Zollernalbkreis

Die Impfquote der Zollernälbler liegt weiterhin leicht unter dem Landesschnitt

24.06.2021

Von Klaus Irion

Die Impfquote der Zollernälbler liegt weiterhin leicht unter dem Landesschnitt

© Pascal Tonnemacher

Die Impfquote der Zollernälbler ist im Landesvergleich bislang leicht unterdurchschnittlich.

Von Corona-Impfmüdigkeit kann bei den Bewohnern des Zollernalbkreises nicht gesprochen werden. Die Anzahl Erstgeimpfter steigt wöchentlich um 4000 bis 5000, die der bereits zweimal Geimpften um 7000 bis 8000. So besagen es die Zahlen des baden-württembergischen Sozialministeriums. Und dennoch liegen die Zollernälbler sowohl bei Erst- wie bei Zweitimpfungen nach wie vor unter dem Landesdurchschnitt. Sie befinden sich damit in guter Gesellschaft mit den benachbarten Landkreisen Tuttlingen, Sigmaringen und Rottweil.

Landesweit waren (Stand 20. Juni) 30,2 Prozent der rund 11,1 Millionen Einwohner Baden-Württembergs bereits zweimal geimpft. 47,9 Prozent hatten eine erste Impfdosis erhalten.

Einordnung ist wichtig

Von den knapp 190.000 Einwohnern des Zollernalbkreises sind (Stand 20. Juni) 85.677 (45,1 Prozent) erstgeimpft. Insgesamt 49.881 (26,3 Prozent) haben bereits den vollen Impfschutz erhalten.

Die Zahl der vollständig Durchgeimpften liegt jedoch höher, weil in der Landesstatistik nicht extra aufgeführt wird, wie viele der Erstgeimpften mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson geimpft wurden und damit nur eine einzige Impfung benötigt haben. Auch wird in der Statistik leider nicht die Zahl der landkreisweit Impfberechtigten, also derjenigen ab 12 Jahren, als eigene Messgröße ausgewiesen.

Einmal Mittelfeld, einmal unten

Fakt ist: Der Zollernalbkreis liegt bei der Zahl der Erstgeimpften im landesweiten Mittelfeld, bei der Zahl der doppelt Geimpften jedoch aktuell auf dem fünftletzten Platz. Noch weniger Zweitimpfungen gab es prozentual bislang nur in den Landkreisen Tuttlingen, Heidenheim sowie in den Stadtkreisen Pforzheim und Heilbronn.

Johnson & Johnson nicht extra

Ob diese Diskrepanz zwischen den Platzierungen bei Erstimpfungen und Zweitimpfungen im Zollernalbkreis daran liegen könnte, dass hier vor Ort mehr Impfstoff von Johnson & Johnson verimpft wurde, gibt die Statistik auch nicht her, weil, wie bereits erwähnt, die Zahl der dann nur einmal notwendigen Impfung nicht extra dargestellt wurde.

Keiner hatte Recht

Was man der Statistik des Sozialministeriums aber sehr wohl entnehmen kann: Bei einem Streit, der kürzlich zwischen dem Schwarzwald-Baar-Kreis und einem ranghohen Beamten des Sozialministeriums entbrannt war, hatte wohl keine der beiden Seiten Recht.

Große Empörung

Der Beamte hatte ob des im Landesvergleich noch verhältnismäßig geringen Impffortschritts im Schwarzwald-Baar-Kreis wohl gemutmaßt, soziale und ökonomische Gegebenheiten in der Gesamtbevölkerung dieses Landkreises könnten eine Rolle spielen.

Die ob dieser Aussage empörten Verantwortlichen des Landkreises wiederum verwiesen auf den Umstand, dass zu Beginn des Impfens Anfang dieses Jahres zunächst jeder Landkreis, egal wie groß die jeweilige Bevölkerung ist, die gleiche Anzahl an Impfstoffdosen erhalten hat.

Einteilung stimmt nicht

Vergleicht man nun die aktuellen Zahlen in den Landkreisen, lässt sich feststellen, dass es sehr wohl auch ländliche Landkreise mit hoher Bevölkerungszahl gibt, die eine hohe Impfquote aufweisen. Und genauso gibt es Landkreise mit wenig Einwohnern, die dazu wirtschaftlich und sozial als „stärker“ gelten, die eine niedrige Impfquote aufweisen.

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