Fussball

Finalkracher unterm Fernsehturm: Sind aller guten TSG-Dinge drei?

02.06.2023

Von Matthias Zahner

Finalkracher unterm Fernsehturm: Sind aller guten TSG-Dinge drei?

© Moschkon

Die TSG Balingen um Trainer Martin Braun bestreitet am Samstag das Pokalfinale gegen die Stuttgarter Kickers.

Zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte steht die TSG Balingen im WFV-Pokalfinale. Am Samstag (16.15 Uhr) geht es im Gazi-Stadion auf der Waldau gegen die Stuttgarter Kickers auch um den Einzug in den DFB-Pokal.

Es dürfte ein ausgeglichenes Endspiel werden zwischen dem Oberliga-Meister aus Stuttgart und dem Südwest-Regionalligisten aus Balingen, der die Saison auf einem bemerkenswerten sechsten Tabellenrang abschloss. „Der Platz ist super für uns. Ich bin wirklich stolz auf die gesamte Mannschaft, dass wir das so gut hinbekommen haben“, sagt Balingens Cheftrainer Martin Braun. Für die TSG-Fußballer wäre am letzten Spieltag noch Rang vier drin gewesen, doch Braun räumt ein, dass der Vierte FC 08 Homburg und der Fünfte FSV Frankfurt „am Schluss vielleicht ein bisschen besser sind als wir. Deshalb kann ich mit dem Platz extrem gut leben.“ Für die TSG-Fußballer ist es ohnehin schon die beste Saison der Vereinsgeschichte und diese könnten sie mit einem Finalsieg am Samstag krönen.

Bis auf Pedro Almeida Morais, der das Final-Derby wohl verletzungsbedingt verpassen wird, sind alle Balinger Spieler „in einer guten Verfassung“, urteilt Braun. An der Herangehensweise ändert die TSG im Vergleich zu einem Ligaspiel nichts. Wie immer geht es aus Sicht des ehemaligen Bundesliga-Profis darum, „zu versuchen, die Aufgaben gut wahrzunehmen, defensiv stabil zu sein, aufmerksam zu sein und dann, wenn wir den Ball haben, unsere Qualitäten ins Spiel zu bringen, uns Chancen zu erarbeiten und Tore zu erzielen“, sagt Braun, der auch weiß, dass sich beide Mannschaften „gut kennen“. Im Winter absolvierten die beiden Finalisten ein zweimal 30-minütiges Testspiel gegeneinander, das die Blauen mit 1:0 gewannen. „Ein Vorbereitungsspiel ist für mich nur bedingt ein ausschlaggebender Punkt, weil von der Herangehensweise doch Unterschiede bestehen“, sagt Braun, der weiß, dass die „nach vorne schon viel Gefahr entwickeln können. Die gilt es so gut wie möglich aus dem Spiel zu nehmen.“

Klarer Heimvorteil für die Blauen

Dass die Blauen das Finale in ihrem Heim-Stadion spielen dürfen, ist für Braun „ein Vorteil. Da kann man wenig drum herumreden“, sagt der Balinger Coach, der es „prinzipiell gut“ findet, dass das Finale immer in Degerloch ausgetragen wird, „weil das Stadion eine schöne Kulisse und ein schönes Ambiente für ein Endspiel ist.“ Allerdings meint er, „dass man darüber nachdenken müsste“, es an einen anderen Ort zu verlegen, wenn die Kickers daran beteiligt sind. „Aber es ist, wie es ist. Wir versuchen trotzdem unser Ding zu machen“, sagt der 54-Jährige, der mit den Balingern 2020 und 2021 im Finale um den WFV-Pokal stand, allerdings beide Duelle mit Regionalliga-Konkurrent SSV Ulm mit 0:3 verlor.

Chancenlos gegen Ulm

Die beiden Niederlagen haben für Braun keine Auswirkungen auf das bevorstehende Spiel. „Man muss sagen, dass Ulm in den beiden Spielen so gut war, dass wir – obwohl wir ordentlich gespielt haben – chancenlos waren“, blickt Braun zurück. Trotz der coronabedingt beschränkten Zuschaueranzahl spricht Braun von „zwei tolle Erlebnissen“ für sein Team, das sicherlich nichts einzuwenden hätte, wenn der Spruch „Aller guten Dinge sind drei“ am Samstag passen würde. „Wenn man immer wieder im Finale ist, wird man es auch irgendwann gewinnen. Es wäre schön, wenn das am Samstag der Fall wäre“, so Braun.

Verbandspokal in Kürze

Villingen trifft

auf Oberachern

Am Samstag geht es nicht nur zwischen der TSG Balingen und den Stuttgarter Kickers um den Württembergischen Verbandspokal (16.15 Uhr). In ganz Deutschland stehen 21 Finalbegegnungen auf dem Plan. Das Erste überträgt die Spiele in einer Konferenz ab 12.05 Uhr. Um 12.15 Uhr werden die ersten acht Spiele angepfiffen – unter anderem das badische Duell 1. CfR Pforzheim gegen den FC Astoria Walldorf. Um 14.15 Uhr startet das Südbaden-Endspiel, in dem der FC 08 Villingen auf den SV Oberachern trifft.

SSV Ulm unangefochten

an der Spitze

Mit elf Titeln ist der SSV Ulm Rekordpokalsieger des Württembergischen Verbands. Letztmals bejubelten die Spatzen 2021 einen Finalsieg, gewannen mit 3:0 gegen die TSG Balingen. Platz zwei im Ranking belegt der VfR Aalen mit sieben Triumphen. Es folgt der 1. FC Heidenheim mit sechs Titeln. Der SSV Reutlingen und die Amateure des VfB Stuttgart durften jeweils viermal den Pott in die Höhe strecken. Die Stuttgarter Kickers waren dreimal im Finale erfolgreich.

Ferdinand mit vier Treffern

bester Balinger Torschütze

Die TSG Balingen sich mit Siegen bei der SG Empfingen (2:1), beim SSV Reutlingen (3:2), beim SV Nehren (4:2), beim FC Holzhausen (2:0). beim VfR Aalen (1:0) und beim FV Rot-Weiß Weiler ins Finale des WFV-Pokals gekämpft. Neun Spieler der Kreisstädter haben bisher im Pokal-Wettbewerb getroffen. Die meisten Tore erzielte dabei Jan Ferdinand, der viermal erfolgreich war. Walter Vegelin netzte dreimal und Lukas Ramser steuerte zwei Treffer im Pokal bei.

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