Radsport

Albstadt Bike Marathon: Konny Looser stellt sich wieder der Herausforderung

21.06.2022

Von Larissa Bühler

Albstadt Bike Marathon: Konny Looser stellt sich wieder der Herausforderung

© Kara

2018 holte Konny Looser den Sieg.

Nach zwei Jahren Zwangspause ist es am Samstag, 9. Juli, wieder so weit: Der Assa Abloy Albstadt Bike Marathon findet statt. Tausende Teilnehmer werden erwartet, unter ihnen auch der Schweizer Konny Looser.

Damit kehrt der Sieger von 2018 zurück auf die Schwäbische Alb. „Durch die vielen Überschneidungen der Veranstaltungen konnte ich leider erst 2018 erstmals dabei sein“, blickt Looser zurück. „Das Rennen ist mir in bester Erinnerung geblieben und ich bin sehr glücklich, dass ich dieses Jahr wieder dabei sein kann. Die Strecke mit den vielen kurzen, aber knackigen Anstiegen kommt mir extrem entgegen.“ Erst im Schlussspurt ließ er damals Bike-Marathon-Dauerbrenner Markus Kaufmann hinter sich, hatte letztendlich zwei Sekunden Vorsprung und konnte bei seiner Premiere direkt auf Rang eins fahren.

Wiederholung bisher nicht möglich

2019 musste Looser auf eine mögliche Titelverteidigung verzichten, holte stattdessen den Sieg bei der Salzkammergut Trophy. Dann kam die Pandemie, Looser war aber trotzdem in Albstadt vor Ort. „Ich war im Coronajahr 2020 zuletzt einmal kurz in Albstadt, als ich mit meiner Frau mit dem Rad von Zürich nach Hamburg radelte. Damals übernachteten wir in der idyllischen Stadt“, berichtet der Mountainbike-Profi.

Nun stellt sich der 33-Jährige wieder der Herausforderung von 83 Kilometern und 2000 Höhenmetern, die zum 26. Mal alle Albstädter Stadtteile miteinander verbindet. Den Endspurt der Strecke wird Looser am Vortag des Rennens nochmals abfahren. Ein Vorgehen, das sich schon 2018 ausgezahlt hatte, als er genau wusste, wo er Kaufmann attackieren kann.

Intensive Trainingswoche

Schon seit über 20 Jahren ist Looser mit dem Mountainbike unterwegs, in seinen Anfangszeiten war es jedoch mehr Familienausflug als Wettbewerb. „Als ich zehn Jahre alt war, fuhren wir in vier Tagen mit Zelt und Gepäck einmal um den Bodensee, heute schaffe ich das in einem Tag und ein paar Stunden“, sagt Looser. Der Spaß ist aber der Gleiche geblieben. „Das Gefühl, mit eigener Kraft so viel zu erkunden, hat mich sofort gepackt und seither lote ich immer wieder meine Grenzen aus.“

So richtig optimal lief der Jahresstart für Konny Looser nicht. „Leider verpasste ich das erste Saisonhighlight, das berüchtigte Cape Epic in Südafrika durch eine Coronainfektion“, erzählt der Schweizer. Keine einfache Situation, die Looser aber abschütteln konnte. „Nach der mentalen Enttäuschung musste ich mich zuerst wieder aufbauen, doch mit dem Sieg beim Titan Desert in Marokko Mitte Mai konnte ich einen tollen Großerfolg feiern“, so der 33-Jährige. „Ich konnte mich auf diese Saison auf jeden Fall nochmals steigern und bin nun gespannt auf den weiteren Saisonverlauf.“

In Albstadt will sich der Schweizer in Topform präsentieren – schließlich stehen erst kurz zuvor am 3. Juli die Schweizer Meisterschaften im Marathon an. Auch danach ist der Rennplan eng getaktet. „Eine Woche nach Albstadt bestreite ich ein letztes Mal die Salzkammergut Trophy, ehe im August das Swiss Epic und der Öztaler Radmarathon die nächsten Ziele bilden“, zählt Looser auf. „Ich möchte aber vor allem auch Ende des Jahres mit dem Titan Almeria in Spanien sowie in Saudi Arabien zwei neue Rennen bestreiten.“ Doch nicht nur Marathon ist angesagt. „Vielleicht kommt auch noch das eine oder andere Gravelrennen mit dazu“, blickt Looser voraus.

Gemeinsamkeit im Mittelpunkt

Für seine Karriere als Mountainbiker investiert der gelernte Dachdecker viel. Zuletzt bereitete er sich in den Dolomiten vor, „da kommen dann schon mal bis zu 30 Stunden und 20 000 Höhenmeter in einer Woche zusammen“, erzählt der 33-Jährige. „Normalerweise fahre ich aber zwischen zehn und 25 Stunden die Woche. Montag ist Ruhetag, danach Dienstag und Donnerstag was Intensives, Mittwoch etwas Längeres und am Wochenende Wettkämpfe oder lange Ausfahrten.“

Wo genau diese Wettkämpfe stattfinden, da ist Looser gelassen. „Ich bin in meiner Karriere absichtlich sehr unterschiedliche und immer wieder neue Rennen auf der ganzen Welt gefahren“, will er sich auf ein Lieblingsrennen erst nicht so richtig festlegen. Doch dann wird der Schweizer doch spezifischer. „Der Desert Dash in Namibia, der Titan Desert in Marokko oder auch die Salzkammergut Trophy gefallen mir besonders“, verrät Looser. „Durch ihre extremen Anforderungen besitzen sie etwas Mystisches.“

In einer Sache steht aber auch für ihn das Sportliche hinten an. „Die besten Veranstaltungen sind diejenigen, bei denen im Ziel die Freude der Teilnehmer durch ein gutes Rahmenprogramm geteilt werden kann“, betont der Schweizer. „So wie beispielsweise in Albstadt mit einer würdigen Siegerehrung und einer Stange alkoholfrei.“

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