Zollernalbkreis

Gegenwind für Beatus Widmann: Balinger Dekan rudert bei Ladenöffnungen an Sonntagen zurück

25.06.2021

Von Klaus Irion

Gegenwind für Beatus Widmann: Balinger Dekan rudert bei Ladenöffnungen an Sonntagen zurück

© Renate Deregowski

Die diskutierte, allsonntägliche Ladenöffnung sorgt weiter für Gesprächsstoff.

Der Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Balingen: Er hatte sich auf ZAK-Anfrage für das Ansinnen von Interessensgruppen des Handels und von Teilen der Politik ausgesprochen, zum Nutzen der Einzelhändler bis Ende des Jahres jeden Sonntag den Einzelhandel für einige Stunden zu öffnen. Nun relativiert Widmann seine Aussagen.

„Mein Statement im ZAK zur besonderen Herausforderung für den Einzelhandel und den Gedanken, bis zum Ende des Jahres jeden Sonntag die Läden öffnen zu dürfen, hat neuen und teils auch heftigen Schwung in die innerkirchliche Diskussion um die Sonntagsöffnung von Läden gebracht“, schreibt Dekan Beatus Widmann.

Bemühen um gemeinsame Haltung

Wer ihm gegenüber was erklärt hat, das konkretisiert der Kirchenmann nicht. Es sei ihm aber wichtig, zu betonen, „dass es sich bei den im Beitrag wiedergegebenen Zitaten um meine persönliche und gewiss auch zugespitzte Sicht zu dieser Frage handelt.“ Man werde sich sehr bald innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Balingen (ACK) um eine innerevangelisch und ökumenisch abgewogene und abgestimmte gemeinsame Haltung zu dieser Frage bemühen und diese auch veröffentlichen.

Flohr gegen Daueröffnungen

Derweil solidarisiert sich Bernd Flohr, Vorstandssprecher des Handels- und Gewerbevereins Balingen mit Manuela Früholz, Vorsitzende des Handels- und Gewerbevereins (HGV) Ebingen und Uwe Eckstein, Vorsitzender des Gewerbe-, Handels- und Verkehrsvereins (GHV) Tailfingen. Beide lehnen die Jeden-Sonntag-Einkauf-Pläne ab.

„Politiker gehören geerdet“

Der Balinger Flohr ist der Meinung, „dass die Politik jetzt nicht auf Wiedergutmachung tun muss, nachdem Sie uns 7 Monate den Schlüssel rumgedreht hatte“. Und dazu sollten dann die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Dank noch sonntags arbeiten, „nachdem viele davon in den vergangenen 12 Monaten bereits eine zusätzliche Belastung durch Kinderbetreuung erfahren durften“. Flohrs Fazit: „Unser Politiker und Politikerinnen gehören langsam aber sicher mal wieder kräftig geerdet.“

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