Handball

HBW taumelt dem Abstieg entgegen: Echte „Endspiele“ für die „Gallier“ nach der Final-Four-Pause

07.04.2024

Von Marcus Arndt

HBW taumelt dem Abstieg entgegen: Echte „Endspiele“ für die „Gallier“ nach der Final-Four-Pause

© Eibner

Stark verbessert präsentierte sich der HBW (im Bild Jerome Müller) in Gummersbach. Trotzdem blieben die Schwaben erneut Pluspunkte.

Die Negativserie des Balinger Handball-Bundesligisten reißt einfach nicht ab. Beim Altmeister Gummersbach kassierte der Kreisstadt-Klub am Freitagabend die siebte Niederlage in Folge, unterlag dem VfL am Ende deutlich mit 25:33.

Es war wie so oft in den vergangenen Wochen und Monaten: Die Schwaben drückten, drängten, drängelten – fielen dann aber schnell und wieder entscheidend zurück. Unaufgeregt konterten die Bergischen einen Huber-Doppelpack zum 18:21 (39. Minute) mit einem 3:0-Lauf. Binnen 180 Sekunden stellte der Tabellensechste auf 24:18 und hatte in der Folge fest den Daumen drauf (30:24/54.).

„Es war auch den Zeitstrafen geschuldet, dass Gummersbach sich absetzt“, fand Jens Bürkle, „die Unterzahlsituationen haben wir in dieser Phase nicht gelöst bekommen, aber Gummersbach hat das auch sehr gut gespielt.“ In Gleichzahl sah der HBW-Trainer sein Team lange Zeit auf Augenhöhe mit dem Altmeister, „dann zieht Gummersbach nach und nach weg. In den letzten paar Minuten ist das Ergebnis zu hoch, wir verlieren da den Kopf. Aber sehr lange war es kämpferisch wirklich ein guter Auftritt und in vielen Dingen deutlich verbessert im Vergleich zum Leipzig-Spiel.“

Bürkle nicht unzufrieden

In Durchgang eins zeigte das schwäbische Schlusslicht zweifelsohne eine starke Leistung, führte sogar kurzzeitig (4:5/10.). „Es war eine sehr gute erste Halbzeit, kämpferisch war das super“, urteilte der 43-Jährige, „auch im Bemühen, ins Tempospiel zu kommen.“ 13 Versuche aus der ersten und zweiten Welle heraus notierte er, „und wir müssen aus diesen Situationen noch ein, zwei Tore mehr machen.“

Auf der Gegenseite lieferte die HBW-Abwehr. „Wir haben den VfL vor Probleme gestellt“, betonte Bürkle, „nahmen Pregler in der ersten Halbzeit fast komplett aus dem Spiel. Auch die Kreisläufer hatten wir in Gleichzahlsituationen bis auf die ersten zwei Angriffe wirklich sehr gut im Griff.“ Auch die Angriffsleistung passte aus Sicht des Sportwissenschaftlers, der trotz der Niederlage nicht unzufrieden war: „Wir sind in der Summe deutlich besser aufgetreten als gegen Leipzig, auch wenn es hintenraus zu deutlich war. Das war trotzdem ein Schritt in die richtige Richtung.“

Mehr Ruhe in Stressphasen

Wichtig vor dem Endspiel-Heimdoppelpack gegen BHC (19. April) und Eisenach (3. Mai). Da kommt dem Kreisstadt-Klub das Final-Four-Wochenende nicht ungelegen. „Wir haben jetzt fast zwei Wochen Zeit“, so Bürkle weiter, „da werden wir im läuferischen Bereich ein paar Dinge machen. Das tut uns immer gut.“ Mit Blick auf die finalen, entscheidenden Wochen sagte der künftige Stuttgarter: „Wir müssen schauen, dass wir in den Stressphasen emotional ruhiger sind. Das geht oft mit der physischen Form einher.“

Parallel möchte er am Offensivverhalten feilen. „Wir müssen das Umschaltspiel weiter optimieren“, forderte der ehemalige Erstliga-Kreisläufer, „wir brauchen einfach das Kapital aus dem Tempo im Angriff. Da fehlt uns natürlich Leo, da fehlt uns natürlich auch Patrick. Nichtsdestotrotz müssen wir in diesem Bereich noch einmal einen Qualitätsschritt hinkriegen.“

Ob sich die Personalsituation bis zum Kellerduell gegen den Vorletzten aus der Klingenstadt etwas entspannt? „Ganz schwer zu sagen“, räumte der erfahrene Übungsleiter unumwunden ein, „bei Jona müssen wir von Woche zu Woche schauen, wie er die Belastung verträgt.“ Während der abwehraffine Rückraumlinke noch pausiert, trainiert Patrick Volz bereits wieder mit dem Ball. „Die letzten Einheiten haben Hoffnung gemacht“, sagte Bürkle, „vielleicht klappt es bis zum Spiel gegen den BHC.“

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