Fußball

Eintracht presst und Balingen kombiniert: TSG gewinnt verdient mit 3:0 in Stadtallendorf

18.01.2021

Von Matthias Zahner

Eintracht presst und Balingen kombiniert: TSG gewinnt verdient mit 3:0 in Stadtallendorf

© Eibner

War an allen drei TSG-Toren beteiligt: Felix Heim.

Zum dritten Mal in den jüngsten fünf Regionalliga-Partien hat die TSG keinen Gegentreffer kassiert. Beim 3:0-Sieg kam es den Balingern entgegen, dass sich das Schlusslicht nicht hinten einigelte. Unterdessen ereilte Luca Kölsch eine niederschmetternde Diagnose.

Auf dem Kunstrasenplatz des TSV Eintracht Stadtallendorf entwickelte sich zunächst das oft zitierte Duell auf Augenhöhe. Der mit sieben Zählern abgeschlagene Tabellenletzte spielte keineswegs verängstigt, suchte das Heil in der Offensive. „In der ersten Halbzeit waren die Spielanteile fast ausgeglichen“, gibt TSG-Akteuer Marc Pettenkofer zu. Doch am Samstag erging es dem Aufsteiger wie der TSG Balingen so häufig in der Vorsaison: Man bietet Paroli, hat gute Aktionen – doch das Tor schießt der Gegner.

„Wir wissen von letztem Jahr, wie eklig es ist, wenn man da hinten drin steht und nicht so einen Lauf hat“, sagt Balingens Co-Spielertrainer Lukas Foelsch. Felix Heims Schuss wollte Kristian Gaudermann auf der Torlinie noch klären, drosch die Kugel allerdings unter die Latte. Der Führungstreffer in der 39. Minute wurde zwar dem TSV-Verteidiger zugeschrieben, den weitaus größeren Anteil hatte allerdings Heim, der der Ausgangspunkt des 1:0 war. „Danach haben wir das Spiel dann besser kontrolliert und keine nennenswerte Chance zugelassen“, weiß Pettenkofer.

Zwei engmaschige Viererketten

Mit unveränderter Taktik ging Balingen in den zweiten Abschnitt. Auf Höhe des Mittelkreises bauten sich die beiden TSG-Angreifer Simon Klostermann und Daniel Seemann auf, dahinter warteten zwei engmaschige Viererketten auf die Hessen. „Ich denke, dass der Schlüssel zum Sieg wieder mal unser Matchplan war. Und zwar, dass wir defensiv kompakt stehen, wenig zulassen und dann eben unsere Konter gut und präzise zu Ende spielen“, sagt Klostermann.

Vorhaben funktioniert nicht

Stadtallendorf wollte die Balinger in ihrer Spielhälfte früh unter Druck setzen. Dieses Vorhaben funktionierte allerdings überhaupt nicht. Auf dem gut zu bespielenden Untergrund befreite sich die TSG ein ums andere Mal kombinationssicher. Ein Indiz für das Selbstvertrauen, das die Eyachstädter momentan an den Tag legen. „Das ist die Gefahr bei hohem Pressing: Läuft das Pressing ins Leere, hat das gegnerische Team – also wir – viele Räume, die wir sehr gut ausgenutzt haben. Wir haben das mehrfach clever gelöst“, erklärt Pettenkofer.

2:0 und 3:0 „fürs Lehrbuch“

Genau aus solchen Situationen fielen die Treffer zum 2:0 und 3:0. „Fürs Lehrbuch“, meint Trainer Martin Braun. In der 57. Minute bediente Heim sein Pendant auf dem rechten Flügel: Pettenkofer drang in den Sechzehner ein und netzte zum 2:0. „Ich habe den Ball sehr gut mit links erwischt. Für den Verteidiger ist es immer schwer, wenn man mit Tempo in die Mitte zieht“, sagt der Torschütze. Damit war die Partie so gut wie entschieden. Von der Eintracht kam nicht mehr viel und die TSG blieb ihrer Linie treu: Sie lauerte nach Ballgewinnen auf Umschaltaktionen und spielte abgeklärt von hinten raus.

Starke linke TSG-Seite

So auch beim 3:0 in der 72. Minute, das erneut aus einem Pressingversuch des Gegners entsprang und wieder über die starke linke Seite eingeleitet wurde. Heim passte auf Klostermann – und der Stürmer erzielte aus der Drehung den Endstand. „In gewisser Weise hat es uns schon in die Karten gespielt, dass sie hoch angelaufen sind, weil wir es oft geschafft haben, das Pressing durch gutes Passspiel zu lösen“, sagt auch Klostermann. Der 20-Jährige findet, dass das 3:0 den Spielverlauf widerspiegelt. „Wir haben uns noch einige Torchancen mehr herausgespielt“, sagt er. Stadtallendorf habe kaum Möglichkeiten gehabt, „weil wir das Zentrum immer sehr kompakt gemacht haben. Deswegen war es im Endeffekt auch in der Höhe verdient.“

Bittere Diagnose für Luca Kölsch

Bitter für die TSG Balingen, aber am bittersten für Luca Kölsch: Der 20-jährige Neuzugang des schwäbischen Regionalligist zog sich beim 3:0-Auswärtssieg gegen den TSV Eintracht Stadtallendorf einen Kreuzbandriss zu und fällt wohl ein Jahr aus. Erst vor ziemlich genau drei Jahren war der Youngster, der seine Ausbildung bei der TSG 1899 Hoffenheim genoss und vor der Saison von einem US-amerikanischen College-Team ins Württembergische wechselte, von seinem ersten überstanden Kreuzbandriss auf den Platz zurückgekehrt. Damals verletzte sich Kölsch aber am andern Knie.

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