Der HBW Balingen-Weilstetten hat die Weichen für die kommende Spielzeit gestellt. Mit Csaba Leimeter und Leo Prantner haben die „Gallier“ ein neues Linkshändergespann unter Vertrag genommen. Beide bringen internationale Erfahrung mit.

Nach dem Strosack-Abgang am Saisonende zu den Körperkulturellen nach Leipzig, bestand für den HBW Handlungsbedarf auf Rechtsaußen. Leo Prantner soll die Nachfolge antreten.

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Der Linkshänder gilt als eines der größten Talente im italienischen Handball. Sein Vater ist Merans Ikone Jürgen Prantner, welcher als Chefcoach bei Alperia Meran auch den Sohnemann lange unter seinen Fittichen hatte. Dieser entschied sich bereits in jungen Jahren für den Schritt ins Ausland, wechselte 2021 zum spanischen Erstligisten Balonmano Cuenca. Nicht die erste Station fern der Heimat für den Südtiroler. Für die U 21 der SG Flensburg-Handewitt war er in der 3. Liga Nord am Ball.

Prantner performt überdurchschnittlich

„Er hat ein paar Erfahrungswerte im Laufe der Jahre gesammelt“, betont Jens Bürkle, „auch im italienischen Nationalteam.“ Und das mit 21 Jahren. „Wir sind überzeugt von ihm“, fährt der Balinger Coach fort, „Prantner hat im Probetraining überdurchschnittlich performt. Das hat uns dazu bewegt, noch einmal einen jungen Spieler dazu zunehmen. Wohlwissend, dass wir noch junge Leute in der Hinterhand haben . . .“

Der erfahrene Übungsleiter sieht großes Potenzial in dem Azzurri. „Ich bin gespannt, wie er sich behauptet“, sagt der Sportwissenschaftler, welcher einen Haken hinter die Planstelle auf Rechtsaußen machen kann. Neben Prantner setzen die Schwaben auf Tim Hildenbrand und Elias Fügel, die sich in der laufenden Saison die Einsatzzeiten hinter Moritz Strosack teilen sollten. Das funktionierte bislang nur bedingt: Fügel fiel lange verletzt aus, sammelt nun wieder Spielpraxis im Perspektivteam.

Leimeter: Abwehraffine und robust

Auch im rechten Rückraum stellen sich die Schwaben teilweise neu auf: mit Csaba Leimeter. Der Halbrechte kommt – wie im vergangenen Sommer Filip Vistorop – vom europäischen Spitzenklub HC PPC Zagreb. „Körperlich stark, sehr athletisch“, sagt Bürkle über den Champions League erfahrenen Ungarn, der auf beiden Seiten des Feldes spielen kann. Leimeter sei routiniert, so der Balinger Trainer weiter, „hat sich in den vergangenen drei Jahren in Zagreb sehr gut entwickelt – und ist aus meiner Wahrnehmung jemand, der sehr gut nach Balingen passt.“

Bereits vor der Saison mühten sich die Schwaben um eine Verpflichtung des abwehraffinen Linkshänders. Diese scheiterte allerdings am Veto der Kroaten. Bürkle freut es, „dass es nun geklappt hat.“ Der 28-Jährige gilt als robuster Abwehrspieler, welcher auch über Offensivqualitäten verfügt. „Er hat einen guten Wurf“, findet Bürkle, „ist aber auch im Eins-gegen-Eins sehr stark. Ein kompletter Spieler, der uns helfen wird, die Seite zuzukriegen.“

Balinger Kader steht en gros

Mit den beiden Neuverpflichtungen steht das Gros des Balinger Kaders für die kommende Spielzeit. „Wir sind schon sehr weit“, hebt Bürkle hervor, „wir müssen schauen, was wir noch tun.“ Natürlich werden die Schwaben – unabhängig von der Liga – mit drei Kreisläufern in die neue Runde gehen. Ebenso mit zwei Linkshändern im Rückraum.

Uros Todorovic besitzt zwar noch einen Vertrag bis 2024, aber der Serbe hatte in den vergangenen Monaten immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. „Ich hoffe, dass er wieder fit wird“, sagt der frühere Bundesliga-Spieler, welcher die Situation einzuordnen weiß: „Wir müssen uns auf alle Eventualitäten einstellen.“ Mit Winter-Neuzugang Jens Schöngarth und Guilherme Linhares de Souza stehen zwei weitere Kandidaten im aktuellen Aufgebot des Zweitliga-Tabellenführers. „Es ist alles offen“, erklärt Bürkle, „wir haben ausreichend Zeit, um unsere Position sauber zu prüfen.“