Balingen

Hand in Hand mit Rottenburg: Balinger Räte wollen die regionale Schlachtung unterstützen

28.04.2021

Von Nicole Leukhardt

Hand in Hand mit Rottenburg: Balinger Räte wollen die regionale Schlachtung unterstützen

© Fabian Struwe/Splashpixel

Der Balinger Schlachthof und die umliegenden Firmen von oben.

„Jetzt, da wir die Entscheidung getroffen haben, den Balinger Schlachthof endgültig zu schließen, kommt Drive in die Sache“, konstatierte Balingens Bürgermeister Helmut Reitemann in der Gemeinderatssitzung am Dienstag. Er sprach mit den Räten über die Zukunft der regionalen Schlachtung.

Balingens Bürgermeister Reinhold Schäfer habe bereits an der ersten Videokonferenz des Rottenburger Arbeitskreises teilgenommen. Denn auch die Stadt Rottenburg steht vor der Entscheidung, den Schlachthof am Neckar zu schließen, zu sanieren oder an anderer Stelle neu zu bauen.

Balingen will finanziell helfen – wenn möglich

Die Tendenzen, so hört man, gehen in Richtung Neubau. Die Balinger Verwaltung hat beschlossen, sich dieser Initiative anzuschließen und das Vorhaben, eine neue Schlachtstätte auf die Beine zu stellen, zu unterstützen. Sogar finanziell, doch solcherlei Hilfen seien vom EU-Recht streng geregelt. „Wir müssen die rechtliche Seite prüfen“, erklärte Oberbürgermeister Helmut Reitemann. Denn einen Privatbetrieb mit öffentlichen Mitteln zu unterstützen, gehe nicht so einfach.

Auch Grünen-Stadtrat Erwin Feucht wusste Neues in Sachen Schlachthof: „Es gab ein längeres Gespräch mit der Xäls eG.“ Dabei handelt es sich um eine ökologische Genossenschaft, die es sich nach eigenen Angaben zur Aufgabe gemacht hat, Vertreter aus Erzeugung, Verarbeitung, Handel und Verbrauch an einen Tisch zu bringen, um die ökologische Lebensmittelwirtschaft in der Region zu stärken. OB Reitemann kündigte an, Mitglieder dieser Genossenschaft in eine Sitzung des Gemeinderats einladen zu wollen.

Regionale Schlachtung unterstützen

Auch FDP-Rat Dr. Dietmar Foth freute sich, dass Bewegung in die Zukunftsdiskussion zum Thema Schlachthof gekommen ist. „Wir haben uns schon immer dafür eingesetzt, regionale Schlachtung zu fördern und unterstützen diese auch gerne finanziell, wenn dies rechtlich möglich ist“, erklärte er. Denn hierbei seien die Grenzen sehr eng gesteckt. Grundsätzlich sei aber eine Finanzierung über die Kreisumlage denkbar.

„Die Stadt braucht kein schlechtes Gewissen zu haben, weil sie den Schlachthofbetrieb nicht über das Pachtende 2022 hinaus ermöglicht“, so Foth. Man habe in all den Jahren viel Geld in den Schlachthof gesteckt, während andere Kommunen ihre Betriebe längst geschlossen hätten. Der Verwaltungsvorschlag, sich der Rottenburger Initiative anzuschließen, fand einhellige Zustimmung im Gremium.

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