Geboren wurde Alwin Luppold am 7. April 1927, er ist in Streichen zusammen mit drei Brüdern aufgewachsen. Nach der Grundschule begann er mit 14 Jahren die Ausbildung zum Postjungboten beim Postamt in Balingen. Im Laufe der 50-jährigen beruflichen Tätigkeit auf dem Postamt in Balingen hat er den Aufstieg vom einfachen in den gehobenen Dienst geschafft und ist als Postamtmann in den Ruhestand gegangen.

Bei der Post war 22 Jahre Vorsitzender des Personalrates und 20 Jahre Vorsitzender der Postgewerkschaft. Im Alter von 17 Jahren wurde er 1944 noch zum Wehrdienst eingezogen und an die Ostfront verlegt. Nach Kriegsende ist er in mehreren Etappen und wochenlang von Tschechien zu Fuß nach Streichen zurückgekehrt und hat seine Tätigkeit bei der Post in Balingen wieder aufgenommen.

Alwin Luppold war immer für die Familie da

Am 20. Mai 1955 heiratete er in Streichen Berta, geborene Haasis, die ebenfalls aus Streichen stammt.

1958 wurde Sohn Jürgen geboren und kurz danach bauten die Eheleute ein neues Einfamilienhaus in Streichen. 1964 kam Tochter Inge zur Welt.

Alwin Luppold war immer für die Familie da und hat seine Kinder unterstützt, trotz seiner vielfältigen ehrenamtlichen Tätigkeit. Ganz besonders freute er sich über seine einzige Enkeltochter Leonie, die im November 1994 geboren wurde.

Zeitlebens war er in verschiedensten Funktionen und Bereichen ehrenamtlich tätig. Für ihn war das eine Selbstverständlichkeit und ein Auftrag.

Einst war er jüngstes Mitglied im Steichener Gemeinderat

Bereits 1959 wurde er als jüngstes Mitglied in den Gemeinderat der damals noch selbstständigen Gemeinde Streichen gewählt und übernahm gleichzeitig auch die Stellvertretung von Bürgermeister Hetzel.

Nach der Eingemeindung von Streichen nach Balingen im Jahre 1971 gehörte er sowohl dem Ortschaftsrat Streichen als auch dem Gemeinderat der Stadt Balingen an. Im Gemeinderat hat er sich als Mitglied der SPD-Fraktion mit voller Überzeugung und Nachdruck für die Belange des Ortsteils Streichen, aber auch für die Gesamtstadt eingesetzt.

Parallel dazu war er von 1973 bis 1994 ehrenamtlicher Ortsvorsteher von Streichen. Am 31. August 1994 ist er nach 35-jähriger kommunalpolitischer Tätigkeit ausgeschieden.

Engagierter Vereinsmensch und Funktionär

Aber auch den Vereinen war er sehr verbunden und dies nicht nur in Streichen, sondern darüber hinaus. Den TV Streichen führte er als Vorsitzender 29 Jahre lang und war auch bei der DLRG und beim Schwäbischen Albverein ein engagiertes Mitglied.

Zusätzlich war er über 30 Jahre im Aufsichtsrat der Volksbank Balingen vertreten.

Neben vielen Ehrungen und Auszeichnungen wurde ihm am 27. Oktober 1989 vom damaligen Oberbürgermeister Dr. Eugen Fleischmann das Bundesverdienstkreuz verliehen und am 26. Oktober 1994 von Oberbürgermeister Dr. Edmund Merkel der Ehrenring der Stadt Balingen.

Am 20. Mai 2020 konnte er mit seiner Frau Berta die Eiserne Hochzeit feiern.

Bis zuletzt war er an der Kommunalpolitik und an dem Sportgeschehen sehr interessiert und hat die Tageszeitung sehr ausführlich studiert.

In den letzten Wochen hatte sich sein Gesundheitszustand aber deutlich verschlechtert und er musste wiederholt im Krankenhaus behandelt werden.

Vom letzten Krankenhausaufenthalt ist er erst Anfang März wieder nach Hause gekommen.

Am Ostersonntag, zwei Tage nach seinem 96. Geburtstag, ist er zuhause im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen.