Morgens das Frühstück zubereiten, den druckfrischen ZOLLERN-ALB-KURIER aus dem Briefkasten holen und anschließend Neues aus Deutschland, der Welt, aber vor allem aus dem lokalen Geschehen erfahren. Für die meisten unserer Leser gehört das zu einem guten Start in den Tag dazu.

Menschen wie Elise Schlagenhauf sorgen dafür, dass dieser ruhige, morgendliche Moment in unserer teilweise sehr hektischen Welt möglich gemacht wird. Keine Selbstverständlichkeit, findet Daniel Welte, Geschäftsführer des Druck- und Verlagshauses Hermann Daniel. Er sei stolz auf das, was sie und ihre Kollegen leisten. „Bei Wind und Wetter tragen sie sechs Mal in der Woche den ZOLLERN-ALB-KURIER aus.“

Die Zusteller seien ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Verlag und seinen Lesern, hält er fest. Dass ihre Arbeit aufgrund der frühen Tageszeit im Verborgenen stattfinde, sei umso mehr ein Grund, sie hervorzuheben und zu ehren. „Die Zusteller sind, trotz des digitalen Wandels unserer Branche, allesamt eine zentrale Säule im Zeitungsgeschäft“, betont der Verleger. Denn klar ist: Wenn die Tageszeitung nicht bei ihren Lesern ankommt, können die darin enthaltenen Artikel noch so gut recherchiert und geschrieben sein.

Seit 50 Jahren jeden Morgen unterwegs

Seit einem halben Jahrhundert ist die 83-Jährige nun schon als Zustellerin des ZOLLERN-ALB-KURIER auf dem Geyerbad – ein zu Oberdigisheim gehörender Weiler – tätig. Bereits 1971 hatte sie diese Aufgabe von ihrer Tante Frieda Friz übernommen. Damals betrieben Elise Schlagenhauf und ihr Mann noch eine kleine Landwirtschaft. „Ich ging frühmorgens in den Stall zu den Hühnern und Schweinen“, schildert sie ihren damaligen Start in den Tag. „Zur gleichen Zeit musste die Zeitung ausgetragen werden.“ Das Fahrrad war schon damals und ist auch heute noch ihr treuer Begleiter, wenn sie im Namen der PVS Pressevertriebs- und Service Gesellschaft, einer Tochterfirma des Druck- und Verlagshauses, unterwegs ist.

„Der Fahrer kommt auch immer pünktlich und ist zuverlässig“, sagt sie. In all den Jahren sei es maximal einmal vorgekommen, dass die Zeitungen in den frühen Morgenstunden nicht vor ihrer Haustür lagen. „Daran war aber der Schnee schuld, die Zeitungen wurden dann unten im Häuschen abgestellt.“ Damit meint sie die überdachte Bushaltestelle an der Zufahrtsstraße zum Geyerbad. „In all den Jahren ist mir nichts Schlechtes widerfahren“, betont Schlagenhauf.

Das Austragen hält sie fit

Mit einer Sache hat die Frau, die mit Herzblut jeden Morgen die Zeitung austrägt, aber doch zu kämpfen: „Hier kennt man sich persönlich, darum hat es mir immer wehgetan, wenn ich erfahren habe, dass jemand aus dem Umkreis gestorben ist.“ Täglich lese sie zuerst die Traueranzeigen in der Zeitung. Umso dankbarer ist darüber, ihre Tätigkeit als Zustellerin ausüben zu können: „Das trägt zur Gesundheit bei.“ Aufgrund der Corona-Pandemie hätte sich die Gymnastik-Gruppe, die Elise Schlagenhauf regelmäßig besucht, nicht treffen können. Zudem sei die Strecke mit dem Fahrrad nicht besonders weit. „Solange ich das machen kann, mache ich es“, sagt sie entschlossen.

Während ihrer Zeit als Zeitungszustellerin habe sie zudem viele schöne Momente gehabt. Die Ausflüge mit den anderen Zustellern, die vom Verlagshaus organisiert wurden, seien immer toll gewesen. Daraus hätten sich tolle Bekanntschaften entwickelt. „Wir haben uns oft getroffen“, sagt sie.

Doch auch eine fleißige Frau wie Elise Schlagenhauf braucht mal eine Auszeit: „Wenn ich auf einer Frauenfreizeit bin, trägt mein Mann für mich die Zeitungen aus.“ Ansonsten ist sie morgens selbst zwischen 4.30 und 5 Uhr auf dem Fahrrad anzutreffen. „Um die Zeit ist bei uns im Winter schon gebahnt“, freut sie sich. Falls doch zu viel Schnee liegen würde, laufe sie ihre Runde einfach ab. Für diesen Einsatz wird sie von den Abonnenten oftmals belohnt: „An Weihnachten bekomme ich manchmal Pralinen und andere Leckereien geschenkt.“ Das sei eine schöne Geste, über die sie sich immer wieder freue.

