Geislingen

Geislinger Gemeinderat Frieder Klein geht nach 25 Jahren in den kommunalpolitischen Ruhestand

29.03.2024

Von Claudia Renz

Geislinger Gemeinderat Frieder Klein geht nach 25 Jahren in den kommunalpolitischen Ruhestand

© Claudia Renz

Frieder Klein blickt zufrieden auf seine 25-jährige Tätigkeit im Geislinger Gemeinderat zurück.

Sein Mandat hat er immer sehr ernst genommen und in den 25 Jahren im Gemeinderat nur wenige Male in einer Sitzung gefehlt. Schon vor Monaten kündigte Frieder Klein seinen Rückzug an und macht nun Platz für die nächste Generation.

Frieder Klein kam mit seiner Familie eigentlich mehr durch Zufall nach Geislingen. Für seine große Familie suchte er ein großes Haus und wurde mit seiner Frau Doris, den vier Kindern und einem Pflegekind in Geislingen fündig. 1986 verlegte die Familie ihren Lebensmittelpunkt dann auf den Kleinen Heuberg.

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Schon während seiner Studienzeit war Frieder Klein politisch interessiert. Als dann die SPD im Jahr 1989 Kandidaten für die Kommunalwahlen suchte, kandidierte der engagierte Familienvater zum ersten Mal. „Früher war die Bereitschaft, in einem solchen Gremium mitzuwirken, viel größer als heute, denn die Kandidatensuche bei allen Fraktionen gestaltete sich mehr als schwierig“, bedauert der Kommunalpolitiker.

1999 erstmals in den Gemeinderat gewählt

Beim dritten Anlauf 1999 klappte es dann, Klein wurde als SPD-Gemeinderat gewählt und verpflichtet. Seit 2019 ist der SPD-Ortsverein Geislingen Geschichte und Klein kandidierte mit Benjamin Eha, der seit 2009 – damals als jüngster Gemeinderat im Zollernalbkreis vereidigt – im Amt ist, in einer neue Liste Sozial Ökologisch (SÖL). Auf Anhieb konnten sie mit Frank Schlaich drei Sitze im Gemeinderat ergattern.

Frieder Klein ist ein Kommunalpolitiker par excellence. Ohne akribische Vorbereitung ging Klein in keine Sitzung und gestaltete die Geschicke für seine Heimat gerne und mit großer Leidenschaft mit. Als Ältestes, aber nicht dienstältestes Gemeinderatsmitglied blickt der 71-Jährige auf großartige Projekte mit Stolz zurück.

Großartige Projekte in seiner Gemeinderatszeit

Eines davon ist die Neugestaltung des Schlossparkbades, das mit seinem alten Baumbestand, den familienfreundlichen Spiel- und Sportangeboten viel Lebensqualität bietet. Besonders wichtig sind dem sechsfachen Großvater humane Eintrittspreise für Familien, die die Stadt trotz der hohen Kosten anbietet.

Die Kindergärten in Geislingen und die frühkindliche Bildung liegen dem Familienmenschen besonders am Herzen. In seiner aktiven Zeit wurden die Kitas Pusteblume in Geislingen und Regenbogen in Binsdorf gebaut.

Das Non plus ultra in seiner Amtszeit war sicherlich der Umbau der Grundschule. Noch zum richtigen Zeitpunkt wurde aus der tristen und in die Jahre gekommenen Bildungsstätte ein moderner Schulcampus für die Grund- und Gemeinschaftsschule, die perfekte Lern- und Arbeitsbedingungen für Schüler und Lehrer schuf.

Weitere Highlights während seiner „politischen Laufbahn“ war das schmucke Bürger- und Vereinshaus Harmonie und das Baugebiet Weiherhalde.

Engagiert bei Städtepartnerschaft

Ein Steckenpferd war und ist für den reisefreudigen Rentner, der viele Jahre als Personalchef im Zementwerk Dotternhausen tätig war, die Städtepartnerschaft mit Ruoms in Frankreich und Treiso im italienischen Piemont. Zehn Jahre lang leitete Klein das Partnerschaftskomitee und erinnert sich gerne an die vielen schönen Abende am Klein’schen Familientisch. Dabei ging es teilweise hoch her: 15 bis 20 Gäste zelebrierten den kameradschaftlichen Austausch in lustiger Runde und meisterten die vorhandenen Sprachbarrieren gekonnt. Viermal legte Frieder Klein die rund 800 Kilometer nach Ruoms sogar auf dem Fahrrad zurück und einmal ging’s auf dem Bike ungefähr die gleiche Strecke nach Treiso.

Ein offenes Haus hatten die Kleins schon immer und Gäste aus aller Welt, darunter Austauschschüler aus Amerika und Thailand, vergrößerten für einige Monate die Familie.

Blick über Geislinger Belange hinaus

Zehn Jahre war Frieder Klein im Kreistag aktiver Mitstreiter und in Entscheidungen zum Ausbau der Kliniken, der Planung des Zentralklinikums oder der Regionalstadtbahn involviert.

Seine aktive politische Zeit war für Klein in allen Gremien und Ausschüssen eine erfüllende Zeit, meint er rückblickend. Die gute Zusammenarbeit speziell im Gemeinderat, die Wertschätzung untereinander und aus der Bevölkerung. Ein offenes Ohr hatte der soziale Fraktionsvorsitzende für alle und jederzeit und wird, wie er sagt, an die aktive Zeit anknüpfen wollen.

Aber der Gedanke an das, was er mit seiner Frau Doris in Zukunft vorhat, lässt ihn das schnell wieder vergessen. Die gewonnene Freizeit nämlich genießt das Ehepaar in Zukunft natürlich mit den Kindern und Enkelkindern oder bei Trips mit dem Wohnmobil. Städte- und Flusstouren sind bei den Kleins besonders beliebt und werden auf dem Fahrrad erkundet.

Mit einem kleinen Funken Wehmut zieht sich der sympathische Kommunalpolitiker aus dem örtlichen Geschehen zurück und freut sich auf junge Nachfolger, die diese wertvolle Möglichkeit, die Geschicke der Stadt persönlich mitzugestalten nutzen – ebenso wie er selbst es ein Vierteljahrhundert lang voller Elan getan hat.

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