Balingen

Der Zar geht ins Exil: Bei der Eigenproduktion der Balinger Stadthalle gibt’s Überaschungen

03.11.2022

Von Claudia Renz

Der Zar geht ins Exil: Bei der Eigenproduktion der Balinger Stadthalle gibt’s Überaschungen

© Claudia Renz

Die Proben für die Eigenproduktion der Stadthalle, „Zar und Zimmermann" laufen auf Hochtouren.

Der Countdown beginnt und die Proben laufen auf Hochtouren. Genau in einer Woche am 11. November steht in der Stadthalle Balingen eine ganz besondere Aufführung im Veranstaltungskalender: Mit der Eigenproduktion der komischen Oper von Albert Lortzing „Zar und Zimmermann“ setzen die Verantwortlichen bereits zum 19. Mal die Tradition der Opern- und Operettenaufführungen fort. Worauf sich die Zuhörer freuen dürfen, erläutern die Verantwortlichen im ZAK-Gespräch.

Am Mittwochabend gaben Stadthallenchef Matthias Klein, sein Stellvertreter Jörn de Haan, Regisseurin Elisabeth Scharkin, der musikalische Leiter Dietrich Schöller-Manu und die Sprecherin des Opernchors Balingen, Monika Jetter-Seeger, beim Pressegespräch, Einblicke in die aufwendige Inszenierung der komischen Oper.

Wieder ohne Einschränkungen

Matthias Klein freute sich, dass die Erfolgsgeschichte der Eigenproduktionen nach zwei Jahren nun ohne Einschränkung stattfinden kann. Klein begrüßte die gute Zusammenarbeit mit den Musikhochschulen Trossingen und Stuttgart und deren Absolventen. Die Tanzschule Attitude ist ebenfalls mit einer eigenen Performance dabei.

Der Zar geht ins Exil: Bei der Eigenproduktion der Balinger Stadthalle gibt’s Überaschungen

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Gaben Einblicke in die Eigenproduktion (von links): der musikalische Leiter Dietrich Schöller-Manu, Regisseurin Elisabeth Scharkin sowie Matthias Klein und Jörn de Haan von der Stadthalle.

Seit 2005 begleitet die Arcademia Sinfonica regelmäßig die Opern-Eigenproduktionen der Stadthalle Balingen, zuletzt mit der Operette „Orpheus in der Unterwelt“ im März 2020, und wird auch dieses Jahr im Orchestergraben Platz nehmen und das Publikum begeistern. „ Das Orchestererlebnis im Graben ist etwas ganz Besonderes“, beschreibt Schöller-Manu das Musizieren „under cover.“

Das bisher jüngste Ensemble

Schüler der Walddorfschule, des Balinger Gymnasiums und der Sichelschule sind beispielsweise als Brautpaar, beim Bau des Bühnenbilds oder dem Bau der Requisiten und in der Maske involviert. „Es ist das jüngste Ensemble, das wir je hatten und die Energie und der Gestaltungswille sind grandios“, betont Schöller-Manu und freut sich über ein hochklassig besetztes musikalisches Ensemble um Johanna Pommranz, Johannes Fritsche und Philipp Nicklaus.

Der Zar geht ins Exil: Bei der Eigenproduktion der Balinger Stadthalle gibt’s Überaschungen

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Der Leiter des Opernchors Lennart Faustmann (Mitte) bei der Probenarbeit.

„ Es ist uns besonders wichtig, dass wir Schülerinnen und Schüler mit in die Produktion holen“, ergänzt Klein. Die junge Regisseurin Elisabeth Scharkin ist in Balingen aufgewachsen und zur Schule gegangen. „Es ist für uns eine tolle Geschichte, dass wir eine junge Regisseurin aus unserer Stadt dabei haben“, bestätigt Schöller-Manu. Scharkin, die Schulmusik an der Musikschule Stuttgart studierte, hat einen Gesangsabschluss, bei vielen Inszenierungen mitgearbeitet oder selbst mitgesungen. Sie zeigt bei ihrer ersten ganz großen Produktion mit einer Budgetverfügung von 120.000 Euro volles Engagement und Idealismus.

Gegen den Krieg

„Unsere Handlung weicht vom Original ab und wir positionieren uns ganz klar gegen den Krieg in der Ukraine“, erklärt Scharkin. „So begibt sich der Zar in unserer Produktion ins Exil, der Zimmermann wird zum Kriegsverweigerer und Deserteur“, ergänzt die Regisseurin und fährt begeistert fort: „Es wird ein wahres Feuerwerk mit einem tollen Bühnenbild und Kostümen, gestaltet und kreiert von Simon Schabert und Tamara Priwitzer.“ Es werde niemals langweilig werden, verspricht sie und bedankt sich beim Leiter des Opernchors Lennart Faustmann, der hervorragende Arbeit leiste.

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Impressionen von der Probenarbeit.

© Claudia Renz

Impressionen von der Probenarbeit.

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Impressionen von der Probenarbeit.

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Impressionen von der Probenarbeit.

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Impressionen von der Probenarbeit.

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Impressionen von der Probenarbeit.

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Seit September 2021 laufen die Proben für die Eigenproduktion und Monika Jetter-Seeger, die seit 1994 bei den Eigenproduktionen mitsingt, ist fasziniert von der Arbeit: „Es ist ein offenes neues Singen, die Ausbildung der Stimmen, Volumen und Tiefe haben enorm profitiert.“ Trotz der intensiven Probearbeit, die aktuell allabendlich in der Stadthalle stattfindet, ist den Sängerinnen und Sängern die Vorfreude anzumerken. „Es ist ein unbeschreibliches Erlebnis, heute zum erstem Mal mit den Solisten zu proben, da ist Gänsehautfeeling garantiert“, ergänzt Monika Jetter-Seeger mit strahlendem Gesicht.

„Es wird viele Überraschungen und Spezialeffekte auf der Bühne und im Saal geben und wir werden Übertitel anbieten“, macht die Regisseurin Lust auf die Vorstellungen. Doch bevor es soweit ist, stehen noch etliche Proben an. Die Begeisterung und die Vorfreude auf die Premiere überflügeln jedoch die anstrengende Vorbereitung.

Generalprobe nur für Schulklassen

Die Vorführungen richten sich an alle Altersgruppen insbesondere auch an ein junges Publikum. So ist die Generalprobe am 9. November ausschließlich Schulklassen vorbehalten. Die Premiere für „Zar und Zimmermann“ sowie zwei weitere Aufführungen finden am Freitag, 11. November um 19.30 Uhr, am Sonntag, 13.November um 16.30 Uhr und am Dienstag, 15.November um 19.30 Uhr statt.

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