Radsport

„Die Stimmung ist unerreicht“: Andrea Biecker freut sich auf den Albstadt Bike Marathon

04.07.2022

Von Larissa Bühler

„Die Stimmung ist unerreicht“: Andrea Biecker freut sich auf den Albstadt Bike Marathon

© Herl

Andrea Biecker will wieder das Damenfeld aufmischen.

Nicht nur als Ausrichter überzeugt der SC Onstmettingen beim Assa Abloy Albstadt Bike Marathon. Dank Andrea Biecker mischt der SCO auch sportlich meist vorne mit. Auch beim fünften Anlauf will sie überzeugen.

2016 nahm Andrea Biecker erstmals am Albstadt Bike Marathon teil, erreichte nach 4:16,25 Stunden das Ziel. In der Gesamtwertung der Damen bedeutete dies Rang 33, in der Klasse Master 2 knackte sie damit die Top Ten. Die Premiere machte Lust auf mehr – und seither konnte die Ärztin ihre Zeiten konsequent verbessern. Schon 2017 standen 3:51,32 Stunden zu Buche, mit Rang zehn in der Gesamtwertung und Platz zwei in ihrer Altersklasse. Ein Jahr später finishte Biecker in 3:50,33 Stunden als sechste Dame und siegte in der Master 2-Wertung.

2019 steigerte sie sich erneut, gewann in 3:46,01 Stunden ihre Altersklasse und fuhr auf den achten Rang der Gesamtwertung. An ihren letzten Einsatz beim Albstadt Bike Marathon denkt Biecker gern zurück – überhaupt lief es 2019 gut für die Bisingerin. „Das war für mich ein gutes Jahr, da habe ich auch noch andere Marathons in meiner Altersklasse gewonnen“, erzählt Biecker. Dabei hatte sich an ihren Trainingsmöglichkeiten nichts geändert. „Ich war an den Tagen, an denen ich die Leistungen abrufen musste, einfach fit.“

Gute Verfassung

Dann kam die Pandemie – und damit auch der Stopp in Sachen Wettkampf. Immerhin: Aufhören mussten die Biker nicht. „Ich fahre immer sehr viel Fahrrad, habe keine Trainingseinschränkungen gehabt“, blickt Biecker zurück. „Ich habe die Corona-Zeit viel auf dem Fahrrad verbracht. Aber eben ohne Rennen. Und es ist ja doch immer mal nett, auch ein Rennen zu fahren.“

Immerhin: Die Form, die sich Biecker in dieser Zeit erarbeitet hat, konnte sie bislang mitnehmen. „Im Herbst bin ich in Münsingen gefahren, da war ich schneller als davor“, blickt die Bisingerin zurück. Zuletzt überzeugte sie auch bei der Albstadt MTB Classic. Dort absolvierte sie die 42 Kilometer in 1:50,09 Stunden, erreichte damit bei der deutschen Meisterschaft der Ärzte und Apotheker den dritten Platz der Damen-Konkurrenz. „Das war so schnell wie vor vier Jahren – aber 2019 war ich hier sogar noch etwas schneller.“

Stark an den Anstiegen

Besonderes Training für den Albstadt Bike Marathon – oder auch die anderen Rennen – ist bei Biecker nicht angesagt. „Ich arbeite in Tübingen und fahre bei Wind und Wetter immer mit dem Rad“, so die Ärztin. Da kommen ordentlich Kilometer und auch Höhenmeter zusammen. „Ich fahre eigentlich immer zwei bis drei Stunden pro Tag.“ In der Vorwoche des Bike Marathons absolviert die Bisingerin dann auch die 83 Kilometer umfassende Strecke rund um Albstadt.

Technisch ist diese vielleicht nicht die ganz große Herausforderung, „aber die steilen Stücke an der Burgfelder Steige oder am Gräbelesberg, die haben es schon in sich. Vor allem, weil viele erst im zweiten Teil kommen. Da hat man die Hälfte der Höhenmeter ja schon genommen – und dann wird es noch mal steil.“ Doch genau dieses Terrain gefällt Biecker eigentlich. „Bergab und technisch bin ich nicht ganz so stark, aber an den Anstiegen hole ich dann viele wieder ein.“ Und so will sie auch nach zwei Jahren Zwangspause bei ihrer fünften Teilnahme beim Albstadt Bike Marathon eine starke Leistung abliefern.

Neuerungen eine Chance geben

Ein großes Starterfeld wünscht sich Biecker dabei am 9. Juli. „Ich hoffe, dass die Teilnehmerzahl wieder hoch ist, dass Corona nicht zu viele abgeschreckt hat“, betont die SCO-Fahrerin. Skeptisch ist sie bezüglich der Neuerungen wie dem veränderten Start-Ziel-Bereich und der Kurzstrecke samt E-Bike-Wertung. „Aber man muss dem Neuen eine Chance geben. Veranstalter müssen ja auch mit der Zeit gehen.“

Dennoch ist und bleibt der Albstadt Bike Marathon ihr „Lieblingsrennen“. Langes Geradeausfahren gefällt der Ärztin nicht. „Ich habe lieber hier das hügelige Gelände auf der Schwäbischen Alb. Das mag ich sehr gern, dann wird es auch nicht langweilig“, betont Biecker. Sie mag es abwechslungsreich. „Mal ein Stück Wiese, mal Schotter, mal ein Trail.“ Diese sind beim Albstädter Traditionsevent eher selten, „was mir persönlich aber entgegenkommt“.

Absolutes Highlight beim Bike Marathon ist aber die Stimmung. „Die Zuschauer an der Strecke, das ist einzigartig. Ich bin auch im Schwarzwald den Black Forest Ultra Marathon, in Münsingen oder auch in Trochtelfingen gefahren. Aber nirgendwo sind so viele Leute an der Strecke wie in Albstadt“, berichtet Biecker. „Die Stimmung ist da einfach unerreicht. Jeder kennt den Marathon, jeder weiß, wie die erreichten Zeiten einzuschätzen sind. Das finde ich toll, dass die ganze Bevölkerung da involviert ist.“ Und so hofft sie auch am 9. Juli wieder auf lautstarke Unterstützung.

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