Der Rehfuss-Drive-Solutions-Seniorchef Gerd Pfister feiert sein 60. Jubiläum

„Die Überraschung ist gelungen. Heute Morgen habe ich nicht an das Jubiläum gedacht“, sagte ein gerührter Gerd Pfister nach „seiner“ Feierstunde. Er ließ seinen Lebens- und Berufsweg, „was in sechzig Jahren so geschehen ist“, passieren.

Die Eltern hätten ihm einst keine Entscheidung gelassen: er musste Mechaniker werden. „Der Lehrvertrag zum 2. Mai 1962 lag schon auf dem Tisch.“ 85 Deutsche Mark habe er im ersten Lehrjahr bei der Firma Carl Rehfuss GmbH + Co. KG, 1951 vom Großvater gegründet, verdient.

Mit Handwagen und Werkzeug

Mit einem Handwagen und dem Werkzeugkoffer ging er zur Gesellenprüfung zu Mayer & Cie. Sein Lehrstück: ein Schraubstock. Pfister wurde in der Montage eingesetzt und 1970 mit der Weiterentwicklung des Getriebeprogramms betraut.

Dass ihm sein Vater Christian die Leitung eines Unternehmens zutraute, wurde durch die Erteilung der Prokura 1976 offenkundig. Die Bestellung zum Geschäftsführer erfolgte 1984, nach dem Ausscheiden des Vaters seit 1996 alleinig.

„Erhalten Sie das Feuer“

Beide Söhne haben sich für das elterliche Unternehmen entschieden und in Albstadt studiert. Michael Pfister trat im Jahre 2005 ins Unternehmen ein, Tobias 2008. Beide sind Geschäftsführer mit je 45 Prozent Anteil.

„Erhalten Sie das Feuer, das in Ihnen brennt“, meinte Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Landesministerin für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus mit Blick zu Gerd Pfister. Die Ministerin bescheinigte dem Jubilar eine außerordentliche Unternehmungs- und Lebensleistung.

Offizielle Feierstunde

Gerd Pfister sei als Führungskraft ein Vorbild und ein Unternehmer, der auch in schwierigen Zeiten stets einen Weg gefunden habe.

Die Politikerin ließ die sechs Jahrzehnte mit geschichtlichen und politischen Ereignissen Revue passieren. Die offizielle Feierstunde im Beisein zahlreicher Mitarbeiter und Ehrengäste eröffnete Tobias Pfister, der seinen Bruder Michael samt dessen Familie krankheitsbedingt entschuldigen musste.

Der Sohn bescheinigte dem Vater, unfassbar viel dazu beigetragen zu haben, dass sich die Firma von einst 15 auf heute rund 70 Mitarbeiter entwickelt habe. Selbst die Urlaube habe oft genutzt, umetwa in Italien Kunden und Lieferanten zu besuchen. „Du warst immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, sagte Tobias Pfister.

Auch der OB ist voll des Lobes

Das Geschenk der Mitarbeiter: der Original-Koffer, mit dem Gerd Pfister einst zur Gesellenprüfung ging, mit Bügelsäge und Feilen von damals, sowie mit zahlreich aufgefüllten Präsenten – drapiert in einem Holzwagen.

Oberbürgermeister Klaus Konzelmann bezeichnete es als „bemerkenswert, was Du für Albstadt und die Region geleistet hast“. Die Firma Rehfuss sei dank Gerd Pfister ein erstklassiger und renommierter Partner der Antriebstechnik. Der

OB nannte die Betriebsverlagerung nach 58 Berufsjahren vom Buchtal auf Lichtenbol einen „einschneidenden wie emotionalen Schritt“.

Mehr Zeit für die Familie

Urkunden überreichten das Stadtoberhaupt und Matthias Miklautz, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Zollernalb. Mitte des Jahres möchte sich Gerd Pfister aus dem operativen Geschäft zurückziehen, jedoch weiter als Berater tätig sein.

So bleibt künftig mehr Zeit für seine drei Enkel und für Ehefrau Claudia, der er bescheinigte, ihm immer den Rücken frei gehalten zu haben.