Das Publikum wurde von Sängerin Britta Medeiros, Sänger Dominik Steegmüller, dem musikalischen Leiter Peter Grabinger, den Gitarristen Patrick Schwefel und Klaus-Peter Schöpfer, Bassist Michael Paucker, Schauspieler und Moderator Jochen Stöckle, Schauspielerin Simone von Racknitz-Luick sowie Entertainer Matthias Holtmann mit auf eine Reise durch das bunteste Musik-Jahrzehnt aller Zeiten genommen. Die rund 4000 Besucher wurden in die faszinierende Welt von Popmusik und Poesie entführt.

Die bewährte Mischung aus Poesie, Musik, Entertainment, Schauspiel, Tanz und Hintergrundinformation zur Entstehungsgeschichte der Lieder fand auch in Balingen wieder breite Zustimmung, Ohren und Augen wurden gleichermaßen verwöhnt. Begleitet von der Live-Band machte das Ensemble mit unnachahmlicher Mimik und Gestik und darstellerischer Klasse die Lieder lebendig. Und sie machten die Texte für alle verständlich – nicht nur für diejenigen, die der englischen Sprache nicht mächtig, oder jene, die nur auf den Refrain achten.

Evergreens neben Film- und Serienmusik

Los ging es mit „Personal Jesus“ von „Depeche Mode“, gefolgt von „Money for Nothing“ von „Dire Straits“ und der grandiosen Interpretation von Medeiros bei „Hijo de la Luna“ von „Mecano“. Zwischenzeitlich wurde eine Stippvisite zu „Our House“ von „Madness“ und zum Evergreen „Livin’ on a Prayer“ von „Bon Jovi“ unternommen.

Natürlich wurde auch nicht vergessen, auf die Filmmusik der Fernsehserien „Alf“, „Magnum“ und „Schwarzwaldklinik“ einzugehen, ehe der unvergessenen und vor kurzem verstorbenen Tina Turner mit einem ihrer größten Hits „I can’t stand the rain“ gehuldigt wurde. Mit „Positive vibrations“ ging es weiter, nämlich mit „Always look on the bright side of life“ von „Monthy Python“, einen richtigen Ohrwurm, mit dem beschwingt und pfeifend viele Besucher in die kurze Pause gingen.

Stöckle als wandelndes Musiklexikon

Auch im zweiten Teil wurde weiterhin ein musikalisches und poetisches Feuerwerk abgebrannt, angefangen mit „Owner of the lonely heart“ von „Yes“.

Zweifelsohne ein riesengroßer, nicht zuletzt auch kommerzieller Erfolg – für das wandelnde Musiklexikon Stöckle allerdings aufgrund von zu vielen Produzenten auch ein Paradebeispiel für eine nicht komplett gelungene Komposition, verderben doch in diesem Fall „zu viele Köche die Köchin“.

Missverständnisse und süße Träume

Als einen der „missverständlichsten Songs“ aller Zeiten bezeichnete Stöckle „Every Breath You Take“ von „The Police“. Denn deren Sänger Sting bezeichnete dieses Lied „als einen knallharten Song über einen Stalker“ und könne es nicht verstehen, dass dieser auf Hochzeiten gespielt werde.

Mit Hilfe des Casio-Keyboards VL 1 mit integriertem Taschenrechner zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 149 Euro ging es anschließend weiter mit einer unglaublichen Performance von „Da da da“ von „Trio“, ehe bei „Sweet Dreams“ von „Eurythmics“ im südamerikanischen Style mit einer Mischung aus Bossa Nova und Salsa zum wiederholten Male an diesem Abend die musikalische Genialität unter Beweis gestellt wurde.

Bunt und schrill, zum Ende dann gediegener

Mit „Take on me“ von „A-ha“ fand der Abend seine Fortsetzung. Jochen Stöckle hatte selbstverständlich interessante Informationen zu diesem Lied parat, das 1984 herauskam, ein Jahr später remastered wurde und durch den aufkommenden Siegeszug der – wie auch in diesem Falle – aufwendigen Musikvideos erst mit Verspätung zu einem großen Erfolg wurde.

Die 1980er-Jahre waren auch für ihre bunten, schrillen und gewöhnungsbedürftigen Outfits bekannt, deren Bühnentauglichkeit die SWR1-Truppe bei „Jump“ von „Van Halen“ in Form von Jogginganzügen mit Bravour unter Beweis stellten. Die Zugaben: „Summer of ‘69“ von Bryan Adams zuerst rockig, mit „Purple Rain“ von „Prince“ gediegener.