Albstadt

Albstadt wird nicht berücksichtigt: 2023 gibt’s keinen Mountainbike-Weltcup mehr

12.08.2022

von Pressemitteilung

Albstadt wird nicht berücksichtigt: 2023 gibt’s keinen Mountainbike-Weltcup mehr

© Volker Bitzer

Den „UCI Mountain Bike World Cup“ wird es so erstmal nicht mehr in Albstadt geben (Archivfoto).

Wie die Stadtverwaltung Albstadts am Freitagnachmittag schriftlich bekanntgibt, wird es nach neun Austragungsjahren erstmals keinen Mountainbike-World-Cup mehr in Albstadt geben. Die Gründe dafür erläutert die Stadt in einer Pressemitteilung.

„Nach neun erfolgreichen World-Cup-Jahren wurde Albstadt beim Auswahlverfahren nicht berücksichtigt“, schreibt die Verwaltung am Freitagnachmittag in einer Pressemitteilung.

„Nachdem sich Warner Bros. Discovery und Discovery Sport Events die Rechte am UCI Mountain Bike World Cup gesichert hat, wird die gesamte Rennserie von der beauftragten schottischen Agentur ESO Sports neu aufgestellt“, heißt es weiter. Albstadt finde in dieser Neuausrichtung 2023 keinen Platz.

Von Junioren bis zur Elite

Bereits seit 2013 mache „die Formel 1 des Mountainbike-Sports“ mit dem World Cup im olympischen Cross-Country in Albstadt Station. Neben den Profirennen stehe von Beginn an der Nachwuchs und Breitensport gleichermaßen im Fokus.

„Die Zuschauer erleben von Jahr zu Jahr von den Junioren über die U23 bis zur Elite spannende und packende Rennen um die Podestplätze und wertvollen Punkte für das Gesamtklassement“, schreibt die Stadtverwaltung.

„Blicken auf erfolgreiche Zeit zurück“

Von 2013 bis 2015 habe die Agentur Skyder Event & Track Company von Inhaber Stephan Salscheider das Event ausgerichtet, ab 2016 dann die Stadt Albstadt den World Cup in Albstadt. „Wir blicken gemeinsam auf neun erfolgreiche Veranstaltungen in Albstadt zurück“, so Oberbürgermeister Klaus Konzelmann. „Gerne wären wir auch in den kommenden Jahren ein Teil dieser MTB-Familie gewesen.“

Neben verschiedenen Produktneuheiten habe das Rennformat „Short Track“ im Jahr 2018 in Albstadt Weltpremiere gefeiert. Das Short Track-Rennen sei bis heute fester Bestandteil und Auftakt eines jeden Cross-Country-Events.

Bieten für die Rechte

Der Gemeinderat hatte sich im Juli 2021 für eine erneute Bewerbung der Stadt Albstadt für den UCI Mountain Bike World Cup ausgesprochen. In der neuen Ausrichtung der Rennserie sei laut Discovery Sport Events und ESO Sport Albstadt nicht berücksichtigt.

„Warner Bros. Discovery und Discovery Sport Events haben sich in einem Bieterverfahren gegen Red Bull Media House die Rechte am UCI Mountain Bike World Cup ab dem Jahr 2023 bis 2030 gesichert“, schreibt die Stadtverwaltung.

Die sonstigen Austragungsorte allerdings können jubeln, sie sind weiterhin dabei. Ein Ort in Holland, Valkenburg, nimmt den Platz und das exakte Rennwochenende Anfang Mai von Albstadt ein.

Kein Wort über Albstadt

„Der Mountain-Bike-Weltcup-Kalender für 2023 markiert einen großen Schritt vorwärts, auf unserem Weg, den Mountain-Bike-Sport zu modernisieren“, erklärte der Präsident des Weltradsportverbands (UCI), David Lappartient in einer am Freitag veröffentlichten Pressemitteilung. Man freue sich neue Gastgeber vorstellen und traditionelle Ausrichter wieder willkommen heißen zu dürfen, die man über die Jahre schätzen gelernt habe. Warum Albstadt nicht mehr zu diesem „erlauchten“ Kreis von der UCI wertgeschätzter Austragungsorte gehört, darüber verliert Lappartient in seiner Pressemitteilung hingegen kein Wort.

Reiseweg klingt wie Hohn

Auch Chris Ball, Geschäftsführer von ESO Sports nimmt das Wort Albstadt nicht in den Mund. Spricht lediglich davon, dass man „das beste getan habe, die Austragungsorte geografisch so nah wie möglich zueinander zu legen, um den Reisefußabdruck für jeden auf der Tour zu reduzieren und die Effizienz für jeden zu steigern“.

Was für die Albstädter Weltcup-Macher wie Hohn klingen muss, denn im kommenden reist der Weltcup-Tross statt von Albstadt aus nun vom holländischen Valkenburg quer durch Deutschland ins tschechische Nove Mesto.

Holländisches Radsport-Mekka

Valkenburg ist das niederländische Radsport-Mekka. Allerdings bislang ausschließlich als solches im Bereich des Straßenradsports und für Querfeldeinrennen bis hin zur Weltmeisterschaft bekannt. Was den Ort in Südlimburg mit dem größten Höhenunterschied von 80 Metern für einen Mountainbike-Weltcup prädestiniert, wird sich wohl erst zeigen müssen.

Absage sei „schmerzhaft“

„Die Absage ist selbstverständlich schmerzhaft. Mussten wir 2020 bereits pandemiebedingt die Weltmeisterschaft in der olympischen Disziplin Cross-Country in Albstadt streichen und 2021 auf die Zuschauer an der Stecke verzichten“, so Stephan Salscheider.

„Wir haben das Event stetig verfeinert und uns 2022 mit einzigartigen und stimmungsstarken Fans an der Strecke und im Hexenkessel zurückgemeldet.“

Weiteres Vorgehen werde abgestimmt

„Wir danken allen Sponsoren, Partnern, Vereinen, Sportlern und natürlich den Zuschauern, die uns in den vergangenen Jahren begleitet und unterstützt haben. Ohne diese hätte es keine neun Auflagen des Weltcups in Albstadt gegeben“, so OB Klaus Konzelmann.

„Trotz der Absage blicken wir auf einzigartige Erlebnisse zurück. Wie es im Bullentäle weitergeht, soll in den kommenden Wochen besprochen werden“, schreibt die Stadtverwaltung abschließend.

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