Die bundesweit laufende Sammlung der Schraubverschlüsse von Plastikflaschen war und ist ein überwältigender Erfolg – dieses Fazit ziehen Hans Pfarr, der die Aktion vor Ort federführend betreut hat, und sein Rotary-Kollege Axel Pflanz. Zum 30. Juni soll nun Schluss sein.

Unerwartete Erfolge ausgelöst

Dann endet die Aktion, die laut Pfarr und Pflanz zu den erfolgreichsten der Rotarier überhaupt gehört. „Die Begeisterung von Jung und Alt, Deckel abzuschrauben, zu sammeln und zur nächsten Sammelstelle zu bringen, hat unerwartete Erfolge ausgelöst“, so Pfarr.

Die Bürger haben die Aktion zum Erfolg gemacht

Die Rotary Clubs in Deutschland haben die Sammlung vorbereitet und organisiert. „Gehandelt und aktiv beteiligt haben sich unsere Mitbürger“, freut sich Hans Pfarr. Das habe es so in einer bundesweiten Gemeinschaftsaktion noch nie gegeben.

Sein Dank gilt daher all jenen, Kindern und Erwachsenen, Schülern und Vereinsmitgliedern, die sich im Kampf gegen Kinderlähmung engagieren.

Drei Millionen Impfungen aus dem Erlös finanziert

Der Verein „Deckel Drauf“ hat mit ehrenamtlichen Mitgliedern auf Bundesebene alle Sammelaktionen zusammengeführt. Seit dem Start der Aktion 2014 seien insgesamt rund 146 Millionen Deckel gesammelt worden. Die Erlöse haben gereicht, um mehr als drei Millionen Impfungen gegen Kinderlähmung zu finanzieren. Die Gates-Stiftung stockt jede Spende um 200 Prozent auf.

Die Gründe für das Ende der Aktion

Ein Grund für das Ende der Aktion sei zum einen, dass die Preise auf dem Markt für Sekundärrohstoffe gesunken seien. Dazu kommt, dass die EU in ihrer Kunststoffstrategie festgelegt hat, dass künftig Deckel fest mit den Flaschen verbunden sein müssen. „Uns geht also mittelfristig das Sammelmaterial aus.“

Nur noch 18 Polio-Fälle weltweit

Im Kampf gegen Kinderlähmung ist viel erreicht worden: Derzeit gebe es weltweit noch 18 Fälle. Das sei jedoch kein Grund, im Engagement gegen Polio nachzulassen, erklären Hans Pfarr und Axel Pflanz. Im Gegenteil: „Wir müssen viele Millionen Menschen impfen, damit nicht 180.000 daraus werden.“

In Afghanistan und Pakistan besteht noch großer Handlungsbedarf

Das Problem sei das wilde Polio-Virus, erklärt Hans Pfarr. Dessen Ausbreitungskette müsse unterbrochen werden. In Afghanistan und Pakistan sei das Problem immer noch drängend. Nigeria hingegen könne wohl bald als poliofrei gelten. Dramatisch sei die offenkundige Spendenmüdigkeit. Dadurch seien dieses Jahr nicht alle zur Verfügung stehenden Mittel aus der Gates-Stiftung abgerufen worden.

Wer noch gesammelte Deckel hat, kann diese noch bis zum 30. Juni bei den Abgabestellen bei Getränke Mebold in Ebingen und im Rewe-Markt in Truchtelfingen abgeben.