Handball

Gegen Nordhorn-Lingen: Der HBW Balingen-Weilstetten soll „gefälligst besser werfen“

04.11.2022

Von Marcus Arndt

Gegen Nordhorn-Lingen: Der HBW Balingen-Weilstetten soll „gefälligst besser werfen“

© Scheuring

Nach dem Sieg in Würzburg wartet nun Nordhorn-Lingen auf den HBW.

Eng getaktet ist der Spielplan in der 2. Bundesliga. Erst am Mittwoch tütete der HBW den neunten Sieg in Serie ein – drei Tage später geht es gegen die Grafschafter. Eine ganz andere Hausnummer als zuletzt die Wölfe.

Mit dem 30:26-Erfolg bei den Franken baute das Team von Jens Bürkle auch nach Pluspunkten die Tabellenführung aus, liegt nun drei Zähler vor den Verfolgern aus Eisenach, Potsdam und Dessau (alle 15:3 Zähler). Beim Tabellenvorletzten taten sich die Schwaben in der ersten Spielsequenz schwer, drehten in der Folge aber einen knappen Rückstand. „Nachdem wir nicht gut reinkommen sind, haben wir doch recht zügig eine Kontrolle auf dem Spiel und so nach einer Viertelstunde haben wir das Heft des Handelns in der Hand“, sagt der Balinger Trainer.

Nach einer Vier-Tore-Führung (11:7/22.) ließen die Kreisstädter aber – wie schon gegen Essen (Endstand: 30:29) – einiges liegen. „Wir haben viele Freie nicht genutzt“, ärgert sich der 42-Jährige, „hätten zur Halbzeit mit fünf, sechs vorne sein müssen, um einfach Ruhe in das Spiel zu kriegen. Das ist uns aber nicht gelungen. Wir sind da auch in guten Situationen oft an Jonas Maier gescheitert, welcher wirklich ein top Spiel abgeliefert hat. Dadurch lassen wir Würzburg am Leben.“

Erneut späte Entscheidung

Nach dem Seitenwechsel wackelte der Spitzenreiter, welcher kurzfristig auf Regisseur Filip Vistorop und Patrick Volz (beide krank) verzichten musste, kassierte sieben Minuten vor Spielende den 23:23-Ausgleich. „Wir haben Mitte der zweiten Halbzeit die Chance, das Spiel vorzuentscheiden und schaffen es wieder nicht“, kritisiert der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer, „so wird es dann eine ganz enge Partie. Wir behalten aber die Ruhe.“

In Unterzahl erzielte der elffache Torschütze Moritz Strosack das wichtige 25:23 (55. Minute) – doch noch lange war nichts entschieden. Wieder machten die Kreisstädter erst in der Schlussphase den Deckel drauf: mit zwei Treffern in den letzten 90 Sekunden. „Ein glücklicher Sieg, den wir aber auch mitnehmen“, bilanziert Bürkle, „wir haben nach der Pause, glaube ich, acht von acht Gegenstößen getroffen. Das war der entscheidende Unterschied.“

Vor dem Heimspiel gegen die sechstplatzierte HSG Nordhorn-Lingen (Samstag, 19 Uhr, SparkassenArena) absolvierten die Schwaben am Donnerstagvormittag nur eine frühe, regenerative Einheit. „Wir haben gemeinsam das Video zu Nordhorn geschaut“, erzählt der HBW-Coach, „und uns ein bisschen bewegt, aber alles sehr sparsam.“ So blieb dem erfahrenen Übungsleiter nur das Abschlusstraining, um seine Spieler auf robuste Niedersachsen einzustellen. „Das musste reichen“, betont Bürkle. Dieser fordert zwei Dinge ein: „Wir sollten gefälligst besser werfen – und trotzdem die Ruhe behalten. Das sind die zwei entscheidenden Erkenntnisse aus dem Würzburg-Spiel. Wir finden momentan immer noch Wege, auch wenn viele Dinge gegen uns laufen.“

Mann für besondere Momente

Trotzdem wird sich der HBW gegen die Niedersachsen deutlich steigern müssen. „Sie sind von der Spielanlage ähnlich wie früher, haben viele Gemeinsamkeiten zu den vergangenen Jahren“, sagt Bürkle über die physisch starken Grafschafter. „Es ist eine große Körperlichkeit in der Abwehr“, hebt er hervor, „mit Nebojsa Simovic, den sie neu dazu bekommen haben.“

In der Offensive sorge Alexander Terwolbeck für viele besondere Momente, hat der Sportwissenschaftler beobachtet, „das wird wieder eine sehr anspruchsvolle Aufgabe für uns.“ Er hoffe, „dass Filip und Patrick wieder dabei sind.“ Neben dem langzeitverletzten Lukas Saueressig fällt Uros Todorovic (Knieprobleme) weiterhin aus.

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