Bisingen

Erhalten oder abreißen: Was passiert mit dem Maute-Kamin samt Kesselhaus in Bisingen?

05.06.2019

von Sabine Hegele

Erhalten oder abreißen: Was passiert mit dem Maute-Kamin samt Kesselhaus in Bisingen?

© Stephanie Apelt

Das Bisinger Maute-Areal sorgt immer wieder für Gesprächsstoff in Bisingen.

Einmal mehr war das ehemalige Industrie-Areal Gegenstand im Bisinger Gemeinderat und sorgte für reichlich Diskussionsstoff. Ein Gutachten soll nun Frieden bringen.

Ein Riss gehe quer durch die Bisinger Bevölkerung – ob der Diskussion um die Sinnhaftigkeit, den Maute-Kamin (samt Kessel- und Maschinenhaus) erhalten zu wollen. „Und wenn nur 30 oder 40 Prozent der Bürger den Erhalt wollen, stoßen wir diese vor den Kopf, wenn wir nicht mal geprüft haben, ob das überhaupt möglich und sinnvoll ist – oder eben nicht.“ So plädierte Klaus Ertl, FWV, in der Sitzung des Gemeinderats am Dienstagabend für eine weiterreichende Untersuchung. Dabei nimmt er in Kauf, dass ein entsprechendes Gutachten etwa 50.000 Euro teuer sein könnte.

Im Juni gibt es weitere Informationen

Kosten in dieser Größenordnung erwartet Bürgermeister Roman Waizenegger – ohne dass der Gemeinde bis dato ein entsprechendes Angebot unterbreitet wurde. Allerdings wurde ihr ein solches vom Ingenieurbüro Michael Sieber aus Albstadt in Aussicht gestellt, vorliegen soll es Mitte/Ende Juni.

Kamin und Kesselhaus im Fokus

Wichtig, und im Sinne des Gemeinderats: Das Angebot soll sich allein auf vertiefende Untersuchungen zum möglichen Erhalt des Kamins sowie des Kessel- und Maschinenhauses konzentrieren – und nicht auf die übrigen Gebäudeteile auf dem Maute-Areal. Von der Überlegung, diese erhalten zu wollen, sei man im Gremium doch längst abgekommen, sagte Gisela Birr, SPD.

„Frieden in die Gemeinde bringen“

Klaus Ertl pflichtete ihr bei. Nur der Kamin samt Kessel- und Maschinenhaus seien relevant – hier sei eine qualifizierte Untersuchung geboten, auch um „wieder Frieden in die Gemeinde“ zu bringen. Sein Fraktionskollege Christoph Michailidis ergänzte, dass mit den übrigen Gebäudeteilen auf dem Areal ohnehin nichts mehr anzufangen sei. Thorsten Krautwald, ebenfalls Freie Wähler, tat sich mit den angekündigten Kosten in Höhe von rund 50.000 Euro ein bisschen schwerer. Vielleicht könnte man sich die doch sparen und auf dem Maute-Areal einen Neuanfang ohne „Altlasten“ machen.

Dieter Fecker: „Zu 50 Prozent bekommen wir immer Ärger“

Auch Dieter Fecker, CDU, gab sich eher pragmatisch: Ob Kesselhaus und Kamin erhalten werden oder nicht – „zu 50 Prozent kriegen wir immer Ärger“. Auch warnte er vor zu viel Blauäugigkeit: Wenn das Kesselhaus erhalten würde, um als Eventlocation oder was auch immer genutzt zu werden, brauche es – mit Blick auf die angrenzende Wohnbebauung – auf jeden Fall ein „stimmiges Betreiberkonzept“.

Schon 80.000 Euro investiert

Zuletzt verständigte sich der Gemeinderat darauf, sich in seiner nächsten Sitzung Anfang Juli vom Ingenieurbüro Sieber dessen Angebot für eine vertiefende Untersuchung präsentieren zu lassen – und dann zu entscheiden, ob man den Auftrag dafür erteilt oder nicht. Übrigens: Bis dato, informierte der Bürgermeister, wurden fürs Maute-Areal bereits 80.000 Euro in Gutachten investiert.

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