Geislingen

Ein Pfarrer geht, der andere kommt: Nahtloser Übergang für Katholiken des Kleinen Heubergs

07.06.2022

von Ute Koch

Ein Pfarrer geht, der andere kommt: Nahtloser Übergang für Katholiken des Kleinen Heubergs

© Willy Schreiber

Diakon Rainer Dehner (links) verabschiedete Pfarrer Chacko (Mitte) und stellte dessen Nachfolger Jean Jose (rechts) vor.

An Pfingstsonntag wurde in der St. Ulrichkirche der nahtlose Pfarrerwechsel des „Dekanebonus“ vollzogen: Pfarrer Chacko wurde verabschiedet und sein Nachfolger Pfarrer Jean Jose im Gottesdienst den Katholiken vorgestellt. Pfarrer Chacko wird nach einem Jahr in der Seelsorgeeinheit Am Kleinen Heuberg in seine Heimat Indien zurückkehren, wo er einen Lehrauftrag annimmt.

Bereits seit März 2019 ist Pfarrer Jean Jose in Deutschland, wo er im Januar 2020 eine Fortbildungsstelle in der Seelsorgeeinheit Pfaffenberg übernommen hatte. In der Seelsorgeeinheit Am Kleinen Heuberg wird er nun seine erste Dienststelle nach der Fortbildung übernehmen.

Neuer Pfarrer kommt auch aus Indien

Pfarrer Jean Jose stammt, wie auch der leitende Pfarrer der Geislinger Seelsorgeeinheit, Pater Augusty, und Pfarrer Chacko aus Indien, allerdings aus dem Bundesland Tamil Nadu. Sein Heimatdorf liegt an der Grenze zum Bundesland Kerala, der Heimat von Dekan Pater Augusty.

Ein Pfarrer geht, der andere kommt: Nahtloser Übergang für Katholiken des Kleinen Heubergs

© Willy Schreiber

Kirchengemeinderatsvorsitzende Christine Gulde hieß Jean Jose willkommen.

Da Pfarrer Jean Jose in Rom Theologie studiert hat, spricht er außer seiner Muttersprache Tamil auch Malayalam, das in Kerala gesprochen wird, sowie Italienisch, Englisch und Deutsch. In Deutschland möchte er den seelsorgerischen Dienst übernehmen und freut sich neue Erfahrungen zu sammeln und die Umgebung und Mitmenschen kennen- und verstehen zu lernen.

Jan Jose wurde 2012 zum Priester geweiht

Gerne ist Pfarrer Jean Jose auch bereit, den interkulturellen Austausch zu fördern und bereit, über Indien und die Kirche dort vor Ort zu erzählen, wo er nach seiner Priesterweihe am 14. April 2012 sieben Jahre in seiner Heimatdiözese gearbeitet hat.

Er wohnt in Binsdorf

In der Seelsorgeeinheit Am Kleinen Heuberg wird Pfarrer Jean Jose zu 50 Prozent tätig sein und nebenher seine Promotion schreiben. Er wird daher voraussichtlich drei bis fünf Jahre vor Ort sein und in Binsdorf in einem älteren Haus in der Klostergasse wohnen. Dort lebte auch Pfarrer Chacko. Er war zu jeweils 50 Prozent in der Seelsorgeeinheit Am Kleinen und am Großen Heuberg tätig. Die Diözese hatte die Unterstützung, den sogenannten Dekanebouns, gewährt, als Pater Augusty Dekan wurde.

Pfarrer Chacko sagt Danke

Pfarrer Chacko verwies in seiner letzten Predigt in Geislingen nochmals darauf hin, dass die wichtigste Sprache den Menschen nicht über die Lippen geht, sondern über Gesten und Blicke funktioniert. Er verabschiedete sich daher mit dem indischen Gruß Namaste, was so viel heißt wie ich verbeuge mich vor Dir.

Möge er eine Heimat finden

Am Ende der Heiligen Messe wurde zunächst Pfarrer Chacko von der Vorsitzenden des Kirchengemeinderates, Christine Gulde, verabschiedet. Sie bedankte sich herzlich bei ihm und verneigte sich ebenfalls mit dem indischen Gruß. Mit ebenso herzlichen Worten hieß sie Pfarrer Jean Jose willkommen. Sie überreichte beiden Geistlichen noch ein Geschenk der Seelsorgeeinheit und wünschte Jean Jose, dass er in den Pfarrgemeinden in Geislingen und Rosenfeld nicht nur eine Aufgabe, sondern auch eine Heimat finden möge.

Der Kirchenchor singt

Der stellvertretende Bürgermeister Wolfgang Pauli überreichte im Namen der Stadt Geislingen Pfarrer Jean Jose einen Geschenkkorb und wünschte ihm viel Freude und Gottes Segen bei seinem Wirken. Mitgestaltet wurde der feierliche Gottesdienst vom katholischen Kirchenchor, der die Messe Brève No. 7 in C aux chapelles von Charles Gounod zur Aufführung brachte.

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