Handball

Bürkle erwartet Reaktion: Ersatzgeschwächter HBW Balingen-Weilstetten fordert Dresden

06.06.2023

Von Marcus Arndt

Bürkle erwartet Reaktion: Ersatzgeschwächter HBW Balingen-Weilstetten fordert Dresden

© Moschkon

Gegen Hagen kassierte der HBW (im Bild Daniel Ingason) eine empfindliche 27:34-Heimniederlage.

Im Saisonfinale der 2. Handball-Bundesliga gastiert Meister Balingen-Weilstetten am Mittwochabend beim HC Elbflorenz (19 Uhr). Erneut plagen den Primus personelle Probleme. Vier arrivierte Akteure fallen in Dresden aus.

Gegen Eintracht Hagen kompensierte der HBW diese nicht, kassierte gegen die Südwestfalen eine empfindliche 27:34-Heimpleite. „Das hatte ich mir schon anders erhofft“, räumt Jens Bürkle unumwunden ein, „wir haben es nicht geschafft, unser Level abzurufen – insbesondere, was das Abwehrspiel angeht, wo wir es dem Gegner einfach zu leicht machen.“

Nach dem Seitenwechsel kamen die „Gallier“ beim 18:20 (36. Minute) noch einmal in Schlagdistanz, doch die Eintracht konterte kühl, machte früh den Deckel drauf. „Das hätten wir nicht gebraucht, dass wir eine so schöne Saison mit einer Niederlage daheim abschließen“, sagt der Balinger Trainer, „aber vielleicht ist es irgendwann auch zu verstehen, dass der Spannungsabfall dann zu hoch wird.“

Trotzdem fordert der 42-Jährige von seiner Mannschaft an der Elbe eine Reaktion. „Ich weiß, wie schwer das in diesem Moment fällt“, gesteht Bürkle ein, „aber das haben wir uns mit dem letzten Heimspiel selbst eingebrockt.“ Er wolle, „dass man eine kämpferische Einstellung sieht, so wie es die Mannschaft die komplette Runde gezeigt hat. Wir müssen emotional dagegenhalten, das ist mir viel wichtiger als das Ergebnis.“

Mannschaft mit Qualität

In der Hinrunde kassierte der HBW just gegen Elbflorenz die erste Punktspielniederlage (Endstand: 29:33) – präsentierte sich ähnlich schwach wie am vergangenen Samstag. Gewohnt akribisch hat der Sportwissenschaftler sein Team auf die Sachsen, welche mit Rang 16 doch deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben sind, vorbereitet. „Dresden hat mit Sebastian Greß einen zentralen Faktor, der hat uns schon im Hinspiel Probleme gemacht“, warnt der erfahrene Übungsleiter. Neben dem treffsicheren Mittelmann (126 Saisontore) setzen Top-Scorer Mindaugas Dumcius (130) und Ivar Stavast (124) die Akzente. Diese Rückraumreihe in Kombination mit Philipp Jungemann am Kreis habe es in sich, warnt Bürkle, der Dresden stärker einschätzt als Rang 16.

„Die Mannschaft hat diesen Abschlussplatz nicht verdient“, meint der ehemalige Bundesliga-Kreisläufer, „das ist ähnlich wie bei Hagen, da hat man gesehen, was für Qualität da drinsteckt.“ Dresden sei eine sehr gefährliche Mannschaft, so Bürkle weiter, „und ich gehe auch davon aus, dass es ihnen gelingen wird, mit harter Arbeit die nächste Runde nach oben zu korrigieren. Es war bei ihnen vieles auch Momentum. Die Erwartungshaltung ist hoch, dann kommst du in ein paar Dinge rein, die du vielleicht nicht erwartet hattest – und auf einmal drehen sich ein paar Dinge.“ Lange ging der Blick der Elbestädter nach unten – erst im letzten Saisondrittel distanzierte sich die Göde-Truppe von den Abstiegsplätzen.

Heinzelmann wieder an Bord

Nach dem Abschlusstraining am Dienstag reiste der HBW nach Dresden – wieder mit Tobias Heinzelmann. „Sonst werden wir von den Kreisläufern nichts dazukriegen“, verrät der Balinger Kommandogeber, „ich hoffe, dass Jens Schöngarth in der Lage ist, ein paar Minuten Rückraum zu spielen. Das war am Samstag noch nicht möglich, weil sein Fuß Probleme bereitet hat.“

Am Kreis bekam der Routinier zwar ein paar Minuten, mehr war aber nicht drin. Seit Montag übt er wieder auf seiner angestammten Position „Das sah eigentlich okay aus“, findet Bürkle, „ich hoffe, dass wir zumindest die Option wieder haben. Aber ansonsten wird es das dann, glaube ich, auch gewesen sein.“

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