Turnen

Einzigartiges Konzept: Silberdistel-Cup des TSV Ebingen erneut komplett ausgebucht

25.03.2023

Von Larissa Bühler

Einzigartiges Konzept: Silberdistel-Cup des TSV Ebingen erneut komplett ausgebucht

© Moschkon

Alice Thoma und Jürgen Maier vom TSV Ebingen freuen sich auf die fünfte Auflage des Silberdistel-Cups.

In genau einer Woche ist die Ebinger Mazmannhalle wieder fest in der Hand der Turner. Bereits zum fünften Mal veranstaltet der TSV Ebingen seinen Silberdistel-Cup. Bei den Teilnehmern hat sich das Event etabliert.

Auch für die fünfte Auflage liegen beim TSV Ebingen wieder zahlreiche Meldungen vor, der Zeitplan am Samstag, 1. April, ist gut gefüllt. Jürgen Maier und Alice Thoma aus dem Organisationskomitee wissen, was den Silberdistel-Cup ausmacht – aber auch wo die Schwierigkeiten für das Turnevent in der Mazmannhalle liegen.

In einer Woche geht es los, die fünfte Auflage des Silberdistel-Cups steht an. Mit wie vielen Turnerinnen rechnen Sie?

Alice Thoma: Pro Durchgang sind es an die 50 Turnerinnen. Insgesamt haben 20 Vereine gemeldet. Die kommen aus dem gesamten Gebiet des Schwäbischen Turnerbunds, von Ulm bis Ellhofen sind Teams dabei. Es sind auch Vereine dabei, die sonst noch nie bei uns waren. Es scheint sich herumgesprochen zu haben, dass es ein schöner Wettkampf ist...

Jürgen Maier: Mit schönen, attraktiven Preisen! Die Teilnehmerinnen bekommen alle ein Eventshirt. Für den Nachwuchs gibt es Pokale. Die gibt es für die Hauptveranstaltung auch. Aber das ist ja alles noch nichts Besonderes. Das Besondere am Silberdistel-Cup ist, dass wir neben den Pokalen für die drei Topplatzierten auch Preisgelder verteilen. Und es gibt auch attraktive Sachpreise von unserem Bekleidungspartner Erima.

In den vergangenen Jahren fand der Wettkampf meist schon im Februar statt, nun der spätere Termin Anfang April. Wieso?

Thoma: Im Februar wäre einfach viel zu früh gewesen. Weil die Liga erst Anfang Mai anfängt, sind wir jetzt ja immer noch relativ zeitig dran – aber so war der Termin für alle jetzt passend.

Wie viele Helfer braucht es, um ein solches Event auf die Beine zu stellen?

Maier: Jetzt im Vorfeld, bei den Planungen, haben wir unser bewährtes Organisationskomitee. Das umfasst sechs Personen mit verschiedenen Zuständigkeiten. Wir brauchen dann am 1. April Helfer zum Auf- und zum Abbau, aber natürlich auch während der Veranstaltung. Das sind dann schon über 30 Personen, die da am Start sein werden. Und dann noch unsere Sportlerinnen.

Thoma: Es ist schließlich auch unsere gesamte Turnschule beteiligt. Also von den kleinen Turnmädchen, die wir als Zettel-Mädchen brauchen, bis zu den Eltern sind alle eingespannt.

Maier: Es ist für die Mädels auch eine Motivation. Nicht nur die „Großen“ von anderen Vereinen zu sehen, sondern auch die eigenen Mädels der Landesliga-Mannschaft. Aufgrund der Hallensituation ist alles ein bisschen zerpflückt, die Turnerinnen kommen so nicht mehr alle zusammen. Da ist es auch ganz, ganz wichtig, dass sie auch die Mädels sehen und sich so gegenseitig motivieren. Gerade nach Corona war das schon letztes Jahr schön zu sehen, wie die Jüngeren da beim Wettkampf große Augen hatten.

Sie sprechen die Pandemie an. Vergangenes Jahr brachte dies in der Organisation doch auch einige zusätzliche Herausforderungen...

Thoma: Ja, da hatten wir im Vorjahr Einlass-Kontrollen, mussten im Vorfeld bei den Teilnehmern den Impfstatus abfragen. Das ist wirklich super, dass es dieses Jahr alles weg ist.

