Balingen

Dinkel und Bier von hier: „Fünfzgerle“-Brot zum Landkreisjubiläum wird in Engstlatt vorgestellt

29.09.2022

Von Jörg Wahl

Dinkel und Bier von hier: „Fünfzgerle“-Brot zum Landkreisjubiläum wird in Engstlatt vorgestellt

© Jörg Wahl

Stellten in Engstlatt das Jubiläumsbrot vor (von links): Josef Sauter, Thomas Halter, Jochen Holweger, Ernst Berger, Jürgen Greß, Alexander Schäfer, Thomas Koch und Landrat Günther-Martin Pauli.

Die ursprüngliche Idee zum „Jubiläumsbrot Zollernalb“ wurde nun durch die Bäcker-Innung Zollernalb und allen voran dessen Obermeister Thomas Koch in die Tat umgesetzt. Innerhalb der kleinen Feierstunde wurde das Brot in der Bäckerei Koch in Engstlatt vorgestellt.

Landrat Günther-Martin Pauli eröffnete das kleine Event mit einer Ansprache, in der er seine Freude zum gelungenen Werk betonte. Regionale Wertschätzung bis hin zur Handwerkskunst der Innungsbäcker seien nicht zu unterschätzen. Seine lobenden Dankesworte galten allen Mitwirkenden für das hervorragende und vor allem köstliche Ergebnis, dem rustikalen Brotlaib.

Obermeister und Bäckermeister Thomas Koch sagt dazu: „Es ehrt uns Bäcker, mit dieser Aktion ein gutes Stück Tradition, Wertschätzung und Image zurückzuerobern.“ Bei der Herstellung musste zwar ein wenig Lehrgeld bezahlt werden, letztlich habe das Unterfangen jedoch prima geklappt.

Dinkelmehr steht traditionell für die raue Alb

Der nicht ganz runde Laib symbolisiere die Hügel der Schwäbischen Alb, wobei das Dinkelmehl ohnehin traditionell für den Zollernalbkreis stehe. Ähnlich verhalte es sich auch beim ebenso verwendeten regionalen Lehner-Bier aus Rosenfeld und bei der fertigen Backmischung für jedermann zum Nachbacken von der Stingel-Mühle in Dürrwangen. Koch betonte, dass es nicht schlimm sei, wenn auch die Privatverbraucher ihr eigenes Brot backen; so sehen diese wie aufwendig dies sei.

Daran anschließend wurden die ersten Brotlaibe durch Obernmeister Koch angeschnitten und von den Anwesenden verkostet. Bei der genüsslichen Kaffeerunde kamen noch gute Gespräche auf.

Hintergründe des „Fünfzgerle“-Brots

Die zwei anwesenden Vertreter des Landratsamts, nämlich Marisa Hahn (Öffentlichkeitsarbeit) und Josef Sauter (Lebensmittelüberwachung), stellten unlängst bei der Mitgliederversammlung der Bäckerei-Innung die Idee „Jubiläumsbrots Zollernalb“ anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Zollernalbkreises im kommenden Jahr vor. Die Anforderungen besagen, dass 812er-Dinkelmehl, 10 Prozent Schrot, ein Lehner-Bier und mindestens 4 Stunden Teigreifezeit dafür verwendet beziehungsweise eingehalten werden.

Die Idee: Der Zollernalbkreis feiert 2023 sein 50-jähriges Bestehen. Im Jubiläumsjahr sollen, so Landrat Pauli, unzählige Aktionen und Veranstaltungen, unter anderem auch auf der Gartenschau in Balingen, stattfinden. Parallel dazu entstand die Idee des Jubiläumsbrotes, welches gemeinsam mit der Bäckerinnung Zollernalb kreiert wurde – das „Fünfzgerle“-Dinkel-Bier-Brot.

Das Besondere daran: Das Bäcker-Handwerksbrot (Bäckerinnungsbrot) hebt sich eindeutig von der Industrie ab. Als lokales Getreide wird das Dinkelkorn von den Feldern auf der Zollernalb verwendet. Das rustikale aufgerissene Brot ist stellvertretend für die kargen Böden im Landkreis.

Wer liefert das Korn?

Der Dinkel aus dieser Ernte stammt ausschließlich von Landworten der Region Kleiner Heuberg. Im Zollernalbkreis werden derzeit rund 670 Hektar Dinkel und 2200 Hektar Weizen angebaut.

Das Besondere: Dinkelgetreide wächst und gedeiht auf kargen Ackerböden, wird deshalb auch als Schwabenkorn betitelt und war vor dem Ersten Weltkrieg das Hauptgetreide in unserer Region.

Die Bearbeitung von Dinkelkorn zum -mehl ist aufwendiger, zumal das Korn nach der Ernte noch mit der Spelze überzogen ist und separat entspelzt werden muss. Das Dinkelkorn enthält mehr höherwertiges Eiweiß, mehr Vitamine und Mineralstoffe als übliche Weizensorten, erklären die Fachleute.

Das Jubiläumsbrot gibt’s ab 10. Januar 2023

Das neue kreierte „Fünfzgerle“-Dinkel-Bier-Brot gibt es ab dem 10. Januar 2023 in über 10 Bäckereien das ganze Jahr über zu kaufen: Café Baier in Schömberg, Bäckerei Besenfelder in Schömberg, Bäckerei Koch in Engstlatt, Bäckerei Koch in Geislingen, Bäckerei Schweizer in Steinhofen und Balingen, Bäckerei Horn in Nusplingen, Bäckerei Sauter in Winterlingen-Harthausen; Bäckerei Bitzer in Tailfingen, Bäckerei Mesam in Rangendingen, Bäckereien Keck in Leidringen, Bäckerei Remensperger in Straßberg und Konditorei Catrina in Dürrwangen.

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