27 Urkundenträger beglückwünscht

Seitens des Verlags wird Elise Schlagenhauf und ihren Kollegen ebenfalls ein Dank für ihr beispielloses Engagement entgegengebracht. Insgesamt 27 Geehrte gilt es in diesem Jahr zu beglückwünschen. Üblicherweise findet hierfür eine Feier in einem hiesigen Lokal inklusive eines Abendessens statt. Aufgrund der anhaltenden Corona-Pandemie musste umgedacht werden. Vertriebsleiterin Miriam Milioto besuchte die Jubilare mit einer Betriebszugehörigkeit von 40 Jahren oder mehr und überreichte ihnen ein Bouquet Blumen sowie die eingerahmte Urkunde.

„Die Zusammenarbeit mit unseren zuverlässigen und langjährigen Zustellern ist unser Grundfundament und ein wichtiger Bestandteil für unseren Erfolg in herausfordernden Zeiten, wie wir sie auch dieses Jahr wieder erlebt haben“, so die Vertriebsleiterin. „Ich freue mich sehr, dass wir auf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zählen können, die bereits jahrzehntelang täglich ihr Bestes geben.“ Das sei nicht selbstverständlich und verdiene großen Respekt sowie Anerkennung, vor allem, wenn man sich bewusst sei, wie schwierig mitunter die logistische Situation vor Ort sein könne.

Mehr als nur Zeitung austragen

Elise Schlagenhauf ist ihr Jubiläum erst nach Miliotos Besuch richtig bewusst geworden: „Ich habe vorher nie darüber nachgedacht, aber das ist doch eine lange Zeit.“ Das mache sie dankbar und zufrieden. Die IHK, das Land Baden-Württemberg und Meßstettens Bürgermeister Frank Schroft ehrten sie ebenfalls für ihre langjährige Tätigkeit mit Urkunden und Glückwunschschreiben.

„Auch unsere Leserinnen und Leser zeigen immer wieder ihre Dankbarkeit und uns erreichen Schreiben, in denen sich unsere Abonnenten für die ausgezeichnete Zustellung und die tägliche Versorgung mit wichtigen Informationen und Hintergrundgeschichten bedanken“, fügt Milioto an.

Die 83-Jährige freut sich über die Ehrungen und das Lob, gleichzeitig betont sie aber auch immer wieder bescheiden: „Ich trage doch nur die Zeitung aus.“ Für ihre jüngst erhaltene Urkunde müsse sie nun erst einmal Platz an der Wand im Flur schaffen, dort hängen nämlich neben den Fotos ihrer drei Töchter, sieben Enkelkinder und ihres Urenkelkinds bereits Urkunden ihres 40. und 45. Firmenjubiläums.

Die Geehrten im Überblick

Neben Elise Schlagenhauf wurden auch zahlreiche ihrer Kollegen geehrt: Gertrud Naschke und Renate Rissel tragen beide bereits seit 40 Jahren den ZOLLERN-ALB-KURIER aus. Auch sie hat Vertriebsleiterin Miriam Milioto persönlich besucht und ihnen eine Urkunde sowie ein Bouquet überreicht. Seit 35 Jahren ist Isabella Schwarz für die PVS Pressevertriebs- und Service Gesellschaft im Einsatz. Adelheid Beisswenger, Jürgen Reich, Susanne Narr und Kurt Kisser seit 30 Jahren.

Sieglinde Joner, Johanna Romberg und Sylvia Hornberger freuen sich über 25 Jahre Betriebszugehörigkeit. Freya Reichle, Walter Krais, Anna Krais und Siegfried Lutze stellen den ZAK seit 20 Jahren zu, Marianne Mihelic das verlagseigene Wochenblatt SüdWestMarkt ebenso lange.

Walter Schütz und Angelika Klaiber gehören seit 15 Jahren zum Zusteller-Team. Rainer Bay, Dieter Somogyi, Helmut Palm, Irina Just, Valentin Stroh, Simone Bernhard und Heinrich Georg Wollgramm versorgen die ZAK-Abonnenten seit 10 Jahren jeden Morgen mit einer druckfrischen Ausgabe. Wilma Hauser und Susanne Walheim stellen den SüdWestMarkt ebenfalls seit 10 Jahren zu.