Maier: Diesbezüglich sind wir jetzt wirklich mega entspannt. Wir können uns jetzt wieder rein auf die Veranstaltung konzentrieren, es geht wieder um den Sport. Wir freuen uns, dass wir wieder frei aufspielen können.

Was macht den Silberdistel-Cup so besonders?

Thoma: Es gibt im ganzen Schwäbischen Turnerbund keinen Wettkampf, der so auf die Liga zugeschnitten ist. Das ist schon unser Alleinstellungsmerkmal, dass hier quasi ein Probewettkampf absolviert werden kann. Ich habe auch dieses Jahr ganz viele Anfragen von Vereinen, die auch höher turnen. Die wären alle gern dabei, würden gerne noch mal einen Probewettkampf absolvieren, bevor die Regional- oder Bundesliga losgeht. Es scheint gut anzukommen.

Maier: Ich glaube, eine Besonderheit ist schon, dass der Silberdistel-Cup doch sehr selektiv ist. Wir sind von Anfang an herangegangen und haben gesagt, dass wir nicht eine große Gau-Veranstaltung machen wollen, sondern wirklich den Sportlern die Möglichkeit geben wollen, sich unter optimalen Bedingungen – so wie sie es später auch in der Liga vorfinden – vorzubereiten. Die Teilnehmer wissen die Genauigkeit, mit der der Wettkampf normal abläuft, zu schätzen. Ich möchte sogar behaupten, dass wir das professioneller machen als so manche STB-Veranstaltung. Das gibt dem Ganzen einen besonderen Touch, einen besonderen Flair. Das Einzige, was unserer Veranstaltung wirklich fehlt, sind die Zuschauer.

Wie wirkt sich das auf das Event aus?

Maier: Wir hatten am Anfang wirklich etwas anderes im Kopf. Als Alice und ich das Konzept entwickelt haben, hatten wir uns überlegt, dass wir eine große Abendveranstaltung machen wollen. Viele Veranstaltungen im STB sind schon sehr lieblos gemacht. Wir wollten das ändern, ein richtiges Event machen – mit dem Sport im Mittelpunkt. Das Grundkonzept war dabei das gleiche wie jetzt. Wir hatten die Qualifikation und haben dann erwartet, dass sich am Abend die Halle füllt. Aber wir haben gelernt, dass das nicht funktioniert. Wir sind in die Schulen gegangen, haben Freikarten verteilt, hatten Showacts drin, haben alles Mögliche probiert – es hat nicht funktioniert.

Dennoch bleiben Sie auch weiterhin dabei?

Maier: Die Veranstaltung hat sich jetzt einfach mehr auf den rein sportlichen Standpunkt zurückgezogen. Nicht die Großveranstaltung am Abend vor großer Kulisse – aber trotz allem glaube ich, dass wir beim STB und beim DTB schon einen Meilenstein setzen, den kein anderer Verein momentan bringt.

Thoma: Zu meiner aktiven Zeit wäre ich als Turnerin begeistert gewesen, wenn es so etwas gegeben hätte.

Im Jahreskalender des TSV Ebingen nimmt der Wettkampf also auch in Zukunft eine tragende Rolle ein?

Maier: Die Turnabteilung ist schon ein Dreh- und Angelpunkt des TSV. Deshalb hat die Veranstaltung für den TSV Ebingen eine große Bedeutung. Wir haben auch aus anderen Bereichen Helfer dabei. Die Veranstaltung ist wichtig – und wird so auch im gesamten Verein wertgeschätzt.

Das Turnen steht im Mittelpunkt. Haben Sie trotzdem auch im Rahmenprogramm etwas geplant?

Maier: Offiziell haben wir nichts vor, also keinen großen Show-act. Wir werden nach dem Finale eine kurze Pause haben, in der wir entsprechend die Ergebnisse auswerten müssen. Es wird keine lange Pause sein, aber irgendwas müssen wir in diesem Zeitraum ja bieten. Das wird wahrscheinlich etwas aus dem eigenen Verein sein. Wir haben ja tolle Gruppen, die tanzen können. Es muss einfach ein bisschen etwas anderes sein, sonst wird es irgendwann zu viel Turnen.

Wie sehen denn die Ziele der Ebingerinnen beim Heimwettkampf aus?

Thoma: Unsere Landesliga-Mannschaft besteht nur aus vier Turnerinnen, das ist ein bisschen heikel. Dafür sind aber alle vier top in Form und richtig stark. Ich rechne schon damit, dass die Finalteilnahmen möglich sind.

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