Handball

„An die alten Tugenden erinnern“: HBW-Trainerwechsel beschäftigt auch Eisenach-Coach Misha Kaufmann

02.05.2024

Von Daniel Drach

„An die alten Tugenden erinnern“: HBW-Trainerwechsel beschäftigt auch Eisenach-Coach Misha Kaufmann

© Imago Images/Christian Heilwagen

Misha Kaufmann strebt mit dem ThSV Eisenach den Klassenerhalt in der Handball-Bundesliga an.

Misha Kaufmann ist mit dem ThSV Eisenach auf dem besten Weg zum Klassenerhalt. Das hatten den Thüringern vor der Saison nur wenige zugetraut – daher gibt sich der Schweizer zufrieden, sagt aber auch: „Wir sind noch lange nicht am Ziel.“

Herr Kaufmann, gegen Lemgo gab es eine Niederlage. Wie haben Sie das Spiel erlebt?

Misha Kaufmann: Es war gefühlt ein Spiel, in dem hätten wir noch zehn Stunden weiterspielen können und hätten nicht gewonnen. Das ist total an uns vorbeigegangen – und da haben wir eine Möglichkeit verpasst. In den vorherigen Spielen lief uns alles leicht von der Hand. Jetzt waren wir uns wohl zu sicher. Wir haben nicht damit gerechnet, dass wir in Lemgo mit vier, fünf hinten liegen können – und das hat uns dann ins Straucheln und ins Grübeln gebracht.

Wie haben Sie diese Niederlage aufgearbeitet vor dem Kellerduell mit dem HBW?

Wir bereiten uns vor wie jede Woche, damit sind wir gut gefahren. Daher müssen wir nicht groß etwas ändern. Wir müssen wieder an die alten Tugenden erinnern. Und dann heißt es: Mund abputzen, weitermachen.

Wie zufrieden sind Sie bisher mit der Saison?

Dafür, dass jeder vor der Saison gesagt hat, dass wir der Absteiger Nummer eins sind und keine vier Punkte holen, schlagen wir uns nicht so schlecht mit 20 Punkten. Wir haben uns gut entwickelt und daher bin ich zufrieden. Aber wir sind noch lange nicht am Ziel und noch lange nicht fertig.

Wie sehen Sie die Lage im Abstiegskampf und wie wichtig ist das Duell mit dem HBW?

Wir haben aktuell alles in unserer eigenen Hand. Und da wollen wir alles dafür investieren, dass das so bleibt. Aber in dieser Liga passiert so viel Unglaubliches, daher will ich mich auf kein Spiel einschießen und mich vor keinem Spiel verschließen. Wenn wir ehrlich sind, sind wir auch in Balingen nicht der Favorit. Der HBW ist eine verdammt gute Mannschaft für mich. Daher sind wir gewarnt – vor allem nach dem Lemgo-Spiel.

Inwiefern beeinflusst der Balinger Trainerwechsel Ihre Spielvorbereitung?

Ich bin schon jemand, der gerne auf Trainer eingeht, weil es mir sehr viel verrät. Die Philosophie des Gegenübers hilft mir meist auch, wie man die Systeme angreifen möchte. Mir tut es natürlich extrem leid für Jens Bürkle, da ich ihn sehr mag und auch als Trainer schätze. Er gehört zu den besseren Trainern dieser Liga. Aber es steht mir auch nicht zu, das von Außen zu bewerten. Wir sind gut beraten, nach uns selbst zu schauen – auch was das Spiel angeht.

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