von seinem Besitzer Andreas Bulach an diesem Nachmittag den Harthauser Bulldog-Kameraden zur Vorführung überlassen.

Harthauser Feldtag bietet interessante Einblicke in die Vergangenheit

© Karl-Otto Gauggel

Josef Weiß brachte den alten Selbstbinder zum Erntefeld.

Es bot sich ein interessanter Blick in die Vergangenheit. Die Teilnehmer und Gäste konnten erleben, wie in der Nachkriegszeit das Getreide gemäht, mit der sich drehenden Haspel nach hinten gebogen und danach in handliche Büschel gebunden seitlich abgelegt wurde.

Das alte Gerät funktioniert einwandfrei

Nicht wenige Besucher hatten diese Zeiten noch selber erlebt und waren erstaunt darüber, dass dieses alte Gerät immer noch einwandfrei funktionierte, nachdem es von den Schraubern der Bulldog-Kamaraden kurz vor Erntebeginn auf Vordermann gebracht worden war.

Auch das Interesse der vielen Kinder war groß, die mit ihren Eltern oder den Großeltern dem Konvoi der Oldtimer aufs Feld gefolgt waren und die die Getreideernte eigentlich nur mit modernen Mähdreschern kennen.

Harthauser Feldtag bietet interessante Einblicke in die Vergangenheit

© Karl-Otto Gauggel

Die gebundenen Haferbüschel werden pyramidenförmig aufgestellt.

Ingo Weiß, dem das Haferfeld gehört, war nach der Garbenbinder-Vorführung zur Stelle und zeigte mit seinem wieder hergerichteten Mähdrescher Claas Matador aus dem Jahr 1967, wie die Zeit der heute nicht mehr wegzudenkenden Mähdrescher begann.

Applaus für die Bulldog-Kameraden

Dieser hatte bei der Ernte des Restfeldes zwar immer wieder mal kleine Probleme, die jedoch sofort vor Ort behoben werden konnten. Nachdem auch die aufgestellten Garben zum Dreschen in den Mähdrecher geschoben und das ausgeworfene Stroh mit einer alten Ballenpresse zu kleinen Ballen geformt waren, gingen die Vorführungen beim diesjährigen Feldtag mit einem kräftigem Applaus von jung und alt für die Bulldog-Kameraden zu Ende.

Den geernteten Hafer wird Ingo Weiß seinem Vater Josef liefern, der ganzjährig in einem Wildgehege bei Harthausen eine Hirschzucht betreibt.

Harthauser Feldtag bietet interessante Einblicke in die Vergangenheit

© Karl-Otto Gauggel

Nach der Arbeit war ein kleiner Imbiss willkommen.

Nach der anstrengenden und schweißtreibenden Arbeit waren Wurst und Wecken, vor allem jedoch die kühlen Getränke der Bulldog-Kameraden sehr gefragt und die meisten Gäste blieben bis zum Beginn der Dämmerung in gemütlicher Runde beisammen auf dem Feld.

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